Witterung im Monatsverlauf

Die Witterungsverhältnisse des Jahres 2018 werden im Folgenden monatsweise beschrieben.

Januar

In einer kräftigen Westströmung überquerten vom 01. bis 05. Januar mehrere Tiefdruckgebiete nacheinander Bayern und gestalteten den Witterungsabschnitt sehr niederschlagsreich. Insbesondere beim Durchzug des Sturmtiefs Burglind (03./04.) traten Starkregenfälle und Sturmschäden auf. Der Niederschlagsschwerpunkt lag an den Alpen und in 2 Tagen fielen verbreitet über 70mm: Balderschwang/Lkr. Oberallgäu: 80mm, Ettal/Lkr. Garmisch-Partenkirchen: 76mm, Inzell/Lkr. Traunstein: 71mm. Die kräftigen Niederschläge lösten nördlich der Donau ein kleineres Hochwasser aus. Die nachfolgenden Hochdrucklagen brachten bis zum 15. Januar häufig sonniges Wetter, kaum Niederschlag und in diesem Zeitraum wurden die tiefsten Lufttemperaturen des Monats gemessen (Oberstdorf: -9,6°C am 14., Bamberg: -6,6°C am 15.). Im südlichen Oberbayern entstand eine 11-tägige Trockenperiode. Vom 16. bis zum 23. sorgte eine Westwetterlage für den nassesten Witterungsabschnitt des Monats als in rascher Folge kräftige Tiefdruckgebiete (18. Sturmtief Friederike) mit ihren Frontensystemen Bayern querten und am 16., 18., 20. und 22. Starkniederschläge verursachten (Spitzenwerte: Sonthofen/Lkr. Oberallgäu: 50mm am 16., Inzell/Lkr. Traunstein: 40mm am 18., Jachenau/Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen: 35mm am 20., Balderschwang/Lkr. Oberallgäu: 65mm am 22.). Nur zeitweilig schneite es bis in die tiefen Lagen (insbesondere 17./18. sowie 21./22.). Die aufeinanderfolgenden Starkniederschläge lösten ab dem 16. ein Hochwasser aus, wobei insbesondere Flüsse in Mittel- und Oberfranken, im nördlichen Schwaben und die Donau selbst betroffen waren. Weitere Niederschlagstage brachten die Südwest- und Westlagen zum Monatsende. Am 31. wurden nur vereinzelt im nördlichen Franken Starkregenfälle beobachtet (Fichtelberg-Hüttstadl/Lkr. Bayreuth: 29mm, Teuschnitz-Wickendorf/Lkr. Kronach:28mm). Die häufigen Westwetterlagen ließen den Januar markant zu warm ausfallen und die höchsten Lufttemperaturen erreichten Werte um 15°C (München: 15,2°C am 09., Nürnberg: 12,6°C am 24.). Nur an wenigen Stationen findet sich überhaupt ein einzelner Eistag und die tiefen Lagen waren weitgehend schneefrei. Die Anzahl der Schneedeckentage in den außeralpinen Regionen erreichte 2 bis 5 mit geringen Maximalschneehöhen (Gesamtschneehöhe am 22.: Nürnberg: 2cm und München: 5cm). In Hof wurde vom 16. bis 24. eine 9-tägige Schneedecke mit einer Maximalschneehöhe von 16cm am 22. registriert.

