Witterung im Monatsverlauf

Die Witterungsverhältnisse des Jahres 2021 werden im Folgenden monatsweise beschrieben.

Januar

Vom 01. bis zum 09. lenkten ausgedehnte mitteleuropäische Tiefdrucksysteme Kaltluft nach Bayern. Die Flächenniederschläge waren gering und vereinzelt fiel etwas Schnee (Schneehöhe am 03.: Nürnberg 2cm, Chieming 1cm). Die darauffolgenden zwei Tage prägte Hochdruckwetter und dabei wurden die niedrigsten Temperaturen des Monats registriert (Tiefsttemperatur am 11.: Hof -13,3°C, Oberstdorf -19,5°C). Vom 12. bis 14. herrschte eine starke Nordwestströmung und die Frontensysteme des Tiefs Dimitrios sowie die Warmfront des Tiefs Erhan verursachten Flächenniederschläge, die in mittleren und höheren Lagen als Schnee niedergingen und in einem Streifen vom Oberallgäu bis zum Mangfallgebirge stark ausfielen. So betrug die Dreitagesniederschlagssumme vom 12. bis zum 14.: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 98mm und Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 60mm. Im Zeitraum vom 15. bis zum 16. erstreckte sich eine Hochdruckzone vom Ostatlantik bis nach Südskandinavien und sorgte für kaltes, weitgehend trockenes Winterwetter. Am 17. erreichte eine schwache Front eines Nordmeertiefs Bayern und brachte Südbayern Starkniederschlag (Oberstaufen-Thalkirchdorf/Landkreis Oberallgäu: 37mm, Kreuth/Landkreis Miesbach 31mm), der zu einem Schneedeckenzuwachs führte. So verzeichnete die Station Oy-Mittelberg/Landkreis Ostallgäu am 18. 35cm Neuschneezuwachs (Gesamtschneehöhe Oberstdorf 94cm am 18.). Im Allgäu und im Landkreis Garmisch-Partenkirchen waren durch die starken Schneefälle Bäume umgestürzt und es kam zu Verkehrsbehinderungen. Den Zeitraum vom 18. bis zum Monatsende prägten nacheinander 10 Tiefdruckgebiete, die Bayern in westlicher oder nordwestlicher Strömung querten. Am 21. und 22. entstanden in den Warmsektoren der Tiefs Goran und Hakim die höchsten Lufttemperaturen des Monats (Chieming: 13,3°C am 21., Bamberg: 13,2°C am 22.). Bei der Passage der Tiefs Nicolai, Olaf und Peter entstanden vom 28. bis 30. wiederholt Starkregenfälle. Dabei wurden die höchsten Niederschläge im Oberallgäu, in Unter- und Oberfranken sowie in Niederbayern gemessen. Die Drei-Tagesniederschlagssummen vom 28. bis 30. betrugen: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 118mm, Aura im Sinngrund/Landkreis Main-Spessart 59mm, Fichtelberg-Hüttstadl/Landkreis Bayreuth 58mm und Saldenburg-Entschenreuth/Landkreis Freyung-Grafenau 69mm. Die kräftigen Regenfälle und das anhaltende Tauwetter führten an vielen Flüssen zu einem kleineren Hochwasser. Durch das kalte Winterwetter, insbesondere in der ersten Januarhälfte, entstanden einige Eistage und die Spannweite reichte von 2 (Würzburg) über 4 (Augsburg, Regensburg, Nürnberg) bis 17 (Hof). Die Anzahl der Schneedeckentage erreichte in den tieferen Lagen folgende Werte: 18 (Nürnberg mit einer max. Schneehöhe von 6cm am 27.), 19 (München mit einer max. Schneehöhe von 16cm am 26.), 24 (Chieming mit einer max. Schneehöhe von 14cm am 26.) und 25 (Hof mit einer max. Schneehöhe von 15cm am 16.) Im Bergland hielt sich den gesamten Monat über eine Schneedecke (Oberstdorf 31 Tage).

Februar

Vom 01. bis 09. Februar lag Bayern in einer westlichen Strömung. Die eingelagerten Tiefdruckgebiete mit ihren Frontensystemen sorgten wiederholt für Starkregen und führten immer wieder milde Luftmassen heran (Höchsttemperaturen zeitweilig über 10°C und mehrere Tage ohne Frost). Dabei verursachte Tief Quirin Starkregenfälle am 01. im Oberallgäu (Balderschwang 31mm). Am 03. verursachte Tief Siegbert stärkere Niederschläge in Teilen Nordbayerns und dem südlichen Schwaben (Fichtelberg-Hüttstadl/Landkreis Bayreuth 37mm, Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 33mm, Weiler-Simmerberg/Landkreis Lindau 30mm). Die starken Regenfälle und die noch vorhandene Schneeschmelze verstärkten die Hochwasserlage in Nordbayern und auch an der Donau selbst sowie in Teilen Schwabens kam es zu Meldestufen-Überschreitungen. Weitere Flächenniederschläge brachte Tief Tristan am 07., wobei der Niederschlagsschwerpunkt über dem westlichen Bayern lag (Weiler-Simmerberg/Landkreis Lindau 31mm). Vom 10. bis 15. geriet Bayern zuerst unter skandinavischen, später unter mitteleuropäischen Hochdruckeinfluss mit winterlichem Dauerfrost und Trockenwetter. Die Tageshöchsttemperaturen lagen meist unter 0°C und die tiefsten Temperaturen des Monats wurden am 14. gemessen (Bamberg -19,3°C, Oberstdorf -21,3°C). Vom 16. bis zum Monatsende überwogen die Südwestlagen und ungewöhnlich warme subtropische Luft gelangte nach Bayern (Tageshöchsttemperaturen am 25.: Würzburg und Kempten 20,5°C). Nur am 16. und 26. waren gebietsweise Tagesniederschläge bis 5mm zu verzeichnen und dadurch entstand für fast ganz Bayern (Ausnahme Oberbayern) eine 12-tägige Trockenperiode. Durch die vielen West- und Südwestlagen blieb die Zahl der Eistage verbreitet unterdurchschnittlich (Kempten, Oberstdorf 3, Fürstenzell 5, Hof 8). Überdurchschnittlich viele Eistage verzeichneten Straubing, Augsburg, Bamberg (6) sowie Nürnberg und Würzburg (7). Die Zahl der Tage mit einer Schneebedeckung war in den außeralpinen Regionen gering. So summierten sich die Schneedeckentage auf: 5 (München, Fürstenzell), 9 (Augsburg mit einer max. Schneehöhe von 7cm am 11.), 10 (Nürnberg mit einer max. Schneedecke von 12cm am 08.), 15 (Hof mit einer max. Schneehöhe von 18 cm am 09.,11. und 16.) und 22 (Oberstdorf mit einer maximalen Schneehöhe von 27cm am 01.).

