Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Zaunammer (Emberiza cirlus)

Rote Liste Bayern: Ausgestorben oder verschollen
Rote Liste Deutschland: Gefährdet
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Brutvorkommen: ungünstig/schlecht
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Die Zaunammer ist lokal verbreitet in der gemäßigten und mediterranen Zone vom südwestlichen Europa bis ins nördliche Afrika und Kleinasien. In Bayern begrenzt sich das Vorkommen auf einige wenige Zaunammern im unterfränkischen Maintal und Raum Lindau (Weixler et al. 2020).

Brutbestand BY: 1-6 Brutpaare

Fundortkarte

Zaunammer (Emberiza cirlus)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

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Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
6221 Miltenberg
8424 Lindau (Bodensee)
8432 Oberammergau
Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Lebensraum und Lebensweise

Die Zaunammer besiedelt bevorzugt südexponierte Hanglagen. Sie hält sich gerne in hügeligen Regionen mit Einzelbäumen oder dichten Büschen an sonnenseitigen, trockenen Hängen wie Weinbergen auf. Offene Ebenen werden vermieden. Sie ernährt sich von Samen, Insekten und Spinnen.

Phänologie

Seltener Brut- und Sommer- oder Jahresvogel, außerhalb der Brutregion seltener, unregelmäßiger Durchzügler und Rastvogel.

Brut: Nest an Böschungen am Boden, Mauern, in Vegetation versteckt

Brutzeit: Ende April/Anfang Mai bis spätestens Ende August

Tagesperiodik: Tagaktiv

Zug: Teilzieher, Kurzstreckenzieher

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Die Zaunammer wird beeinträchtigt durch Lebensraumzerstörung, Strukturverlust, Entfernen von Hecken oder zu starkes Zuwachsen durch Hecken, Monotonisierung der Landwirtschaft und Rückgang von Stoppelbrachen im Winter. Düngemitteleinsatz und dadurch einhergehende mangelnde Nahrungsverfügbarkeit in Form von Heuschrecken etc. gefährden die Bestände zusätzlich.

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • Neuschaffung geeigneter Habitatstrukturen bei Flurbereinigungsmaßnahmen
  • Verbuschung nach Nutzungsaufgabe verhindern
  • Sicherung und Schaffung von Stoppelbrachen als Überwinderungshabitat
  • Förderung von Gebüschen und Hecken in der freien Flur
  • Vermeidung von Pflanzenschutzmitteln im Wein- und Obstanbau

Ergänzende Informationen

Weixler, K., Fünfstück, H.-J. & M. Schmolz (2022): Seltene Brutvögel in Bayern 2018-2019. 7. Bericht der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel in Bayern. - OTUS 11: 1-53.