Februar

Vom 01. bis 08. Februar lenkte ein mitteleuropäisches Tiefdrucksystem kühlere Polarluft nach Bayern und es wurden einige Niederschlags- und Eistage verzeichnet, wobei die Tagesniederschläge verbreitet unter 5mm blieben und zeitweilig Schneefälle auftraten (Schneehöhe Augsburg: 11cm am 8.). Die anschließende Westlage bescherte den niederschlagsreichsten Zeitraum des Monats, wobei nur beim Durchzug der Kaltfront von Tief Renate Starkniederschläge verzeichnet wurden. Der Niederschlagsschwerpunkt lag am 15. im südlichen Schwaben und südlichen Oberbayern (Hindelang/Unterjoch/Lkr. Oberallgäu: 59mm, Jachenau/lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen: 38mm). In Nordbayern wurde in diesem Zeitraum der wärmste Tag des Monats registriert (Würzburg: 6,3°C am 16.). In Südbayern traten am 17. starke Schneefälle auf, die sogar in den tieferen Lagen Südbayerns eine rund 10cm mächtige Schneedecke entstehen ließen (Gesamtschneehöhe am 18: Augsburg: 12cm, Hof: 1cm). Vom 18. bis zum Monatsende geriet Bayern in den Einflussbereich kräftiger Hochdruckgebiete, die ihre Zentren über Nord und Osteuropa hatten. Am Südrand eines Skandinavienhochs gelangte in den letzten 8 Tagen des Monats polare Kaltluft nach Bayern und es herrschte Dauerfrost. Die tiefste Lufttemperatur wurde am 28. registriert: Oberstdorf: -20,9°C, Bamberg: -15,7°C. Das trockene Hochdruckwetter ließ in Franken sowie in der nördlichen Oberpfalz eine 13-tägige Trockenperiode entstehen. Mit Ausnahme einiger alpiner Bereiche verzeichnete das restliche Bayern eine 11-tägige Trockenperiode. Die Kältewelle zum Monatsende führte zu einer überdurchschnittlichen Anzahl von Frosttagen im Februar (26 bis 28). Die Anzahl der Eistage zeigte keinen einheitlichen Trend und variierte stationsweise von 4 bis 16. Die Gesamtzahl der Schneetage in den tieferen Lagen reichte im Februar von 0 (Würzburg), über 16 (Hof), 18 (Augsburg) bis 28 (Oberstdorf), wobei das Schneedeckenmaximum um die Monatsmitte erreicht wurde (Schneehöhen: München: 9cm am 18, Augsburg: 12cm am 18., Hof: 3cm am 12., Oberstdorf: 29cm am 13.).

März

Vom 01. bis zum 03. lenkte ein Nordmeerhoch Kaltluft aus östlichen Richtungen nach Bayern, zeitweilig schneite es geringfügig und in weiten Teilen Bayerns bildete sich eine dünne Schneedecke (Gesamtschneehöhe am 3.: München und Nürnberg: 4cm, Fürstenzell/Lkr. Passau: 6cm). In weiten Teilen Oberbayerns entstanden in der bodennahen Kaltluftschicht mehrere Eistage und in Hof sank die Lufttemperatur am 01. auf -13,2°C. Im anschließenden Witterungsabschnitt bis zum 18. erreichten Tiefausläufer von Westen her Bayern und ab dem 08. waren die Tieflagen schneefrei. In diesem Zeitraum wurden auch die höchsten Temperaturen des Monats gemessen: Bamberg: 18,8°C und Chieming: 18,7°C am 11. Am 12./13. zog das Tief Zsuzsa von den britischen Inseln nach Bayern, es gab überregionale Regenfälle, aber die Tagesniederschläge blieben verbreitet unter 5mm. Vom 17. bis 27. verzeichneten weite Teile Ostbayerns eine 11-tägige Trockenperiode und bei nächtlicher Aufklarung wurde es sehr kalt (Oberstdorf: -16,2°C am 22.). Am 17./18. verursachte eine quer über Deutschland liegende Frontalzone leichte Schneefälle und in den tiefen Lagen hielt sich bis zum 23. eine gering mächtige Schneedecke (1 bis 5cm). Zum Monatsende verursachte eine Westlage mildes regnerisches Wetter, aber Starkniederschläge wurden nur am 28., beim Durchzug des Tiefs Elisabeth, in Südbayern registriert (Balderschwang/Lkr. Oberallgäu: 32mm, Saldenburg-Entschenreuth/Lkr. Freyung-Grafenau: 32mm, Berchtesgaden: 27mm). Der März wies eine überdurchschnittliche Zahl an Frosttagen (Spannweite: 13 bis 24) und Eistagen (Spannweite: 3 bis 8) auf. Durch das Ausbleiben von flächenhaften Starkniederschlägen fiel die Niederschlagsbilanz im langjährigen Vergleich zu trocken aus. Die Gesamtzahl der Schneetage reichte im März von 3 (Würzburg) über 7 (Hof, Fürstenzell), 10 (Augsburg, Chieming) bis 17 (Oberstdorf).