März

Vom 01. bis zum 09. März waren Hochdruckgebiete über Mitteleuropa und den Britischen Inseln wetterbestimmend, die Niederschlagsmengen waren nicht nennenswert und am 07. wurde in den außeralpinen Landesteilen die tiefste Temperatur des Monats gemessen (Bamberg -9,3°C, Straubing -7,6°C). Tief Gerd unterbrach am 04./05. kurz die Hochdrucklage mit etwas Regen. Verbreitet lagen die Niederschläge unter 10mm, aber die Station Kahl/Landkreis Aschaffenburg verzeichnete 35mm am 04. Im Zeitraum vom 10. bis 13. zogen in einer kräftigen Westströmung aufeinanderfolgend vier Tiefdruckgebiete über Bayern hinweg, darunter die beiden Sturmtiefs Klaus und Luis. Der Wechsel von Graupelschauern, Schneefällen, Gewittern und Sturmböen hatte die Anmutung eines verfrühten "Aprilwetters" (Max. Tagesniederschlag am 11.: Anger-Stoißberg/Landkreis Berchtesgadener Land 41,4mm, Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 28mm). Weitere Tiefdruckgebiete folgten vom 14. bis zum 17., allerdings hatte die Strömung auf Nord gedreht und dadurch entstand eine Nordstaulage an den Alpen mit Starkniederschlägen (Drei-Tagesniederschlagssumme vom 14. bis 16.: Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 93mm, Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim 68mm) und starkem Schneefall im Alpenraum (Reit im Winkl/Landkreis Traunstein: 30cm Neuschnee am 17.). Vom 18. bis zum Monatsende dominierte Hochdruckeinfluss, als sich Hoch Margarethe vom Ostatlantik über Mittel- nach Osteuropa verlagerte. In Unterfranken, Oberfranken und der Oberpfalz war vom 16. bis zum 26. eine 11-tägige Trockenperiode entstanden. Im alpinen Raum wurden vielerorts am 19./20. die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen (Oberstdorf -13,1 am 19.). Nach kurzer Unterbrechung durch einen schwachen Nordmeertiefausläufer am 27. mit Regenschauern und Schneefällen, setzte Hoch Nicole das ruhige Hochdruckwetter fort und am 31. wurden die höchsten Lufttemperaturen des Monats gemessen (Würzburg 23,9°C, München 22,7°C). Im März hatten die tiefen Lagen verbreitet keine Eistage mehr (Ausnahme: Kempten und Hof mit einem Eistag), aber die Zahl der Frosttage lag mehrheitlich über dem langjährigen Mittel. Die Spannweite der Frosttage reichte von 10 (Würzburg), über 16 (Fürstenzell, Nürnberg, Hof), 18 (Augsburg, Regensburg, Straubing) und 21 (Bamberg) bis 28 (Oberstdorf). Die tieferen Lagen Bayerns wiesen im März nur einzelne Tage mit einer Schneebedeckung auf: 1 Tag (Nürnberg mit einer max. Schneehöhe von 2cm am 19.), 3 Tage (München mit einer max. Schneehöhe von 3cm am 17.) und 4 Tage (Hof: mit einer max. Schneehöhe von 3cm am 20.). Oberstdorf war an 16 Tagen des Monats schneebedeckt (max. Schneehöhe 32cm am 17.) und oberhalb von etwa 1.000m hielt sich den ganzen März über eine Schneedecke.

April

Der seit Ende März herrschende Hochdruckeinfluss und das Trockenwetter setze sich bis zum 03. April fort und Anfang April wurden die höchsten Lufttemperaturen des April gemessen (Höchsttemperaturen am 01.: Regensburg 25,8°C, Würzburg 23,9°C und Straubing 23,4°C). Vom Ostersonntag, dem 04. bis zum 08. gelangte in einer starken Nordwestströmung Kaltluft nach Bayern, es traten Flächenniederschläge unterhalb der Unwetterwarnstufen auf und die Kaltfront des Skaninavientiefs Ulli verursachte einen nochmaligen Wintereinbruch mit Schnee bis in die tiefen Lagen (Gesamtschneehöhe am 08.: Nürnberg 2cm, München 5cm, Oberstdorf 34cm am 07.). Im Zeitraum vom 09. bis zum 14. ließen ausgedehnte west- und mitteleuropäische Tiefdrucksysteme weitere Niederschlagstage entstehen, allerdings wurde nur am 12. in Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach ein Starkniederschlag von 25mm registriert. In dieser Witterungsperiode wurden die tiefsten Lufttemperaturen des Monats gemessen (Oberstdorf -10,5 am 09., Bamberg -5,0°C am 14.). Vom 15. bis zum 28. überwog der Hochdruckeinfluss mit weitgehend trockenem Wetter und die nordöstlichen und nördlichen Strömungen förderten mit kalter Luft das Frostwetter. Zwischenzeitliche Tiefausläufer brachten nur wenigen Regionen Regen mit Tagesniederschlägen deutlich unter 10mm und so entstand in weiten Teilen Unter-, Oberfrankens und der Oberpfalz eine 17-tägige Trockenperiode. Am Monatsende querte Tief Christian Deutschland und in Oberbayern wurden vereinzelt Hagel- und Starkniederschläge verzeichnet (Attenkam/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 30mm am 30.). Im April wurden wenige Niederschlagstage verzeichnet: Nordbayern 3 bis 12 und Südbayern 5 bis 12. Die häufig nördliche Luftmassenzufuhr führte zu einer überdurchschnittlichen Anzahl von Frosttagen. Die Spannweite reichte von 8 Tagen (München, Würzburg), über 16 Tage (Hof), 17 Tage (Augsburg), 19 Tage (Bamberg), bis 20 Tage (Oberstdorf). Daneben gab es den ersten Sommertag in Regensburg, aber auch einzelne Tage mit einer Schneebedeckung in den tieferen Lagen: Augsburg, Nürnberg und Regensburg 2 Tage, München sowie Hohenpeißenberg 4 Tage und Oberstdorf 7 Tage.

