Die Netze prüfen
Ein prüfender Blick ins Rohr

Um große Schäden soweit wie möglich zu vermeiden, muss das Leitungsnetz regelmäßig von geschultem Personal gewartet sowie geprüft und bewertet werden. Das spart im Endeffekt Kosten für den Gebührenzahler. Wer rechtzeitig saniert, vermeidet teure Folgeschäden von Rohrbrüchen oder Verstopfungen.
Mit der Kamera durch den Kanal
Wie sieht ein Kanal von innen aus? Um den Zustand eines Kanalrohrs zu überprüfen, werden so genannte Kanalkameras eingesetzt. Fahrbare Kameras werden per Fernsteuerung durch den Kanal geschickt. Sie senden Live-Bilder vom Kanal an die Steuerungszentrale an der Oberfläche.
Alles noch dicht?
Um die Dichtheit eines Kanals zu prüfen, wird Luft oder Wasser in den Kanal gepresst. Um Fehlanschlüsse zu finden, wird "Signalnebel" in das Netz geblasen.
Beispiele aus der Praxis
- Abwasserverband Starnberger See: Alles dicht? Untersuchung privater Kanäle
- Schorndorf: Das unterirdische Helferlein
Ein prüfender Blick auf die Wasserleitungen

Die Überprüfung von Trinkwasserleitungen ist meist schwieriger als beim Kanalnetz. Hygiene steht an oberster Stelle. Außerdem steht das System dauernd unter Druck. Deswegen können Leitungen nicht einfach geöffnet oder mittels Kamera befahren werden, um ihren Zustand zu prüfen. Trinkwasserversorger überwachen daher ihr Netz mit anderen Methoden.
Die Suche nach dem "verlorenen" Wasser
Wasserversorger überprüfen Wasserverluste, indem sie die Einspeisungsmenge mit der an den Endverbraucher verkauften Wassermenge vergleichen. Hinweise auf undichte Stellen gibt es etwa, wenn der Wasserverbrauch zu einer ungewöhnlichen Zeit – zum Beispiel nach Mitternacht – ungewöhnlich hoch bleibt.
Beispiele aus der Praxis
- Berching-Ittelhofener Gruppe: Damit das Wasser nicht verloren geht
- Oberleichtersbach: Erfindergeist bei der Leckortung
Leitungen "belauschen", um Lecks zu finden

Ein unterirdisches Leck kann man außerdem auch "hören". Ähnlich wie ein Arzt kann der Wasserversorger durch "Abhören" der Leitungen ungewöhnliche Geräusche feststellen und ein Leck in der Leitung orten.
Beispiele aus der Praxis
- Stadtwerke Traunreut: Schallmessverfahren — Lecksuche mit elektronischem Ohr
- AWA – Ammersee Wasser- und Abwasserbetriebe: Mit Mikrofonen das Leck in Trinkwasserleitungen hören
Navigationssystem für Leitungen
Nicht nur das Straßennetz wird digital erfasst. Auch Leitungsnetze sollten von Betreibern in digitalen Karten dokumentiert werden. Ein so genanntes Leitungsinformationssystem oder ein Kanalkataster enthält auch jede Menge zusätzliche Informationen wie Material, Alter und Zustand von Leitungsabschnitten. Es wird damit zur wichtigen Basis für die Planung von Wartung, Inspektion und Sanierung.
Beispiele aus der Praxis
- Bischofsmais: Mittels Kanalkataster den Überblick bewahren
- Moosburg prüft Kanalnetz im Zehn-Jahres-Intervall
- Stadt Schwabach: Erste Kanalvermessung mit Hand und aus der Luft anno 1991