April

In der Westlage vom 01. bis 06. April traten die tiefsten Temperaturen des Monats auf (Oberstdorf: -4,3°C am 02., Bamberg: -3,1°C am 06.), es herrschte das typische Aprilwetter mit einem Wechsel von Sonne, Regen- und Graupelschauern, aber die Niederschlagsmengen blieben gering. In den Folgetagen bis zum 12. sorgte das osteuropäische Hoch Leo in Niederbayern und Oberbayern für einen sonnigen, trockenen Witterungsabschnitt und bei südlicher Luftmassenzufuhr wurde es deutlich wärmer. Am 13. gelangte Unterfranken in den Einflussbereich des atlantischen Tiefs Joi, das sich nordostwärts verlagerte und es regnete länger anhaltend. Dabei wurden 30mm und mehr in Unterfranken gemessen (Heinrichsthal/Lkr. Aschaffenburg: 45mm). Vom 14. bis 22. gelangte Mitteleuropa unter Hochdruckeinfluss (Norbert, Onni) und nahezu bayernweit herrschte trockenes, sonniges und frühsommerlich warmes Wetter. In diesem Zeitraum wurden vielerorts die höchsten Temperaturen des gesamten Monats gemessen (Bamberg: 29,0°C am 20., Regensburg: 29,7°C am 21.). Vom 23. bis zum Monatsende gelangte Bayern in eine westliche und südwestliche Strömung, wobei die eingelagerten Tiefdruckgebiete meist keinen nennenswerten Niederschlag brachten. Eine Ausnahme stellte der 23. dar, an dem teils heftige Graupelschauer auftraten und vereinzelt Tagesniederschläge um 25mm registriert wurden. Im April reichte die Spannweite der Niederschlagstage von 2 bis 10 und am Monatsende verzeichneten Niederbayern, Oberbayern, Mittelfranken und die Oberpfalz eine 14 bis 17-tägige Trockenperiode. Den April prägten ferner der häufige Hochdruckeinfluss und die wiederholte, südliche Luftmassenzufuhr. Daher wurden überdurchschnittlich viele Sommertage, 1 (Hof) bis 6 (Bamberg) registriert. Frosttage waren Mangelware: 0 (München) bis 6 (Oberstdorf).

Mai

Vom 01. bis 12. Mai ließ mitteleuropäischer Hochdruckeinfluss (Quinlan und Roland) vielerorts eine 12-tägige Trockenperiode entstehen. Bei zeitweilig nordöstlicher Anströmung wurden Anfang des Monats die Tiefsttemperaturen des gesamten Monats registriert (Mühldorf am Inn: 4,9°C am 01., Bamberg: 0,4°C am 02.). Am 10. traten im nördlichen Franken lokale Starkregenfälle auf (Itzgrund-Herreth/Lkr. Coburg: 35mm), die in der Rhön und im Raum Schweinfurt von starkem Hagel begleitet wurden. Vom 13. bis 16. folgte ein niederschlagsreicher Zeitraum als das nordfranzösische Tief Vadjma warme feuchte Luft nach Bayern lenkte und heftige Gewitter mit Starkregen auslöste. Die 4-Tagesniederschlagssummen vom 13. bis 16. übertrafen vielerorts 60mm, zum Beispiel Hindelang-Unterjoch/Lkr. Oberallgäu: 107mm, Dinkelsbühl/Lkr. Ansbach: 100m, Krün/Lkr. Garmisch-Partenkirchen: 97mm und Aschau-Stein/Lkr. Rosenheim: 77mm. Im weiteren Verlauf des Monats setzte sich zeitweilig trockenes Hochdruckwetter durch, aber immer wieder entstanden gewittrige Regenfälle, die bei Tiefdruckeinfluss am 24., 29., 31. besonders ergiebig ausfielen und gebietsweise von Hagelschlag begleitet wurden. Beispielhaft werden folgende Tagesniederschläge angeführt: Teisnach/Lkr. Regen: 80mm am 24., Schonungen-Mainberg/Lkr. Schweinfurt: 39mm am 29. und Dietenhofen/Lkr. Ansbach: 88mm am 31. Die höchsten Temperaturen wurden Ende Mai bei südöstlicher Luftmassenzufuhr gemessen (Mühldorf am Inn: 30,1°C am 29, Bamberg: 31,1°C am 31.). Dadurch brachte der Mai überdurchschnittlich viele Sommertage hervor und in Abhängigkeit von der Region wurden in Südbayern 4 bis 11 und in Nordbayern 4 bis 15 Sommertage registriert. Während in Südbayern nur ganz vereinzelt ein heißer Tag beobachtet wurde, waren in Nordbayern bis zu 3 heiße Tage zu verzeichnen. Die Gesamtzahl der Niederschlagstage summierte sich im Mai auf 7 bis 17 in Südbayern und 5 bis 10 in Nordbayern und der Mai fiel bayernweit zu trocken aus.