Mai

In den ersten 20 Maitagen waren ausgedehnte west- oder mitteleuropäische Tiefdrucksysteme für Bayern wetterbestimmend und nur einzelne Tage blieben niederschlagsfrei. Vom 01. bis 02. verlagerte sich ein Tief von Norditalien nach Westrussland und dadurch gelangte warme Mittelmeerluft, in Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn, über die kältere Luft Deutschlands. Dadurch entstanden länger anhaltende Regenfälle mit den höchsten Werten in einem Streifen vom Allgäu über Niederbayern bis in die Oberpfalz (Tagesniederschlag am 01.: Breitenbrunn/Landkreis Unterallgäu 30mm, Hohenthann/Landkreis Landshut 38mm, Pressath-Mühlberg/Landkreis Neustadt an der Waldnaab 46mm). In der kühlen Witterung der ersten Maitage wurden die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen (Oberstdorf -2,7°C am 04., Bamberg -1,9°C am 08.) und Nordseesturmtief Eugen sorgte für Sturmböen am 04. Am 09. und 10. gelangte im Warmsektor des Ostatlantiktiefs Hubertus feuchtwarme Luft nach Bayern und es ergaben sich die höchsten Temperaturen des Monats (Bamberg: 28,6°C am 09., München: 30,7°C am 10.). In den Folgetagen 11. bis 13. querte eine meridionale Tiefdruckrinne Bayern von West nach Ost und dabei traf maritim erwärmte Subpolarluft auf kontinentale Subtropikluft. Dementsprechend entstanden am 11. Starkniederschläge in Schwaben (Sigmarszell-Zeisertsweiler/Landkreis Lindau 50mm) und am 12. sowie 13. Starkregenfälle in einem Streifen von der Oberpfalz über Niederbayern bis ins südliche Oberbayern (Lam-Lambach/Landreis Cham 50mm am 12., Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen 34mm am 12., Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgander Land 35mm am 13.). Die Drei-Tagesniederschlagssummen vom 11. bis 13. betrugen: Lam-Lambach 104mm, Marktschellenberg 83mm und Sankt Englmar 75mm. In der Folge kam es an einzelnen Pegeln des Flussgebietes Regen zu Überschwemmungen oberhalb der Meldestufe 1. Eine weitere gewittrige Starkregenperiode, örtlich mit Hagel (19. Landkreis Haßberge), folgte vom 17. bis 19., als in Südbayern kalte und warme Luftmassen aufeinandertrafen (Norditalientief und Nordseetief) und die Atmosphäre durch das mitteleuropäische Höhentief labil geschichtet war. Der Niederschlagsschwerpunkt lag am 17. über Schwaben und am 18. sowie 19. an den Alpen. Die höchsten Drei-Tagesniederschlagssummen betrugen: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 86mm, Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 58mm. Weitere bayernweite Flächenniederschläge verursachte eine zyklonale Westlage vom 21. bis 24. sowie ein mitteleuropäisches Tiefdrucksystem vom 25. bis zum 27., aber die Tagesniederschläge lagen unterhalb von Starkregenschwellen. Vom 28. bis zum 31. sorgte das mitteleuropäische Hoch Waltraud für trockenes Wetter und die Höchsttemperaturen stiegen allmählich auf Werte um 20°C. Der häufige Einfluss von Tiefdruckgebieten ließ im Mai sehr viele Regentage und keine Trockenperiode entstehen. In Südbayern wurden 12 bis 23, in Nordbayern 9 bis 21 Niederschlagstage registriert und in Verbindung mit den Starkniederschlägen resultierte der im langjährigen Vergleich deutlich zu nasse Mai. Der Große Arber wies in der ersten Maihälfte noch 16 Tage mit einer Schneebedeckung auf, die tieferen Lagen waren komplett schneefrei. Die Anzahl der Sommertage blieb im langjährigen Vergleich unterdurchschnittlich: 1 (Oberstdorf, Würzburg, Hof) bis 3 (Fürstenzell, Straubing, Weiden) und nur München verzeichnete einen heißen Tag. Die häufige Kaltluftzufuhr ließ den Mai zu kalt ausfallen und die Spannweite der Frosttage reichte von 0 (Würzburg), über 1 (Hof, Kempten) bis 4 (Bamberg) und 6 (Oberstdorf).

