Witterung im regionalen Überblick

2018 war das wärmste Jahr in der seit 1881 fortlaufenden Beobachtungsreihe und es fiel in der Gesamtbilanz zu trocken aus. So betrug die Jahresmitteltemperatur für Bayern 9,9°C und lag um 1,8°C über dem 30-jährigen Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Damit übertraf das Jahr 2018 das bisherige Rekordjahr 2014 (9,6°C) und ist nun schon das fünfte zu warme Jahr in Folge. Der Jahresniederschlag 2018 summierte sich für Bayern auf 757mm und liegt um 22% unter dem langjährigen Referenzwert (Mittel 1981 bis 2010). In den letzten 50 Jahren waren nur folgende Jahre noch trockener: 2003, 1972, 1971, 2015, 1976 (Sortierung nach aufsteigender Niederschlagssumme).

Im Witterungsverlauf lassen sich folgende bemerkenswerte Ereignisse hervorheben:

  • Die Kombination aus häufigen Regenfällen, dem Durchzug von Sturmtiefdruckgebieten (Burglind, Friederike) und dem einsetzenden Tauwetter verursachte Anfang Januar sowie ab Mitte Januar jeweils ein Hochwasser im Bereich nördlich der Donau und an der Donau selbst.
  • Der Januar fiel markant zu warm aus (drittwärmster Januar in der Reihe seit 1881).
  • Der Februar blieb in Nordbayern markant zu trocken.
  • Der April fiel markant zu warm aus – wärmster April in der Reihe seit 1881 und alle Folgemonate bis einschließlich Dezember blieben zu warm.
  • Von Februar bis November blieben 10 Monate in Folge zu trocken.
  • Gewittrige Starkregenfälle verursachten im April, Mai und Juni vereinzelt kleinere Ausuferungen.
  • Die Anzahl der heißen Tage erreichte vielerorts das Dreifache des langjährigen Mittels.
  • Weihnachtshochwasser.
Nähere Erläuterung siehe nachfolgender Text Abb.1: Lufttemperaturverhältnisse in Bayern (Abweichung der Monatsmittel vom Mittelwert der Periode 1981 bis 2010)

Im langjährigen Vergleich (Mittel 1981 bis 2010) fielen 10 Monate des Jahres 2018 zu warm aus und nur der Februar und März blieben statistisch zu kalt, wobei der Februar als deutlich zu kalt eingestuft wurde. Als markant zu warm (Abweichung vom Mittel um mehr als +4,1°C) ragen die Monate Januar und April heraus. In die darunterliegende Abstufung "deutlich zu warm" fallen bayernweit die Monate Mai, August und Dezember – in Nordbayern blieb zusätzlich noch der Juli deutlich zu warm. Außergewöhnlich war vor allem die Aufeinanderfolge von 9 zu warmen Monaten im Zeitraum April bis Dezember 2018.

Nähere Erläuterung siehe nachfolgender Text Abb.2: Niederschlagsverhältnisse in Bayern (Abweichung der Monatssummen vom Mittelwert der Periode 1981 bis 2010)

Von Februar bis November blieben 10 Monate in Folge statistisch zu trocken. Nur Januar und Dezember fielen bayernweit zu nass aus. In der regionalen Differenzierung gab es für Nordbayern folgende Besonderheiten: markant zu trocken: Februar, deutlich zu trocken: August, Oktober und November, deutlich zu nass: Dezember. In Südbayern hatten folgende Monate einen herausragenden Stellenwert: deutlich zu trocken: April und November, deutlich zu nass: Januar und Dezember. Nordbayern wies im Kalenderjahr 2018 eine Gebietsniederschlagshöhe von 624mm auf und erreichte damit 75% der Referenzperiode 1981/2010 (Maingebiet: 571mm, 71% vom Mittel). Im Kalenderjahr 2018 fielen in Südbayern 904mm Niederschlag und damit wurde der langjährige Mittelwert (1981 bis 2010) um 19% unterschritten.

Der Jahresniederschlag im gesamten Donaueinzugsgebiet bis zur bayerischen Grenze summierte sich auf 809mm und erreichte damit 81% vom Mittelwert der Reihe 1981 bis 2010.

Die Bayerische Wasserwirtschaftsverwaltung betreibt 125 automatische Niederschlagsmessstellen (Ombrometerstationen), die in hoher Genauigkeit (+/-0,03mm) und hoher zeitlicher Auflösung (1min) Messwerte liefern. Die nachfolgende Bayernkarte zeigt für exemplarische Stationen die Jahresniederschlagssumme 2017 mit dem Referenzwert aus dem Zeitraum 1981 bis 2010.

Weitere Niederschlagsdaten finden Sie im Internet unter:

Zur Beschreibung der Jahreswitterung werden charakteristische Tage, wie zum Beispiel Eistage, Frosttage, Sommertage, heiße Tage und Niederschlagstage, herangezogen. Nachfolgend sind für einige exemplarische Wetterstationen die Kennzahlen des Jahres 2018 zusammengestellt.

Die große Zahl von Sommertagen und heißen Tagen sticht im Jahr 2018 heraus – es wurden ca. doppelt so viele Sommertage und ca. dreimal so viele heiße Tage im Vergleich zum langjährigen Mittel registriert. Die übrigen Kenngrößen, wie Anzahl der Frost-, Eis-, Niederschlags- und Schneetage blieben im statistischen Vergleich unterdurchschnittlich.

Kalt-/Heißtage

Anzahl der charakteristischen Tage im Jahr 2018 für ausgewählte Wetterstationen (Kalt-/Heißtage) als Gesamtzahl / Prozent vom Mittel 1971 bis 2000
Ort Eistage (max. unter 0°C) Frosttage (min. unter 0°C) Sommertage (max. mindestens 25°C) Heiße Tage (max. mindestens 30°C)
Würzburg 8 / 39 64 / 82 105 / 221 36 / 343
Hof 32 / 75 97 / 84 53 / 217 8 / 286
Augsburg 19 / 64 90 / 87 75 / 191 12 / 200
Regensburg 10 / 35 84 / 87 105 / 200 41 / 353

Niederschlagstage

Anzahl der charakteristischen Tage im Jahr 2018 für ausgewählte Wetterstationen (Niederschlagstage) als Gesamtzahl / Prozent vom Mittel 1971 bis 2000
Ort Tage mit mind. 1mm Niederschlag Tage mit mind. 25mm Niederschlag Tage mit mind. 1cm Schneehöhe
Würzburg 75 / 69 1 / 70 3 / 11
Hof 95 / 73 0 / 0 45 / 60
Augsburg 93 / 77 4 / 124 36 / 85
Regensburg 102 / 89 5 / 333 23 / 43

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