Immissionsmessungen LÜB - Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern

Das Bayerische Landesamt für Umwelt betreibt seit 1974 das Lufthygienische Landesüberwachungssystem Bayern (LÜB) mit derzeit über 50 Messstationen. Sie liegen straßennah in Innenstädten, in Stadtrandzonen und Industriegebieten. Messstationen in ländlichen Bereichen zur Erfassung der großräumigen Hintergrundbelastung und an sehr stark verkehrsbelasteten Innenstadtstraßen mit "schluchtartiger" Randbebauung (sog. hot spots) runden das Messnetz ab.

Das LÜB entspricht den EU-Luftqualitätsrichtlinien, die mit der 39. BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung) in nationales Recht umgesetzt wurde. Neben Luftschadstoffen werden auch meteorologische Daten erfasst und Stäube im Labor auf Inhaltsstoffe analysiert.

Die LÜB-Messungen werden ergänzt durch mobile Messungen mit Luftmessfahrzeugen und durch Ausbreitungsrechnungen. Unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse lassen sich damit auch Aussagen zur Schadstoffbelastung an anderen Stellen in Bayern ableiten.

Aufgabenschwerpunkte sind:

  • Ermittlung von lokalen und regionalen Immissionsbelastungen
  • Erkennung von erhöhten Immissionskonzentrationen, vor allem bei länger andauernden Inversionswetterlagen
  • Feststellung von grenzüberschreitenden Schadstoffverfrachtungen
  • Verfolgung der Ozonbelastung (39. BImSchV)
  • Auslösung von Luftreinhalte- und Aktionsplänen (§ 47 BImSchG)
  • Sondermessungen und Schadstoffanalysen
  • Trendbeobachtungen
  • Bereitstellung von Immissionsdaten für landesplanerische und wissenschaftliche Zwecke
  • aktuelle Information der Öffentlichkeit durch Internet und Videotext (Seiten 630 - 636) (alle drei Stunden, im Sommer tagsüber jede Stunde)

Jede Messstation ist mit einem Messstationsrechner ausgestattet und mit dem Zentralrechner in Augsburg über das Mobilfunknetz verbunden.

Der Zentralrechner in der Messnetzzentrale ruft die Messwerte jeder Messstation halbstündlich automatisch ab.

Der Messstationsrechner erkennt erhöhte Schadstoff-Konzentrationen bei Überschreitung vorgegebener Werte selbst und leitet in diesen Fällen die Messwerte unmittelbar an die Messnetzzentrale weiter, so dass in kritischen Situationen das Betriebs- bzw. Bereitschaftspersonal sofort und zu jeder Tages- und Nachtzeit unterrichtet wird.

In den Messstationen werden in Abhängigkeit vom Standort folgende Luftschadstoffe automatisch erfasst:

  • Kohlenmonoxid (CO)
  • Stickstoffoxide (NOx)
  • Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2)
  • Kohlenwasserstoffe Benzol, Toluol, o-Xylol (BTX)
  • Ozon (O3)
  • Feinstaub PM10 (Partikeldurchmesser bis 10 µm)
  • Feinstaub PM2,5 (Partikeldurchmesser bis 2,5 µm)

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