Erfassung von Silber- und Graureihern in zwei Teichgebieten der Oberpfalz

Im Herbst 2016 hat das LfU in enger Kooperation mit der Regierung der Oberpfalz, der Fachberatung für Fischerei, der Landesanstalt für Landwirtschaft und unter Beteiligung der Teichbewirtschaftern eine nahrungsökologische Untersuchung zu Silber- und Graureihern in zwei Teichgebieten der Oberpfalz in den Landkreisen Schwandorf und Tirschenreuth durchführen lassen. Ausschlaggebend dafür waren Meldungen von Teichbewirtschaftern zum gehäuften Auftreten von Silberreihern an Teichen während der Zeit des Abfischens im Herbst. Daraus resultierten Forderungen und Anträge zur Vergrämung der Reiher.

Tatsächlich sind die Individuenzahlen rastender und durchziehender Silberreiher in Bayern im Zuge seiner Ausbreitung nach West- und Mitteleuropa seit 1990 stark angestiegen. Einen Großteil des Jahres suchen sie ihre Nahrung in Flussauen auf Grünland, in der Abfischphase suchen sie aber auch Fischteiche auf. Bei Graureihern, die schon immer nach der Brutzeit und im Herbst in Teichgebieten Bayerns beobachtet werden, ist kein so deutlicher Anstieg zu sehen. Für sie besteht schon seit 1983 eine allgemeine Ausnahmeverordnung zum Abschuss in der Zeit von 01. September bis 15. Oktober.

Abgelassene Teichanlage Rattenteich während der Ablaufphase; Foto: LfU-Archiv

Die Untersuchung sollte Informationen liefern wie viele, wie oft und wie lange Silberreiher und Graureiher an Karpfenteichen, die sich in der Phase des Ablassens befinden, auftreten und ihr Verhalten bei der Nahrungssuche untersucht werden. Dabei sollte geklärt werden, welche Fischgrößen bevorzugt bejagt und gefressen und das Ausmaß möglicher Schäden dokumentiert werden. Eine Analyse der regionalen Individuenzahlen sowie die Phänologie der Silberreiherrastbestände erfolgte mittels einer Auswertung von Beobachtungsdaten der letzten Jahre aus Ornitho.de für ganz Bayern, für Mittelfranken und die Oberpfalz, den Regierungsbezirken mit den meisten Karpfenteichwirtschaften.

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