Juni

Vom 01. bis 13. Juni dominierten feucht warme Luftmassen, in denen sich zeitweilig Regenschauer und Gewitter entwickelten. Starkregenniederschläge traten dabei am 01., 04., 06., 07., 08. und 09. auf (Weiler-Simmerberg/Lkr. Lindau: 75mm am 04., Sankt Englmar/Lkr. Straubing-Bogen: 47mm am 06., Feldkirchen-Westerham/Lkr. Rosenheim: 48mm am 07., Altusried/Lkr. Oberallgäu: 47mm am 08.; Rohr/Lkr. Roth: 76mm am 09.). In der ersten Monatsdekade wurden die höchsten Lufttemperaturen des Monats gemessen (Würzburg: 30,7°C am 09., Mühldorf am Inn: 30,4°C am 11.). Beim Durchzug der Kaltfront von Tief Yvonne vom 11. bis 13. entstanden flächenhafte, gewittrige Starkniederschläge mit Tagesspitzen von über 50mm und Dreitagessummen von über 90mm (Teisendorf/Lkr. Berchtesgadener Land: 148mm, Herrieden/Lkr. Ansbach: 105mm, Vilgertshofen-P./Lkr. Landsberg am Lech: 113mm). Ab dem 14. bis zum Monatsende herrschte häufig Hochdruckeinfluss, zunächst eingebettet in eine Westlage, später lag Bayern in einer Randlage mit nördlicher Anströmung. Dadurch entstand ein kühlerer Witterungsabschnitt mit den tiefsten Lufttemperaturen des Monats am 23. (Hof: 6,5°C, Augsburg:3,3°C). Zu überörtliche Starkniederschlägen kam es am 28. als ein Tiefdruckgebiet über den Alpen Regen auslöste. An den Alpen und im Bayer. Wald wurden die höchsten Tagesniederschläge verzeichnet: Ruhpolding/Lkr. Traunstein: 56mm, Lam-Lambach/Lkr. Cham: 46mm. Im Gegensatz dazu wurde in Mittel- und Unterfranken eine 18 bis 19-tägige Trockenperiode registriert. Die Gesamtzahl der Sommertage fiel überdurchschnittlich aus und zeigte in Nord- und Südbayern eine Spannweite von 8 bis 16 Tagen. Darüber hinaus traten in Nordbayern sogar vereinzelt ein bis zwei heiße Tage auf. Die Gesamtzahl der Niederschlagstage fiel im Juni gering aus: Nordbayern: 3 bis 7, Südbayern: 6 bis 15.

