DK-0 (Inertabfalldeponien)

Was ist eine DK-0-Deponie?

Umgangssprachlich wird eine Inertabfalldeponie oder DK-0-Deponie häufig als „Bauschuttdeponie“ oder „Erdaushubdeponie“ bezeichnet.

DK-0-Deponien, sogenannte Inertabfalldeponien, stellen die niedrigste Deponieklasse dar. Auf ihr werden nur unbelastete bzw. gering schadstoffhaltige Abfälle abgelagert. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Bodenaushub, der bei vielen Baumaßnahmen anfällt (ob im Privatbereich oder bei größeren Baumaßnahmen) oder um Bauabfälle. Deponien stellen somit auch eine wichtige Entsorgungsmöglichkeit für die Bürger vor Ort (Abfälle im Rahmen von Kleinbaumaßnahmen) sowie für die lokale Bauwirtschaft dar.

Deponien sind ein wichtiger Baustein für die Entsorgungssicherheit vor Ort!

Technische Details zu DK-0-Deponien

Für die Entsorgung auf DK-0-Deponien kommen nur gering schadstoffhaltige sogenannte Inertabfälle in Frage. Darunter fallen vor allem Bodenaushub und mineralische, vorsortierte und separierte Bau- und Abbruchabfälle mit nur geringfügig anhaftenden nichtmineralischen Fremdbestandteilen. Gemeinhin bezeichnet man Inertabfälle als Bodenaushub, Erdaushub, Bauschutt oder mineralischen Bauabfall. Die Zuordnungswerte und -kriterien, die festlegen welche Schadstoffe in welchen Gehalten in den Abfällen enthalten sein dürfen, sind in der Deponieverordnung definiert. Biologogisch abbaubare Abfälle, die zu einer Deponiegasbildung führen können, sind keinesfalls zulässig, ebenso Abfälle, die zu erheblichen Geruchsbelästigungen für die Beschäftigten und die Nachbarschaft führen.

Da auf DK-0-Deponien nur gering schadstoffhaltige Abfälle abgelagert werden dürfen, ist der dauerhafte Schutz des Bodens im Untergrund und des Grundwassers bereits durch eine geeignete geologische Barriere zu erreichen. Dadurch lassen sich Schadstoffe ausreichend zurückhalten und eine Schadstoffausbreitung aus der Deponie wird maßgeblich behindert, sodass schädliche Verunreinigungen des Grundwassers oder sonstige nachteilige Veränderungen seiner Beschaffenheit nicht zu besorgen sind.

Verfügt die Deponie aufgrund der Standortgegebenheiten über keine oder keine ausreichende natürliche geologische Barriere, kann durch geeignete technische Maßnahmen eine solche geschaffen, vervollständigt oder verbessert werden. Die dafür einzusetzenden Materialien und Systemkomponenten unterliegen hohen Ansprüchen. Diese und das Einbauverfahren müssen so gewählt werden, dass die Einzelkomponenten und das Gesamtsystem ihre Funktion über einen langen Zeitraum erfüllen können. Ein strenger Qualitätsmanagement-Prozess ist anzuwenden. Grundsätzlich bedürfen auch Deponien der Klasse 0 einer Sickerwasserfassung und-behandlung. An der Deponiebasis (am Untergrund der Deponie) ist eine mineralische Entwässerungsschicht mit vorgeschriebener Körnung, zum Beispiel einer Kiesschicht, einzubauen.

Nach abschließender Verfüllung einer Deponie ist stets ein Oberflächenabdichtungssystem aufzubringen. Bei DK-0-Deponien besteht dieses aus einer Rekultivierungsschicht in einer Mächtigkeit von mindestens 1 m bzw. einer technischen Funktionsschicht. Eine Rekultivierungsschicht muss aus geeignetem Bodenmaterial errichtet werden. Durch Anlegen eines standortgerechten Bewuchses wird die Oberfläche vor Wind- und Wassererosion geschützt und die Verdunstung von Wasser optimiert. Wird die Deponieoberfläche nach endgültiger Stilllegung als Verkehrsfläche, Parkplatz oder zur Bebauung genutzt, kann die Rekultivierungsschicht durch eine technische Funktionsschicht (im Falle eines Parkplatzes zum Beispiel eine Asphaltschicht) ersetzt werden, wenn die Folgenutzung dies erfordert. Für die Auswahl geeigneter Materialien und die Errichtung bestehen strenge Vorgaben.

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