Juni

Vom 01. bis zum 16. Juni gelangte Bayern in den Einflussbereich von Hochdruckgebieten, zunächst das Skaninavienhoch Waltraud, anschließend die westeuropäischen Hochs Xenia und Yona. Die tiefsten Temperaturen des Monats wurden am 01. registriert (Bamberg: 3,1°C, Oberstdorf: 1,4°C). Vom 04. bis 06. wurde die Hochdrucklage unterbrochen, als ein Höhentief von Frankreich nach Deutschland gelangte und sich auch am Boden Tiefdruckgebiete bildeten. Vielerorts fiel kräftiger Regen und gebietsweise Hagel (Landkreise Bayreuth und Kitzingen). Am 05. wurden die höchsten Niederschläge in der Oberpfalz (Kastl/Landkreis Amberg-Sulzbach 66mm), in Oberbayern (Maisach/Landkreis Fürstenfeldbruck 61mm) und Niederbayern (Untergriesbach-Glotzing/Landkreis Passau 61mm) registriert. Am 06. gab es extrem kräftigen Starkregen in Schwaben (Wertingen/Landkreis Dillingen 138mm) und Oberfranken (Burkunstadt/Landkreis Lichtenfels 52mm). Der Zwei-Tagesniederschlag vom 05. bis 06. summierte sich vielerorts auf über 40mm, Spitzenwerte ergaben: Wertingen 144mm, Kastl 83mm, Ludwigstadt-Lauenstein/Landkreis Kronach 73mm. Die gewittrigen Starkregenfälle hatten lokale Überschwemmungen verursacht, betroffen waren einzelne Pegel an Günz, Zusam, Schmutter und Schwarzer Laber. Weitere kräftige Gewitter- und Starkregentage folgten am 09./10., als auf der Vorderseite des westeuropäischen Hochs Xenia von Norden her kalte Luft gegen europäische Warmluft gelenkt wurde. Am 09. lag der Niederschlagsschwerpunkt im südlichen Oberbayern (Tagesniederschlag Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim 57mm, Wielenbach/Landkreis Weilheim-Schongau 42mm in 3h). Am 10. war Mittelfranken von Starkregen betroffen (Tagesniederschlag Thalmässing/Landkreis Roth 36mm). Die neun Tage vom 11. bis 19. blieben bayernweit nahezu niederschlagsfrei. Vom 17. bis zum Monatsende lagen über Westeuropa ausgedehnte Tiefdrucksysteme und in Verbindung mit der südwestlichen Strömung gelangte tropische Mittelmeerluft nach Bayern. Dadurch entstand die erste Hitzewelle des Jahres mit den höchsten Lufttemperaturen des Monats am 18.: Bamberg 33,3°C, Regensburg 33,9°C, Mühldorf 32,6°C. Vom 21. bis 24. entstand eine markante Schwergewitterlage. Zum einen lag subtropische Warmluft über Deutschland, zum anderen verlagerte sich das Tief Volker mit seinen Frontensystemen von Frankreich nach Polen und beim Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Luftmassen bildeten sich vielerorts in Bayern schwere Gewitter mit unwetterartigem Starkregen. Am 21. wurden die höchsten Niederschläge in Niederbayern (Teisnach/Landkreis Regen 71mm), am 22. in Oberbayern (Dießen-Dettenschwang 67mm), am 23. in Niederbayern (Aldersbach-Kriestorf/Landkreis Passau 53mm) und am 24. in Oberbayern (Ettal-Linderhof/Landkreis Garmisch-Partenkirchen 41mm) gemessen. Die Vier-Tagesniederschlagssumme summierte sich in Südbayern verbreitet auf über 70mm und örtlich auf über 140mm (Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen 148mm, Oberschleißheim/Landkreis München 142mm). Nach zwei Trockentagen unter Hochdruckeinfluss, folgten die nächsten gewittrigen Starkniederschläge am 28. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Höchsttemperaturen in Bayern zwischen 25 und 30°C, von Westeuropa zog Tief Xero mit seinen Frontensystemen heran und querte Bayern bis zum 01.07. Dabei traf subpolare auf subtropische Luft und es entstanden große Gewitterkomplexe. Am 28. wurden die höchsten Niederschläge in Unterfranken und Niederbayern gemessen (Hasloch/Landkreis Main-Spessart 44mm, Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen 54mm). Der Folgetag hatte die höchsten Regensummen in Schwaben, Oberbayern und Niederbayern (Kraftisried/Landkreis Ostallgäu 44mm, Attenkam/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 43mm [35mm in 1h] und Landshut-Reithof 64mm [58mm in 30min]). Die Bilder der überfluteten Landshuter Altstadt gingen durch die Presse. Die Zahl der Niederschlagstage variierte in Nordbayern zwischen 6 bis 17 und in Südbayern zwischen 5 bis 16 und in Verbindung mit den ergiebigen Starkniederschlägen fiel die Monatsbilanz im langjährigen Vergleich zu nass aus. Die vielen lokalen und kurzzeitigen extremen Starkregenereignisse der Andauer ein bis drei Stunden prägten den Juni (siehe Abbildung 1) und ließen örtlich Sturzfluten entstehen. Nur in wenigen Fällen waren HND-Pegel von Meldestufenüberschreitungen betroffen. Im Juni summierte sich die Zahl der Sommertage auf 12 (Hof, Kempten, Oberstdorf) bis 24 Tage (Regensburg). Auch bei den heißen Tagen wurden überdurchschnittliche Werte registriert. Hof, Augsburg, Weiden und die meisten anderen Stationen hatten 3 heiße Tage, in Bamberg waren es 5 und in Regensburg 6. Insgesamt wurde der Juni 2021 zum drittwärmsten Juni in der Beobachtungsreihe, nach den Jahren 2003 und 2019.