Juli

Anfang Juli (01. bis 09.) verlagerten sich Hochdruckgebiete von Skandinavien und den britischen Inseln ostwärts nach Nordrussland und dadurch geriet Bayern bei sonnigem Wetter in eine östliche bis nördliche Strömung. Daraus resultieren die tiefsten Lufttemperaturen des Monats (Hof: 6,3°C am 02., Mühldorf: 5,8°C am 03.). In den Tagen vom 04. bis 06. wurde das Trockenwetter durch ein Frankreichtief unterbrochen, dessen Frontensysteme nach Bayern reichten und bei labiler Schichtung Schauer sowie Gewitter auslösten. Lokal traten Starkregenfälle und Hagel auf (Tagesniederschläge: Altomünster/Lkr. Dachau: 31mm am 04., Bergtheim/Lkr. Würzburg: 87mm am 05., Grassau/Lkr. Traunstein: 83mm am 06.). Vom 10. bis 19. geriet Bayern nur zeitweise unter schwachen Tiefdruckeinfluss und die Flächenniederschläge blieben gering. Der Hochdruckeinfluss (Hoch Falk) nahm zu und die Höchsttemperaturen stiegen über 25°C. Vom 20. bis 23. lenkte eine südwestliche Strömung warme Luftmassen nach Bayern und in feuchtlabiler Schichtung traten verbreitet Starkregenfälle auf (Tagesniederschläge: Tagmersheim-Blossenau/Lkr. Donau-Ries: 49mm am 21., Marktschellenberg/Lkr. Berchtesgadener Land: 45mm am 22., Mehring/Lkr. Altötting; 29mm am 23.). Vom 24. bis zum 31. erreichte die Hitzewelle ihren Höhenpunkt als die Hochdruckgebiete Helmut und Ingolf sowie eine südliche Strömung wetterwirksam wurden. Die Höchsttemperaturen des Jahres 2018 wurden am 31. Juli gemessen: Regensburg: 38,2°C, Bamberg: 37,9°C und Straubing: 35,6°C. Die Gesamtzahl der Sommertage war bayernweit überdurchschnittlich und summierte sich in Südbayern auf 15 bis 23. In Nordbayern wurden 17 bis 27 Sommertage registriert. Bei der Anzahl der heißen Tage lag Nordbayern mit 3 (Hof) bis 13 (Würzburg) Tagen deutlich vor Südbayern: 1 (Oberstdorf) bis 7 (Straubing). Die Trockenheit hatte sich im Juli weiter fortgesetzt. So verzeichneten die nordbayerischen Stationen nur 4 bis 8 und die südbayerischen Messstellen 5 bis 14 Niederschlagstage.

August

Vom 01. bis 07. August setzte sich die Hitzewelle fort und bei schwachem Hochdurckeinfluss (mitteleuropäische Hochdruckbrücke) wurden verbreitet die höchsten Lufttemperaturen des Monats gemessen (Straubing: 35,6°C am 01., Bamberg: 35,9°C am 04.). Im Bereich von Luftmassengrenzen entstanden zeitweilig lokale Starkniederschläge (Balderschwang/Lkr. Oberallgäu: 63mm am 01., Kitzingen: 38mm am 01., Riedenburg/Lkr. Kelheim: 43mm am 02.). Vom 08. bis 13. querten Tiefausläufer in südwestlicher bis westlicher Strömung Bayern und gestalteten die Witterung wechselhaft, Starkniederschläge waren Mangelware, Vom 14. bis zum 28., bescherten aufeinanderfolgende Hochdruckgebiete (Lorin, Mike, Niklot) in weiten Teilen Bayerns eine 15-tägige Trockenperiode. Davon ausgenommen waren Teile Schwabens und Oberbayerns, die vom 23. bis 25. unter westeuropäischen Tiefdruckeinfluss gerieten. Dort kam es vielerorts zu Starkregenfällen (Aying/Lkr. München: 67mm am 23., Flintsbach/Lkr. Rosenheim: 45mm am 24., Marktschellenberg/Lkr. Berchtesgadener Land: 36mm am 25.) und am 26. fiel die Schneefallgrenze in den Alpen unter 1.000m. Ende August wurden die tiefsten Lufttemperaturen des Monats gemessen (Bamberg: 2,8°C am 26. Oberstdorf: 3,0°C am 27.) und das Italientief Xenia brachte dem Alpenraum weitere Starkregenfälle (Tagesniederschläge am 31.: Brannenburg/Lkr. Rosenheim 51mm, Bad Kohlgrub/Lkr. Garmisch-Partenkirchen: 42mm). Die Spannweite der Sommertage reichte im Oktober von 17 (Hof) bis 24 (Straubing) und die Anzahl der heißen Tage von 3 (Oberstdorf und Hof) bis 16 (Würzburg und Straubing). Damit waren nun schon 5 Monate in Folge zu warm und 7 Monate aufeinanderfolgend zu trocken ausgefallen.

