Einsatzbereiche

Die Einsatzbereiche halogenierter Flammschutzmittel sind vielfältig. Über ein Drittel der Flammschutzmittel kommt in Deutschland im Bauwesen zur Anwendung - mit steigender Tendenz. Wärmedämmmaterialien aus Polystyrol, Beschichtungen von Stahlkonstruktionen und Brandschutztüren, Montageschäume und Kunststoffrohre können Zusätze enthalten, die die Ausbreitung eines Feuers verzögern und Fluchtzeiten verlängern.

Ein weiteres Drittel ist dem Elektro- und Elektroniksektor zuzurechnen. Monitorgehäuse, Kabel, Steckverbindungen, Steckdosen, Sicherungskästen und Leiterplatten werden in der Regel mit bromierten Flammschutzmitteln versehen, häufig in Kombination mit Antimonoxiden, die ihre Wirkung verstärken.

In etwa derselben Größenordnung werden Flammschutzmittel im Verkehrswesen eingesetzt. Armaturen, Sitze, Decken und Bodenverkleidungen in Pkw, Bussen, Flugzeugen und Zügen sind schwer entflammbar; ebenso Kabelummantelungen, Dichtungen oder andere thermisch und elektrisch beanspruchte Bauteile. Eine besondere Herausforderung stellt hierbei die Lithium-Ionen-basierte Akkutechnologie dar. Immer höhere Energiedichten müssen in immer kompakteren Geräten gespeichert werden. Eine Überhitzung im Falle eines Kurzschlusses würde ohne Flammschutzmittel explosionsartig verlaufen.

Der geringste Verbrauch, ca. 5%, entfällt auf Möbel und Textilien. Sitze, Polstermöbel, Vorhänge und Teppiche in großen Veranstaltungsräumen wie z.B. im Kino- oder Konzertsaal werden häufig mit Flammschutzmitteln imprägniert um den Brandschutzanforderungen gerecht zu werden; dies gilt auch für spezielle Berufsbekleidung und Armeezelte.

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