GLOWA-Danube

Projekttitel

GLOWA-Danube - Integrative Techniken, Szenarien und Strategien zur Zukunft des Wassers im Einzugsgebiet der Oberen Donau.

Ein Forschungsprojekt im Rahmen von GLOWA, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF

Kurzbeschreibung und Zielsetzung

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt GLOWA-Danube widmete sich der umfassenden Analyse der zukünftigen Wasserverfügbarkeit im Einzugsgebiet der Oberen Donau. Mit mehr als 10 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 77.000 km2 zählt das Untersuchungsgebiet zu einem der größten und bedeutendsten Alpen-Einzugsgebiete Europas. Das starke Relief mit Höhenunterschieden von bis zu 3.600 m macht die Obere Donau besonders anfällig für den Klimawandel. Hinzu kommt eine vielfältige und intensive Nutzung der Wasserressourcen für Wasserkraft, Landwirtschaft (zukünftig evtl. Bewässerung) und Tourismus (zum Beispiel Schneekanonen). In GLOWA-Danube werden die Auswirkungen des Klimawandels auf ein breites Spektrum von Sektoren analysiert und Handlungsoptionen für Anpassungsmaßnahmen und die Vermeidung von Klimafolgen erarbeitet. Koordiniert durch das Department für Geographie der LMU München arbeiteten in der Projektlaufzeit von 2001 bis 2010 Wissenschaftler aus verschiedensten Disziplinen der Natur-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zusammen.

Ziel von GLOWA-Danube

Das Ziel von GLOWA-Danube war es, mit verschiedenen Szenarien den Einfluss des Klimawandels, der Bevölkerungsentwicklung und der Landnutzung auf die Wasserressourcen der Oberen Donau zu erforschen sowie regionale Anpassungsstrategien zu entwickeln und diese zu bewerten. Zu diesem Zweck wurde das Entscheidungs-Unterstützungsystem DANUBIA von Grund auf neu entwickelt.

Der Modellverbund DANUBIA – ein integriertes Entscheidungsunterstützungssystem

DANUBIA ist ein gekoppeltes Simulationsmodell das erstmals naturwissenschaftliche und sozioökonomische Prozesse gemeinsam und in ihrer gegenseitigen Beeinflussung abbildet. Künftige Änderungen des Klimas wurden für das Einzugsgebiet mit Hilfe verschiedenster Klimaszenarien aus unterschiedlichen regionalen Klimamodellen und statistischen Ensemble-Ansätzen abgeschätzt. Wasser- und Stoffflüsse werden durch physikalische und physiologische Modelle beschreiben (Hydrologie, Hydrogeologie, Pflanzenphysiologie und -ertrag sowie Glaziologie). Zur Simulation der Sektoren Landwirtschaft, Wirtschaft, Wasserversorgungsunternehmen, private Haushalte und Tourismusunternehmen benutzt DANUBIA Multi-Akteursmodelle, die Entscheidungen der beteiligten Akteure auf Grundlage der Gesellschaftsstruktur und der jeweiligen Rahmenbedingungen und Interessen abbilden.

Das Bayerische Landesamt für Umwelt als Praxispartner im Projektzeitraum
2007 - 2010

Die Beteiligung von "Stakeholdern" war ein wichtiges Element der dritten Projektphase von GLOWA-Danube. Durch die direkte Einbeziehung relevanter Nutzer und Entscheidungsträger wurden unter anderem praxisrelevante Szenarien und Fragestellungen für die ersten Modellläufe von DANUBIA erarbeitet. In diesem Zusammenhang war das Bayerische Landesamt für Umwelt als Praxispartner mit seinem breit gefächerten Fachpersonal und Datenpool direkt in das Projekt integriert. Übergeordnetes Ziel der Projektbeteiligung war die Analyse von DANUBIA, der Modellansätze sowie der Ergebnisse der Szenarienrechnungen für mögliche Anwendungen im Bereich der wasserwirtschaftlichen Praxis. Zudem war das wasserwirtschaftliche Expertenwissen bei verschiedensten Fragestellungen wie der Validierung und Bewertung von Modellkomponenten und Ergebnissen gefragt.

Projektpartner

  • Hydrologie/Fernerkundung: Department für Geographie, LMU München
  • Stakeholder-Beteiligung: IFOK- Institut für Organisationskommunikation, Bensheim
  • Meteorologie: Institut für Meteorologie, LMU München
  • Grundwasser/Wasserversorger: Institut für Wasserbau, Universität Stuttgart
  • Wasserwirtschaft: Bayrisches Landesamt für Umwelt
  • Glaziologie: Institut für Meteorologie und Geophysik, Universität Innsbruck und Bayerische Akademie der Wissenschaften, München
  • Regionale Klimamodellierung: MPI Hamburg, Max-Planck-Institut für Meteorologie
  • Ökosysteme/Pflanzenökologie: Geographisches Institut, Universität zu Köln
  • Umweltpsychologie: Wissenschaftliches Zentrum für Umweltsystemforschung, Universität Kassel
  • Umweltökonomie: Ifo-Institut München, Institut für Wirtschaftsforschung
  • Agrarökonomie: Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre, Universität Hohenheim
  • Tourismusforschung: Deptartment für Geographie, LMU München
  • Informatik: Institut für Informatik, LMU München

Projektleitung/Koordination

Prof. Dr. W. Mauser / Dr. S. Stöber, Department für Geographie, Ludwig-Maximilian Universität München

Laufzeit

2001 bis 2010

Förderung

Das Projekt wurde gefördert durch:

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
  • Ludwig-Maximilian-Universität München
  • Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Weiterführende Informationen

Links

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