September

Im September setzte sich die sommerlich warme Witterung zunächst fort. Vom 01. bis 06. entwickelten sich in feuchtlabiler Luftmasse und unter dem Einfluss eines norditalienischen Höhentiefs kräftige Regenschauer und Gewitter. Derartige Starkniederschläge wurden am 03. und 06. in Südbayern registriert (Tagesniederschläge am 03.: Mauth-Finsterau/Lkr. Freyung-Grafenau: 69mm, Isen/Lkr. Erding: 51mm. Tagesniederschläge am 06.: Ettal-Linderhof/Lkr. Garmisch –Partenkirtchen: 67mm, Weiler-Simmerberg/Lkr. Lindau: 45mm). Die nachfolgenden 14 Tage, 07. bis 20., prägten immer wieder mitteleuropäische Hochdruckgebiete (Hoch: Perryman, Quirin, Rodegang). Es blieb verbreitet niederschlagsfrei und spätsommerlich warm bei Tageshöchsttemperaturen um 30°C (München-Stadt: 29,3°C am 12., Würzburg: 31,5°C am 18.) und das nördliche Franken verzeichnete eine 14-tägige Trockenperiode. Lediglich am 13., im Bereich der Frontensysteme des Tiefs Anthea, traten in Alpennähe Starkregenfälle und Hagel auf (Tagesniederschläge am 13.: Schwangau-Horn/Lkr. Ostallgäu: 45mm, Schlehdorf/Lkr. Bad Tölz – Wolfratshausen: 37mm). Vom 21. bis 25. gelangte Bayern in eine westliche bis nordwestliche Strömung, wechselhafte Witterung und eine starke Abkühlung setzten ein. Beim Kaltfrontdurchzug des Orkantiefs Fabienne wurden zum Herbstanfang Starkniederschläge registriert und beendeten gebietsweise die Dürre (Tagesniederschläge am 23.: Ruhpolding/Lkr. Traunstein: 43mm, Hindelang-Unterjoch/Lkr. Oberallgäu: 41mm, Pommelsbrunn/Lkr. Nürnberger Land: 28mm). Die niedrigsten Lufttemperaturen des Septembers wurden am 26. registriert: Bamberg: -2,3°C, Oberstdorf: -1,9°C. In den Folgetagen bis zum Monatsende bescherte eine mitteleuropäische Hochdruckbrücke mehrheitlich trockene Tage. Die Ausnahme war der 30. als im Bereich des Tiefs Inge leichter Niederschlag fiel. Außergewöhnlich war für den September die große Zahl von Sommertagen, die sich in Nordbayern auf 6 bis 13 (Würzburg) und in Südbayern auf 5 bis 11 (München) aufsummierte. In Nordbayern wurden sogar vereinzelt 4 heiße Tage registriert (Würzburg). Die Anzahl der Frosttage blieb gering und reichte von 1 (Nürnberg, Kempten) bis 4 (Bamberg).