Juli

Anfang Juli sorgte das mitteleuropäische Hoch Beate für eine Wetterberuhigung. Am 04. zogen die Frontenzüge des Ostatlantiktiefs Yap nach Mitteleuropa, dabei traf maritime Subpolarluft auf die über Bayern liegende mitteleuropäische Luft und verbreitet traten gewittrige, teils unwetterartige Schauer auf. Die höchsten Niederschläge wurden am 04. in Unterfranken, Oberfranken, Mittelfranken und Oberbayern registriert (Tagesniederschlag am 04.: Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 43mm, Meeder-Ottowind/Landkreis Coburg 34mm, Adelsdorf/Landkreis Erlangen-Höchstadt 39mm, Dießen-Dettenschwang/Landkreis Landsberg a. Lech 40mm). Im Zeitraum vom 06. bis 17. beherrschten ausgedehnte Tiefdrucksysteme (Trog Mitteleuropa, Trog Westeuropa, Tief Mitteleuropa) das Wettergeschehen. Dabei gelangte am 06. das Tief Zyprian vom Ärmelkanal her nach Bayern, lenkte maritime Polarluft gegen die über Bayern liegende subtropische Luft und in einem Streifen von Oberbayern bis zur Oberpfalz wurden Starkregenfälle registriert (Tagesniederschlag am 06.: Ingolstadt 38mm, Tirschenreuth-Lodermühl 34mm). Am 06. wurden die höchsten Lufttemperaturen des Monats gemessen (Rosenheim 32,8°C, Weiden 29,1°C). In den Folgetagen zog Bodentief Arno vom Ostalpenraum nach Nordosten (Vb-Zugbahn) und verursachte ergiebigen Dauerniederschlag sowie eine Aufsättigung der Böden. Die höchsten Niederschläge wurden am 08. in Franken sowie Schwaben (Tagesniederschlag am 08.: Sigmarszell-Zeisertsweiler/Landkreis Lindau 70mm, Kolitzheim/Landkreis Schweinfurt 62mm), am 09. in Unterfranken sowie Mittelfranken (Tagesniederschlag am 09.: Kolitzheim 49mm, Dietenhofen/Landkreis Ansbach 40mm) und am 10. in Schwaben sowie dem südlichen Oberbayern erfasst (Tagesniederschlag am 10.: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 34mm, Kiefersfelden-Gach/Landkreis Rosenheim 52mm). Die Spitzenwerte der Drei-Tagesniederschläge vom 08. bis 10. erreichten Werte um 90mm (Kolitzheim 114mm, Markt Bibart/Landkreis Neustadt a.d. Aisch 91mm, Sigmarszell-Zeisertswieler/Landkreis Lindau 88mm). Diese ergiebigen Niederschläge hatten insbesondere im westlichen Mittelfranken ein Hochwasser ausgelöst (Katastrophenalarm im Landkreis Neustadt a.d. Aisch). Auch die zweite Julidekade prägte beständiger Tiefdruckeinfluss. Ein kräftiges Höhentief zog vom Nordostatlantik nach Mitteleuropa, blieb dort länger ortsstabil und zog anschließend nach Südosten ab. Am 12. lag der Kern des Bodentiefs Bernd über dem Ärmelkanal, am 13. mittags über Oberfranken, am 14. über Niedersachsen, am 15. über Brandenburg und am 16. und 17. über Polen. Die Zirkulation des Tiefs Bernd erstreckte sich über ganz Mitteleuropa und dadurch gelangte warme, feuchte Mittelmeerluft (Subtropikluft) gegen kühlere Meeresluft. Es entstanden scharfe Luftmassengrenzen mit skaligen Starkniederschlägen, die bei labiler Atmosphärenschichtung konvektiv und staulagenbedingt verstärkt wurden. Bayern verzeichnete Starkregenereignisse am 13. insbesondere in Oberfranken (Tagesniederschlag Hof 85mm [67mm/3h und einer Jährlichkeit größer als 100], Katastrophenalarm im Landkreis Hof) und am 15. im Oberallgäu (Tagesniederschlag Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 92mm [59mm/6h mit einer Jährlichkeit von rund 50]). In der Zeit vom 17. bis 18. entstanden zweitägige Dauerniederschläge in einem alpinen Streifen vom Oberallgäu (Zweitagesniederschlag Hindelang-Unterjoch/Landkreis Oberallgäu 65mm), über das Mangfallgebirge (Zweitagesniederschlag Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 109mm) bis hin zum Berchtesgadener Land (Zweitagesniederschlag: Kühroint/Landkreis Berchtesgadener Land 151mm [92mm/3h und einer Jährlichkeit größer als 100]). Diese Stark- und Dauerniederschläge verursachten Überschwemmungen und lösten in den Gebieten von Iller, Loisach, Inn und Regen ein Hochwasser aus. Durch die Kombination aus einer Hochdruckrandlage und einem Italientief entstand für das Berchtesgadener Land eine nördliche Anströmung und die durch orographische Hebung verstärkten Niederschläge klangen erst am 19. ab. Vom 20. bis zum 23. herrschte sonnenscheinreiches und trockenes Hochdruckwetter. Anschließend sorgte ein westeuropäisches Tiefdrucksystem in der mittleren Atmosphäre für weitere Niederschlagstage. Vom 24. bis zum 26. hielt sich das Bodentief Dirk über Deutschland, in Bayern traten verbreitet Gewittercluster auf und Starkregenfälle wurden in einem alpennahen Streifen vom Oberallgäu bis ins Chiemgau erfasst. Der Drei-Tagesniederschlag vom 24. bis 26. summierte sich auf: Sonthofen/Landkreis Oberallgäu 107mm, Miesbach 99mm, Grassau/Landkreis Traunstein 75mm. Im Gegensatz zu den genannten Gebieten verzeichneten weite Teile der Oberpfalz am 27. eine 11-tägige Trockenperiode. Die Westlage vom 29. bis zum Monatsende ließ am 31. wieder Starkniederschläge entstehen, als entlang der verbundenen Luftmassengrenze von Tief Ferdinand (Nordsee) und Alpentief Guido Subpolarluft gegen subtropische Luft gelenkt wurde. Die höchsten Niederschläge traten in einem Streifen vom Unterallgäu über das nördliche Oberbayern bis in die Oberpfalz auf (Tagesniederschlag am 31.: Breitenbrunn/Landkreis Unterallgäu 25mm, Riedenburg/Landkreis Kelheim 30mm, Beratzhausen/Landkreis Regensburg 30mm). Im Juli wurden bei vielen Stationen keine heißen Tage beobachtet, die Ausnahme waren zum Beispiel: München (1) und Regensburg (2). Auch die Zahl der Sommertage fiel überwiegend unterdurchschnittlich aus und reichte von 6 (Hof), über 8 (Augsburg, Oberstdorf), 16 (Würzburg, Straubing) bis 21 (Regensburg). Ferner verzeichneten die nordbayerischen Stationen 6 bis 17, die südbayerischen Messstellen 12 bis 22 Niederschlagstage und damit fiel der Juli im langjährigen Vergleich zu nass aus.

