Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Saatkrähe (Corvus frugilegus)

Rote Liste Bayern:
Rote Liste Deutschland:
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Brutvorkommen: günstig, in Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Das Areal der Saatkrähe erstreckt sich von Frankreich und Großbritannien (unter Aussparung von Skandinavien) bis China, im Süden vom Balkan bis West-Iran.

In Bayern ist die Saatkrähe lokal verbreitet. Das Brutareal hat sich seit dem letzten Kartierungszeitraum von 1996-1999 wesentlich vergrößert. Verbreitungsschwerpunkte liegen auf den südbayerischen Schotterplatten (Raum München, Schwaben) und in und um Würzburg, Schweinfurt und Straubing. Die südlichsten Kolonien erreichen das Voralpine Hügel- und Moorland. Bis auf drei kleine Kolonien lagen im Kartierzeitraum alle Brutplätze in Ortschaften.

Die aktuelle Bestandsschätzung weist auf einen deutlich positiven Trend hin, wobei die Zunahmen vor allem in Schwaben und Oberbayern erfolgen.

Es wird eine jährliche landesweite Bestandserfassung der Saatkrähe durchgeführt (Abold 2017).

Brutbestand: 11.224 Brutpaare

Kurzfristiger Bestandtrend: Zunahme > 20 %

Fundortkarte

Saatkrähe (Corvus frugilegus)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Fundorte als Tabelle anzeigen

Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5630 Bad Rodach
5631 Meeder
5832 Lichtenfels
5837 Weißenstadt
5919 Seligenstadt
5920 Alzenau i.UFr.
5923 Rieneck
5927 Schweinfurt
5936 Bad Berneck i.Fichtelgeb.
6020 Aschaffenburg
6030 Eltmann
6031 Bamberg Nord
6035 Bayreuth
6120 Obernburg a.Main
6124 Remlingen
6125 Würzburg Nord
6127 Volkach
6131 Bamberg Süd
6221 Miltenberg
6225 Würzburg Süd
6226 Kitzingen
6227 Iphofen
6325 Giebelstadt
6326 Ochsenfurt
6434 Hersbruck
6528 Marktbergel
6531 Fürth
6629 Ansbach Nord
6728 Herrieden
6830 Gunzenhausen
6831 Spalt
6930 Heidenheim
7041 Münster
7141 Straubing
7231 Genderkingen
7233 Neuburg a.d.Donau
7234 Ingolstadt
7241 Pilsting
7330 Mertingen
7331 Rain
7333 Karlshuld
7338 Hohenthann
7428 Dillingen a.d.Donau West
7430 Wertingen
7431 Thierhaupten
7432 Pöttmes
7433 Schrobenhausen
7434 Hohenwart
7439 Landshut Ost
7526 Ulm Nordost
7527 Günzburg
7530 Gablingen
7531 Gersthofen
7536 Freising Nord
7537 Moosburg a.d.Isar
7626 Ulm-Südost (Neu-Ulm)
7629 Dinkelscherben
7630 Westheim b.Augsburg
7631 Augsburg
7634 Markt Indersdorf
7635 Haimhausen
7636 Freising Süd
7637 Erding
7726 Illertissen
7728 Krumbach (Schwaben)
7730 Großaitingen
7731 Mering
7733 Maisach
7734 Dachau
7735 Oberschleißheim
7736 Ismaning
7737 Altenerding
7738 Dorfen
7741 Mühldorf a.Inn
7742 Altötting
7827 Babenhausen
7828 Kirchheim i.Schw.
7829 Ettringen
7830 Schwabmünchen
7831 Egling a.d.Paar
7833 Fürstenfeldbruck
7834 München-Pasing
7835 München
7836 München-Trudering
7927 Amendingen
7928 Mindelheim
7929 Bad Wörishofen
7930 Buchloe
7931 Landsberg am Lech
7932 Utting am Ammersee
7933 Weßling
7934 Starnberg Nord
7935 München-Solln
7936 Zorneding
8026 Aitrach
8027 Memmingen
8029 Kaufbeuren-Neugablonz
8030 Waal
8032 Dießen a.Ammersee
8033 Tutzing
8034 Starnberg Süd
8035 Sauerlach
8036 Otterfing
8040 Eggstätt
8126 Leutkirch im Allgäu-Ost
8129 Kaufbeuren
8130 Bidingen
8132 Weilheim i.OB
8133 Seeshaupt
8135 Sachsenkam
8136 Holzkirchen
8137 Bruckmühl
8138 Rosenheim
8139 Stephanskirchen
8226 Isny im Allgäu-Nord
8227 Kempten (Allgäu)
8228 Wildpoldsried
8229 Marktoberdorf
8232 Uffing a.Staffelsee
8233 Iffeldorf
8235 Bad Tölz
8238 Neubeuern
8327 Buchenberg
8328 Nesselwang West
8333 Murnau a.Staffelsee
8423 Kressbronn am Bodensee
8424 Lindau (Bodensee)
Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Lebensraum und Lebensweise