Oktober

Anfang Oktober verursachten die Frontensysteme eines Norditalientief Regenfälle, die aber nur im Alpenvorland und an den Alpen eine Starkregenintensität aufwiesen (Tagesniederschläge am 01.: Kreuth-Glashütte:Lkr. Miesbach: 50mm, Schlehdorf/Bad Tölz-Wolfratshausen: 42mm). Anschließend führte eine Folge von Hochdruckgebieten (Ulf, Viktor und Wolfgang) zum sprichwörtlich goldenen Oktober. Nach morgendlicher Nebelauflösung schien die Sonne, es wurde spätsommerlich warm und es blieb trocken. Um den 12. herrschte zwischen einem Ostatlantiktief und dem Osteuropahoch Viktor eine südliche Strömung und die Höchsttemperaturen kletterten örtlich über den Sommertagschwellwert (München: 25,1°C am 11., Würzburg: 26,1°C am 12.). So wurden in München 2 und in Würzburg sogar 3 Sommertage verzeichnet. Im letzten Monatsdrittel, 23. bis 31., herrschte häufig Tiefdruckeinfluss und eine deutliche Abkühlung setzte ein. Die Frontensysteme des Skandinavientiefs Rachel verursachten am 24. die stärksten Regenfälle mit dem Schwerpunkt in den Nordweststaulagen (Tagesniederschläge am 24.: Bischofswiesen-Loipl/Lkr. Berchtesgadener Land: 72mm, Aschau-Stein/Lkr. Rosenheim: 53mm). Weitere Starkniederschläge und ein Wintereinbruch waren am 27. zu verzeichnen als das Italientief Vaia wetterwirksam wurde. In Südbayern betrugen die Tagesniederschläge vereinzelt um 30mm (Schweitenkirchen-Sünzhausen/Lkr. Pfaffenhofen: 31mm) und im Alpenvorland sowie in den Kammlagen der Mittelgebirge entstand eine dünne, kurzzeitige Schneedecke (Augsburg: 1cm am 28.). Im Oktober wurden bayernweit nur 3 bis 7 Niederschlagstage registriert, verbreitet traten 15-tägige, in Franken sogar 23- bis 27-tägige Trockenperioden auf. Die tiefsten Temperaturen des Monats erreichten um -4°C (Bamberg: -4,5°C am 22., Oberstdorf: -4,1°C am 31.). Die Zahl der Oktober-Frosttage erstreckte sich von 0 (München und Würzburg) bis 6 (Oberstdorf).

Im Oktober ging das hydrologische Sommerhalbjahr zu Ende und alle Sommermonate waren im langjährigen Vergleich zu trocken ausgefallen. Das Niederschlagsdefizit fiel in Unter- und Oberfranken am höchsten aus. Gebietsweise wurde nur 1/5 des 6-monatigen Niederschlagsmittels erreicht und dort wurde ein Niederschlagsdefizit von rund 315mm im Vergleich zum langjährigen Mittel ermittelt.

November

Im November setzte sich die Serie der zu trockenen und zu warmen Monate fort. Der November startete mit sonnigem und trockenem Hochdruckwetter. Zwischen einem ausgedehnten Atlantiktief und einem osteuropäischen, blockierenden Hoch gelangten vom 01. bis 13. November warme Luftmassen aus südwestlichen bis westlichen Richtungen nach Bayern und die Höchsttemperaturen erreichten zwischenzeitlich Werte um 20°C (Tageshöchstwerte am 06.: Rosenheim: 24,2°C, Bamberg: 18,7°C). Vom 14. bis 23. dominierte weiterhin Hochdruckeinfluss, aber bei der Verlagerung des Kerns von Mitteleuropa nach Skandinavien wurde zunehmend aus östlichen Richtungen kontinentale Kaltluft herangeführt und die Nebeltage häuften sich. Am 19. fiel leichter Schnee (Schneedecke am 19.: Hof 1cm, Unterföhring bei München: 3cm). Die Tiefsttemperaturen des Monats wurden am 21. gemessen: Oberstdorf: -8,1°C und Bamberg: -4,8°C. Vom 24. bis zum Monatsende wurden zeitweilig schwache Tiefdruckgebiete mit leichten Niederschlägen wetterwirksam. Insbesondere das Italientief Edeltraud verursachte vom 24. bis 26. leichte Niederschläge, die in Alpennähe in Schnee übergingen und eine dünne Schneedecke entstehen ließen (Augsburg: 4cm am 27.). Anschließend setzte Dauerfrost ein und die Kaltfront von Tief Jadwiga erreichte am Monatsende nur die westlichen Landesteile. Im gesamten November traten keine Starkniederschläge auf und Nordbayern verzeichnete 2 bis 4 und Südbayern 4 bis 5 Niederschlagstage. Nahezu alle Landesteile waren von langanhaltenden Trockenperioden betroffen (Ausnahme: Bereiche Unterfrankens). Bei vielen ober-, mittelfränkischen und oberpfälzischen Stationen erreichte die Trockenperiode sogar eine Dauer von 29 Tagen und die Monatsniederschlagssumme erreichte dort unter 13mm. Damit waren nun schon 8 Monate in Folge zu warm und 10 Monate aufeinanderfolgend zu trocken ausgefallen. Die Gesamtzahl der Schneedeckentage blieb gering, in den tiefen Lagen Südbayerns wurden1 bis 2 Tage mit Schneebedeckung registriert.