August

Auch im August setzte sich die kühle und nasse Witterung fort. Vom 01. bis 07. sorgten ausgedehnte west- oder mitteleuropäische Tiefdrucksysteme für labile Atmosphärenschichtungen mit Niederschlagsbildung und an jedem Tag waren Flächenniederschläge zu verzeichnen. Bei der Passage des Tiefs Henri 03./04. traf maritime Subpolarluft auf die in Bayern liegende Kontinentalluft und kräftiger Regen entstand. Der Niederschlagsschwerpunkt lag im östlichen Voralpenland mit Zwei-Tagesniederschlägen von: 57mm in Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach und 54mm in Traunreut-Stein/Landkreis Traunstein. Bereits am 07. gab es weitere Starkregenfälle in den Frontalzonen des Tief Jesper, die vom Oberallgäu bis nach Niederbayern reichten (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 27mm, Simbach-Grub/Landkreis Rottal-Inn 43mm). In der Witterungsperiode vom 08. bis zum 18. drehte die Strömung allmählich von West auf Nordwest. In der von Hochdruckeinfluss geprägten Westlage und im Warmsektor von Tief Kurt wurden die höchsten Temperaturen des Monats gemessen (München 31,2°C am 13., Bamberg 30,1°C am 14., Regensburg 33,2 am 15.). Die Kaltfronten der Tiefs Kurt (15.) und Luciano (16.) gelangten von Nordwesten her an die Alpen und daher wurden die höchsten Regenmengen in den Regierungsbezirken Schwaben und Oberbayern gemessen (Zwei-Tagesniederschlag: Altusried-Muthmannshofen/Landkreis Oberallgäu 63mm, Samerberg-Geisenkam/Landkreis Rosenheim 87mm, Siegsdorf-Höll/Landkreis Traunstein 78mm). Vom 19. bis 21. gab es eine kurze Wetterberuhigung durch den atlantischen Hochdruckkeil Fridoline. Bei der Verlagerung des Tiefs Manfred von den Britischen Inseln nach Osteuropa im Zeitraum von 22. bis 25. waren vor allem die Regierungsbezirke Oberfranken, Oberbayern und Niederbayern von Starkregen betroffen (Zwei-Tagesniederschlag vom 22. bis 23.: Gößweinstein/Landkreis Forchheim 48mm, Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim 59mm, Sankt-Englmar/Landkreis Straubing-Bogen 58mm). Rückseitig des Tiefs war Kaltluft nach Bayern eingeflossen und dabei wurden die tiefsten Temperaturen des Monats registriert (Hof 5,5°C am 25., Oberstdorf 7,4°C am 26.). Der Monat ging mit einer nördlichen bis nordöstlichen Strömung zu Ende, die Frontensysteme des Tief Nick lagen länger über Bayern und die höchsten Niederschläge wurden in Schwaben/Oberbayern beobachtet (Zwei-Tagesniederschlagssumme vom 29. bis 30.: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 118mm, Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim 119mm, Ebersberg 80mm). Der gebietsweise aufgetretene Starkregen und der alpine Dauerregen führten an einzelnen Pegeln Mittelfrankens und Südbayerns zu einem Hochwasser. Anschließend setzte Hochdruckeinfluss ein. Die Gesamtzahl der Sommertage fiel unterdurchschnittlich aus und reichte von 4 (Hof), über 7 (Augsburg, Oberstdorf) bis 10 (Regensburg). Vielerorts gab es keine heißen Tage (Augsburg, Hof, Nürnberg, Würzburg), die Ausnahme waren Straubing (2), Regensburg (3) und München (4).

September

Den September beherrschten Hochdruckwetterlagen (Bodenhochs Gaya, Hermelinde, Isgard, Jenny, Kerstin und Merle) mit sonniger und trockener Witterung. Bis zum 14. entstand eine nahezu bayernweite Trockenperiode und bei Höchsttemperaturen über 20°C blieb es spätsommerlich warm. Die höchste Temperatur erreichte Regensburg mit 28,6°C am 10., gefolgt von Würzburg mit 27,8°C am 09. und München mit 27,3°C am 14. Am 09. und 10. gelangte im Warmsektor des Tiefs Quillan feuchtwarme Subtropikluft nach Bayern, es traten einzelne gewittrige Schauer und in Südbayern lokaler Starkregen auf (Irschenberg-Kasthub/Landkreis Miesbach 30mm am 09., Grassau/Landkreis Traunstein 38mm am 10.). Bei der Kaltfrontpassage des Nordseetiefs Roland zur Monatsmitte regnete es bayernweit, mit Starkregenfällen in Unterfranken (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 25mm am 15.), im Allgäu und im südlichen Oberbayern (Zweitagesniederschlag am 16.: Immenstadt-Reute/Landkreis Oberallgäu 59mm, Samerberg-Geisenkam/Landkreis Rosenheim 55mm). Im Raum Bad Kohlgrub fiel am 15. Hagel. Ein Ausläufer eines Frankreichtiefs brachte dem Alpenvorland am 19. etwas Regen. Am 26. zog das Tief Waldi vom Ärmelkanal nach Österreich und erzeugte ein meridionales, von Gewittern durchsetztes Starkniederschlagsband, das von Oberfranken über Mittelfranken bis ins südliche Oberbayern reichte (Bad Steben/Landkreis Hof 42mm, Pegnitz/Landkreis Bayreuth 37mm, Lenggries-Sylvensteinspeicher/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 66mm, Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 75mm). Bis zum Monatsende blieb das Wetter wechselhaft, es wurden keine Starkniederschläge mehr beobachtet und Teile der Oberpfalz, Unterfrankens und Mittelfrankens verzeichneten eine 11- bis 15-tägige Trockenperiode. Am 30. wurden bei Hochdruckeinfluss und Aufklarung die tiefsten Temperauren des Monats registriert (Oberstdorf 0,9°C am 23., Bamberg 2,7°C am 30.). Bei insgesamt 1 bis 8 Niederschlagstagen in Nordbayern und 2 bis 10 in Südbayern fiel der September zu trocken aus. Die Gesamtzahl der Sommertage erreichte unterdurchschnittliche Werte in Hof (1), Augsburg (2), Straubing (3) und überdurchschnittliche Werte in München (6), Würzburg (9) und Regensburg (12). Einzelne Stationen, wie zum Beispiel Regensburg, Würzburg und Straubing, verzeichneten sogar noch einen heißen Septembertag. In den tiefen und mittleren Lagen wurden noch keine Frost- und Schneetage beobachtet.

