Schutz - Zurückhalten

Hochwasserschutz durch Rückhalt

Durch Maßnahmen zum Rückhalt von Hochwasser lässt sich das Hochwasserrisiko auch auf längeren Flussstrecken reduzieren. Im Gegensatz dazu ist die Wirkung von Schutzanlagen wie Deichen und HWS-Wänden, aber auch von Flutmulden überwiegend lokal begrenzt. Die weitere Verbesserung des Hochwasserrückhalts ist ein wesentliches Ziel von PRO Gewässer 2030.

Hochwasserrückhaltebecken können direkt vom Fluss durchströmt werden ("HRB im Hauptschluss" bzw. "Talsperre ") oder seitlich vom Fluss liegen ("HRB im Nebenschluss" bzw. "Flutpolder").

Luftbild (Schrägansicht) des Staudamms des Drachensees. Beispiel Hochwasserrückhaltebecken im Hauptschluss: Drachensee
Luftbild des Bereichs des Flutpolders Riedensheim, die maximale Einstaufläche ist blau eingezeichnet. Beispiel Hochwasserrückhaltebecken im Nebenschluss: Flutpolder Riedensheim

Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken

Die 27 staatlichen Wasserspeicher (25 Talsperren und HRB sowie zwei gesteuerte Flutpolder) stellen in Bayern rund 165 Millionen m3 Rückhalteraum für den Hochwasserschutz zur Verfügung und rund 180 Millionen m3 für die Aufhöhung bei Niedrigwasser – jeweils etwa das 60-fache des Volumens eines großen Fußballstadions. Darüber hinaus gibt es 19 Hochwasserrückhaltebecken in der Zuständigkeit des Freistaats Bayern mit einem Hochwasserrückhalteraum von insgesamt rund 7 Millionen m3; weitere sind geplant.

Zusätzliche Retentionspotenziale werden im Rahmen des sogenannten erweiterten Rückhaltekonzepts in den verschiedenen Flussgebieten Bayerns systematisch erhoben. Man analysiert ihre Wirkung und erarbeitet Empfehlungen zur Umsetzung. Die Synergien zwischen natürlichem und technischem Rückhalt sollen bestmöglich genutzt werden. In die Gesamtüberlegungen zur Optimierung werden auch die Möglichkeiten einbezogen, bestehende Talsperren und Staustufen noch besser zu bewirtschaften sowie natürliche Seen zur Retention zu nutzen.

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