Schutzgutkarte Arten und Lebensräume

Artenreiche Wiese mit Waldkkulisse im Hintergrund. Artenreiche Wiese im Bayerischen Wald; Foto: Andreas Zehm

In der landesweiten Schutzgutkarte Arten und Lebensräume wird die aktuelle Lebensraumfunktion hinsichtlich des Vorkommens von Pflanzen- und Tierarten und ihren Lebensräumen für ganz Bayern in fünf Stufen bewertet.

Beurteilungskriterien

Die wichtigsten Beurteilungskriterien sind:

  • bestehende Schutzgebietseinstufungen (NSG, Natura 2000, Naturwaldreservate)
  • Hemerobie (Nutzungstyp und Standort, z.B. Grünland auf Moorböden, zonale Nadelwälder)
  • durch fachliche Grundlagen belegte wertvolle Gebiete, z.B. ABSP-Flächen, Flächen der Artenschutzkartierung (ab 1990), kartierte Biotope und Gebiete mit hoher Biotopdichte (Verteilung und Größe naturnaher Lebensräume)

Die Vorgehensweise der Bewertung folgt einer hierarchisch abgestuften Entscheidungskaskade:

  • In die höchste Wertstufe (5 – überwiegend sehr hoch) fallen Flächen, deren Wertigkeit durch einen rechtlichen Schutzstatus belegt ist (Schutzgebiete, Natura 2000).
  • Die Wertstufe "4 - überwiegend hoch" umfasst Gebiete, deren Wertigkeit durch Fachkartierungen nachgewiesen werden kann.
  • Die weiteren Wertstufen (3 - überwiegend mittel, 2 – überwiegend gering und 1 – überwiegend sehr gering) sind auf die Nutzungstypen bezogene Interpretationen aus den oben genannten Beurteilungskriterien.

Dem Zielmaßstab der Schutzgutkarte (1:25.000 bis 1:100.000) und der Qualität der verwendeten Grundlagen entsprechend werden alle Wertstufen mit dem Zusatz "überwiegend" bezeichnet. Es können also auch in Landschaftsteilen der Wertstufen 1 bis 3 hochwertige Lebensräume vorkommen, die mit den verwendeten Grundlagen nicht erfasst werden konnten. Damit ist verstärkt in grünlandgeprägten Landschaften und generell in Wäldern zu rechnen, wo die Datenlage u.a. aufgrund der hier weithin fehlenden Biotopkartierung oft unzureichend ist.

Wertstufenkaskade

Die Wertstufenkaskade zeigt die Zuordnung der verarbeiteten Einzelkriterien zu den fünf Wertstufen der aktuellen Lebensraumfunktion und deren Verarbeitungsreihenfolge in einem Entscheidungsbaum.

Schutzgutkarte Arten und Lebensräume – für Bayern und für jeden Regierungsbezirk

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