Oktober

Bei westlicher bis südwestlicher Strömung war es Anfang Oktober noch spätsommerlich warm und durch Föhneinfluss wurde in München sogar ein Sommertag verzeichnet (Höchsttemperaturen am 03.: Bamberg 23,9°C und München 27,5°C). Am 05. verursachte das Tief Christian im alpinen Raum Starkniederschläge (Aschau-Stein/Landkreis Rosemheim 31mm). Vom 07. bis 19. überwogen die trockenen Hochdruckwetterlagen. Eine Ausnahme bildeten die von einem Höhentief verursachten Flächenniederschläge am 12. mit dem Starkniederschlagsband im südöstlichen Bayern (Aschau-Stein 37mm). Vom 20. bis zum 23. folgten Regentage (Tagesniederschläge von 8 bis 20mm in Nordbayern am 20.) als Sturmtief Hendrik Bayern querte. Nahezu niederschlagsfrei blieb es vom 24. bis zum Monatsende, als Bayern in eine südwestliche Strömung gelangte. Der häufige Hochdruckwettereinfluss hatte Nordbayern im Oktober nur 2 bis 12 und Südbayern 2 bis 9 Niederschlagstage beschert und dadurch fiel der Monat zu trocken aus. Die Spannweite der Frosttage reichte von 0 (München), über 5 (Augsburg, Bamberg, Nürnberg) bis 16 (Oberstdorf). Die tiefste Lufttemperatur des Monats verzeichnete Oberstdorf mit -4,9°C am 24. und Bamberg mit -3,5°C am 25. Im Oktober gab es vielerorts keinen Sommertag mehr, Ausnahmen waren München und Kempten mit je einem Sommertag. Die tiefen und mittleren Lagen wiesen keinen Eistag und keinen Tag mit Schneebedeckung auf.

November

Der November startete mit einer nassen und kühlen Witterung unter west- und mitteleuropäischem Tiefdruckeinfluss. Hervorzuheben ist die Kaltfront des Großbritannientiefs Nael, die in einem Streifen vom Allgäu bis ins Berchtesgadener Land Starkregen verursachte (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 29mm, Garmisch-Partenkirchen-Kanker 28mm, Ramsau-Schwarzeck/Landkreis Berchtesgadener Land 32mm). Weitere kräftige Regenfälle folgten am 03. und 04., als sich das Tief Peter vom Alpenraum nach Nordosten verlagerte (Zwei-Tagesniederschläge: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 35mm, Presseck/Landkreis Kulmbach 34mm). Vom 06. bis 25. November dominierte trockenes Hochdruckwetter, als nacheinander fünf Hochdruckgebiete (Silvi, Tilda, Uta, Valentina und Walpurga) mit ihren Kernen über dem Ostatlantik und Mitteleuropa und den Britischen Inseln wetterwirksam wurden. Oft bestimmte zäher Nebel oder Hochnebel das Wettergeschehen. Die höchste Lufttemperatur des Monats verzeichnete Bamberg mit 12,4°C am 02. und Garmisch-Partenkirchen mit 17,2°C am 11. bei Föhneinfluss. Am 13. brachte ein Tiefausläufer geringen Flächenniederschlag und anschließend entstand bis zum 25. eine bayernweite 12-tägige Trockenperiode. Bei nächtlicher Aufklarung wurden die tiefsten Temperaturen des Monats erreicht (Bamberg -6,0°C am 23., Oberstdorf -6,4°C am 25.). Vom 26. bis zum Monatsende lenkte ein mitteleuropäisches Tiefdrucksystem polare Luftmassen nach Bayern und die Höchsttemperaturen erreichten Werte um 2°C, so konnte der Niederschlag als Schnee fallen. Am 29., das Tief Benedikt lag über Osteuropa, schneite es in nördlicher Strömung bayernweit und es bildete sich eine Schneedecke (Gesamtschneehöhe am 30.: Hof 9cm, Nürnberg 1cm, Augsburg 2cm, Oberstdorf 23cm). Mit der Passage des Sturmtiefs Christian und den damit verbundenen Starkniederschlägen ging der Monat zu Ende (Tagesniederschläge am 30.: Ruhpolding-Seehaus/Landkreis Traunstein 62mm, Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 47mm, Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 35mm, Lindberg-Buchenau/Landkreis Regen 35mm, Berchtesgaden-Jenner 35mm, Presseck/Landkreis Kulmbach 33mm). Insgesamt wurden im November 4 bis 13 Niederschlagstage registriert und bei einer geringen Anzahl von Starkniederschlagstagen fiel der Monat zu trocken aus. Die Gesamtzahl der Frosttage variierte zwischen 9 (München), über 13 (Hof) bis 22 (Kempten, Oberstdorf) und lag vielerorts über dem langjährigen Mittel. Dagegen fiel die Zahl der Eistage überwiegend unterdurchschnittlich aus: 0 (München, Würzburg, Hof), 1 (Augsburg, Regensburg) und 3 (Fürstenzell). Zum Monatsende hatte es den ersten Schnee des Winters in den tiefen Lagen gegeben. Die Anzahl der Tage mit einer Schneedecke variierte von 1 (München, Nürnberg) bis 3 (Hof, Oberstdorf, Chieming).