Die Saatkrähe lebt in großflächig strukturreichen Kulturlandschaften mit weiten Flusstälern, trockenen bis feuchten Wiesen und Weiden, Auwäldern und Feldgehölzen sowie Städten und Dörfern. Die Brutplätze liegen inzwischen fast ausschließlich siedlungsnah, in Ortschaften oder mitten in Städten mit kurzrasigen Grünflächen als Nahrungshabitaten.

Phänologie

Häufiger Brut- und Jahresvogel

Wanderungen: zahlreicher Wintergast, Teil- und Kurzstreckenzieher; Heimzug ab Anfang Februar, Wegzug und Eintreffen der Wintergäste ab Mitte September

Brut: Freibrüter, Nester meist kolonieweise auf hohen Laub- oder Nadelbäumen

Brutzeit: Witterungsabhängig, Anfang Februar bis Mitte Juni, Standvögel beginnen meist schon im Februar mit dem Nestbau; Legebeginn ab Ende Februar

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: tags


Brutzeit-Diagramm
Dunkle Sektorenfarbe weist auf die Hauptbrutzeit der Art in Bayern hin.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Die Saatkrähe ist in Bayern nicht gefährdet. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird sie auf der Vorwarnliste aufgeführt.

Der Hauptgrund für den bestandsbedrohenden Rückgang in der ersten Hälfte des 20. Jh. war die Verfolgung durch den Menschen, gezielt als "Saatschädling" und durch Vernichtung störender Kolonien. Als Koloniebrüter ist die Art gegenüber menschlichen Eingriffen sehr empfindlich. Der Verlust weniger Kolonien kann bereits zu gravierenden Bestandseinbußen führen. Doch kommt es weiterhin zu illegalen und (über Ausnahmegenehmigungen) legalen Eingriffen in Kolonien.

Ursprünglich wurden der Saatkrähe vor allem Schäden in der Landwirtschaft angelastet (Saatgut). Solche Schäden sind aber nur gering, denn sie ernähren sich hauptsächlich von Schnecken, Insekten und deren Larven, Würmern, Spinnen und Feldmäusen.

Sonstige Hinweise

  • Die Zerstörung von Kolonien führt meist zur Bildung von kleinen Splitterkolonien.

  • Der gesetzliche Schutz in Verbindung mit sachlicher Information und einem Umdenken in der Bevölkerung sowie konkrete Schutzmaßnahmen sind verantwortlich für die Bestandserholung in der zweiten Hälfte des 20. Jh.

  • Neuerdings treten Probleme mit "Lärmbelästigung und Verschmutzungen" durch Saatkrähenkolonien in und um Siedlungen in den Vordergrund.

Ergänzende Informationen

Abold, H. (2017): Saatkrähen in Bayern. Die Entwicklung der Population von 2008-2017 im Überblick. - 25 S.

Weiterführende Literatur:

Bayerisches Landesamt für Umwelt (2017): Saatkrähe. - https://www.lfu.bayern.de/natur/vogelmonitoring/saatkraehe/index.htm (Abruf am 3. Januar 2018)