Dezember

Vom 01. bis 10. Dezember gelangten vorwiegend aus westlichen Richtungen immer wieder Tiefdruckgebiete nach Bayern und verursachten einen regenreichen Witterungsabschnitt – nur in den Hochlagen fiel zeitweise Schnee. Vom 02. auf den 03. querte die Kaltfront des Skandinavientiefs Kerrin das nördliche Bayern und die Zweitagesniederschläge summierten sich auf über 50mm (Neumarkt i.d. Oberpfalz: 77mm, Sankt Englmar/Lkr. Straubing-Bogen: 77mm, Bad Windsheim/Lkr. Neustadt-Aisch: 74mm, Fichtelberg-Hüttstadl/Lkr. Bayreuth: 74mm). In der Folge kam es in den bayerischen Flussgebieten nördlich der Donau stellenweise zu kleineren Ausuferungen. Am 03. wurden in dieser lebhaften Westströmung die höchsten Lufttemperaturen des Monats gemessen (München: 14,3°C, Bamberg: 12,9°C). Bei der Passage des Tiefs Marielou am 09./10. traten erneut Starkniederschläge auf, wobei der Niederschlagsschwerpunkt an den Alpen lag (Zweitagesniederschläge: Balderschwang/Lkr. Oberallgäu: 67mm, Reit im Winkl/Lkr. Traunstein: 49mm). Das nachfolgende Skandinavienhoch Gotthard führte vom 11. bis 15. zu einer Wetterberuhigung. Es blieb verbreitet trocken, aber aus Norden gelangte kalte Luft nach Bayern und so entstanden die tiefsten Temperaturen des Monats (Oberstdorf: -18,2°C am 14.; Bamberg. -5,4'C am 13.). Vom 16. bis 24. wurden drei Tiefdruckgebiete in einer Westströmung wetterwirksam. Dabei verursachte das Nordseetief Tete an seiner Kaltfront Starkniederschläge. Die Dreittagesniederschläge vom 21. bis 23. fielen sehr ergiebig aus: Balderschwang/Lkr. Oberallgäu: 141mm, Saldenburg-Entschenreuth/Lkr. Freyung-Grafenau: 102mm, Ettal/Lkr. Garmisch-Partenkirchen: 92mm. Diese Dauerniederschläge lösten zu den Weihnachtstagen ein Hochwasser mit dem Schwerpunkt an den kleineren Donauzuflüssen aus, wie zum Beispiel dem Regen. Im Tagesverlauf des 24. ließen die Regenfälle nach und außerhalb der Hochalpen wurden grüne Weihnachten gefeiert. Vom 25. bis zum Monatsende erzeugten die Westeuropatiefs Hugo und Ignatius eine nordwestliche Strömung und es floss maritime Polarluft nach Deutschland. Dabei traten nur zeitweilige Niederschläge auf. An den Alpen wurden am 30./31. vereinzelt Starkniederschläge registriert (Zweitagessumme: Aschau-Stein/Lkr. Rosenheim: 80mm, Jachenau-Tannern/Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen: 48mm). In der Gesamtbilanz führten die häufigen Westwetterlagen zu einem milden Dezember. Die Zahl der Eistage blieb unterdurchschnittlich und erreichte in Nordbayern 11 bis 19, in Südbayern 13 bis 21. Auch die Zahl der Schneetage war gering und reichte von 0 (Würzburg) über 1 (München, Nürnberg), 3 (Fürstenzell) bis 12 (Oberstdorf mit einer maximalen Schneedecke von 15cm am 11.).

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