Dezember

Das bayerische Wetter wurde im Zeitraum vom 01. bis 12. durch sieben aufeinanderfolgende Tiefdruckgebiete bestimmt. Sturmtief Daniel brachte am 01./02. Flächenniederschläge geringerer Intensität, die Lufttemperaturen sanken in nordwestlicher Strömung auf Werte um 1°C und es fiel etwas Schnee. Beim Durchzug von Tief Frank am 04. regnete es bayernweit, die Lufttemperaturen waren auf 3 bis 8°C gestiegen und im Oberallgäu wurden Starkniederschläge verzeichnet (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 30mm). Vom 08. auf 09. passierten die Frontensysteme der Tiefs Harry und Ilja Bayern, wobei Tief Ilja am 09. über der Adria lag. Daher traten die höchsten Stauniederschläge im südlichen Schwaben und südlichen Oberbayern auf (Zwei-Tagesniederschläge: Oberstaufen-Thalkirchdorf/Landkreis Oberallgäu 46mm, Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim 32mm). Am 09. fiel der Schnee bis in tiefe Lagen und Teile Schwabens waren tief verschneit (Oberstdorf: 50cm am 09.). Vom 13. bis 27. dominierte ruhiges Hochdruckwetter, zuerst Hoch Yascha über Mitteleuropa, dann Hoch Zafira über den Britischen Inseln und schließlich Nordmeerhoch Anni. In Schwaben und Oberbayern wurde eine 11-tägige Trockenperiode vom 13. bis 23. beobachtet, die anderen Regierungsbezirke verzeichneten zeitweiligen Regen mit sehr geringen Intensitäten. Am 22. wurden die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen (Bamberg -10,6°C, Oberstdorf -19,2°C). An den beiden Weihnachtsfeiertagen kam es zu leichten Schneefällen (Schneehöhe Hof: 4cm am 26.), aber vom 28. bis zum Monatsende ließ eine Westlage die Temperaturen auf Werte um 15°C ansteigen (Würzburg 14,9°C am 30., Kempten 16,8°C am 31.). In dieser Westströmung querten die Frontensysteme eines Nordseetiefs am 28. und 29. Deutschland mit bayernweiten Starkregenfällen. Die Zwei-Tagesniederschläge betrugen: Oberstaufen-Thalkirchdorf/Landkreis Oberallgäu 77mm, Marktschellenberg/Berchtesgadener Land 72mm, Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen 61mm, Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 44mm, Plech/Landkreis Bayreuth 44mm, Pommelsbrunn-Mittelburg/Landkreis Nürnberger Land 37mm, Waidhaus-Pfrentsch/Landkreis Neustadt an der Waldnaab 32mm). Die kräftigen Regenfälle lösten in Kombination mit der Schneeschmelze zum Jahresende ein kleineres Hochwasser in Mittelfranken und der Oberpfalz aus. In der Gesamtbilanz fiel der Dezember bei den 5 bis 20 Niederschlagstagen und den Starkniederschlägen etwas zu nass aus. Im langjährigen Witterungsvergleich war der Dezember zu warm und dies zeigt sich auch in der unterdurchschnittlichen Zahl von Frost- und Eistagen. Die Anzahl der Frosttage reichte in den tiefen Lagen von 13 (Würzburg, München), über 20 (Weiden, Fürstenzell) bis 27 (Oberstdorf). Bamberg, Nürnberg und Würzburg hatten keinen Eistag. Zwei Eistage verzeichneten Weiden sowie München und in Hof wurden acht Eistage gemessen. Die Zahl der Schneedeckentage in den Höhenlagen unterhalb von 1.000m zeigte eine große Spannbreite: 2 (Würzburg), 5 (Chieming, Nürnberg, Regensburg), 7 (Augsburg mit einer max. Schneehöhe von 4cm am 09.), 15 (Hof mit einer maximalen Schneehöhe von 9cm am 10.) und 30 (Oberstdorf mit einer maximalen Schneehöhe von 50cm am 11.).

Monatlich aggregierte Daten des radarbasierten Starkregenereigniskatalogs des Deutschen Wetterdienstes. Im Juni waren es 270, im Juli 95 und im August 40 Starkregenereignisse, die mindestens die DWD-Warnstufe drei überschritten. Die Starkregenereignisse sind nach der Andauer der maximalen Niederschlagsintensität eingeteilt. Es wird deutlich, dass im Sommer 2021 die kurzzeitigen heftigen Starkregenfälle dominierten, also ein- bis dreistündige Regenfälle. Die Ereignisse aus länger anhaltendem Dauerregen spielten nur eine untergeordnete Rolle. Abbildung 1: Anzahl der bayerischen Starkregenereignisse in den Sommermonaten 2021, aufgeschlüsselt nach Dauerstufen D. D1 = 1 Stunde, D2 = 2 Stunden, ..., D72 = 72 Stunden (Datenbasis DWD-Produkt CatRaRE W3 Version 2022_01)

Die Sommermonate Juni, Juli und August 2021 waren geprägt von häufigen Starkregen- und Sturzflutereignissen. Die Abbildung 1 zeigt die monatlich aggregierten Daten des radar-basierten Starkregenereigniskatalogs des Deutschen Wetterdienstes (CatRaRE Version 2022_01, Kriterium Warnstufe 3). Die Ereignisanzahl des gesamten Sommers 2021 summiert sich für Bayern auf 409 und dies ist der zweithöchste Sommerwert in der seit 2001 analysierten Radarniederschlagsreihe, nach dem Jahr 2018 (420 Starkregenereignisse). Das Diagramm zeigt, dass die meisten Starkregenereignisse im Juni auftraten (269) und die kurzzeitigen Starkregenfälle der Dauerstufe 1 bis 3h den höchsten Anteil am gesamten sommerlichen Starkregengeschehen hatten (298 der 409 Ereignisse).

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