Langzeitverhalten Vergangenheit
Die statistische Auswertung von gemessenen Abflüssen, Grundwasserständen oder Quellschüttungen gibt Auskunft darüber, ob sich der Wasserhaushalt innerhalb eines bestimmten Zeitraums geändert hat. Das LfU nutzt meist gängige hydrologische Kennwerte mit denen sich das mittlere oder auch das extreme Verhalten an einem Messpunkt beschreiben lässt. Bei einem Abflusspegel wären das beispielsweise der mittlere Hochwasserabfluss MHQ als Maß für den mittleren Zustand oder der höchste bisher gemessene Abfluss HHQ als Maß für extreme Zustände.
Trends sagen aus ob und wie stark sich ein Kennwert innerhalb eines bestimmten Zeitraums geändert hat. Zu wissen, wie belastbar ein berechneter Trend ist, ist dabei genauso wichtig wie dessen Richtung und Stärke. Der Fachbegriff für diese Belastbarkeit ist die "statistische Signifikanz". Das LfU legte für seine Auswertungen in der Kooperation KLIWA die Signifikanz so fest, dass nachgewiesene Trends mindestens zu 90 % sicher sind.
Ein Trend gilt immer nur für den Zeitraum, für den er berechnet wurde. Übliche Zeiträume in KLIWA sind beispielsweise 1931 bis 2015 oder 1980 bis 2015. Betrachtet man einen anderen Zeitraum, kann sich eine andere Trendaussage ergeben.
Der nachfolgende Steckbrief erläutert Genaueres zu den Methoden in KLIWA.
Trends von wasserwirtschaftlichen Kenngrößen, wie dem Abfluss, sind schwieriger zu interpretieren als beispielsweise der Trend der Lufttemperatur. Denn die Gewässer in Bayern werden sehr häufig durch die wasserwirtschaftliche Nutzung überprägt: So entstehen durch Wasserentnahmen, Zu- und Ableitungen oder Speicherbewirtschaftung andere Abflussmengen oder andere Abflussverteilungen als natürlicherweise auftreten würden. Zudem können auch Änderungen am Gewässer einen Einfluss auf den Abfluss haben. Will man den Einfluss des Klimawandels abschätzen, wertet man daher möglichst Messungen von gering beeinflussten Pegeln aus oder versucht, die bekannten Beeinflussungen bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.