Radioaktive Stoffe in Forschung und Bildung

In der Forschung werden meist radioaktive Stoffe in offener Form verwendet. Der Umgang findet dabei in Radionuklid-Laboratorien statt. Je nach Art und Menge der verwendeten Nuklide sind wegen der Gefahr einer Inkorporation (Aufnahme der radioaktiven Stoffe in den Körper) besondere Anforderungen zum Beispiel an die Ausstattung, den organisatorischen Ablauf und die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter zu stellen. Die häufigsten Einsatzgebiete sind hierbei die biotechnologische und pharmazeutische Forschung, die mithilfe radioaktiver Nuklide, hauptsächlich radioaktiver Isotope von Wasserstoff, Kohlenstoff, Phosphor, Schwefel und Iod, das Verhalten dieser Elemente in molekular-biologischen Verfahren untersucht.

Im Unterricht werden auch radioaktive Stoffe eingesetzt, um das das Thema Atom- und Kernphysik an den Schulen möglichst anschaulich zu gestalten. Lehrinhalte, wie das Abstandsquadrat- oder Zerfallsgesetz und die Wirkung verschiedener Materialien zur Abschirmung lassen sich entweder durch Versuche der Schüler selbst mit Experimentierkästen oder durch Demonstrationsversuche durch die Lehrer gut vermitteln.

Zum Einsatz kommen dabei entweder natürliche Strahler (Mineralien, Kaliumchlorid), Konsumgüter (Glühstrümpfe, Uranglasuren) oder künstliche radioaktive Stoffe (Strahlerstifte, Isotopengeneratoren).

Verwendet werden radioaktive Stoffe an Mittel- und Realschulen, an Gymnasien und an Fachoberschulen und Berufsschulen. Die Schule hat mindestens einen fachkundigen Strahlenschutzbeauftragten zu bestellen, sofern die Präparate die Freigrenzen der Strahlenschutzverordnung überschreiten.

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