Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Kampfläufer (Calidris pugnax)

Rote Liste Bayern: Ausgestorben oder verschollen
Rote Liste Deutschland: Vom Aussterben bedroht
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Rastvorkommen: ungünstig/unzureichend
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Das Areal des Kampfläufers erstreckt sich von Nordwest-Europa und dem nördlichen Mitteleuropa über die feuchte Taiga Osteuropas bis in die Tundren Ostsibiriens.

In Bayern ist der Kampfläufer kein Brutvogel mehr, aber regelmäßiger Durchzügler. Ein möglicher Brutversuch fand im Jahr 2001 im Wismet statt.

Rastmaximum: 9.000 Individuen

Fundortkarte

Kampfläufer (Calidris pugnax)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

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Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5627 Bad Neustadt a.d.Saale
5628 Bad Königshofen i.Grabfeld
5630 Bad Rodach
5631 Meeder
5727 Münnerstadt
5731 Coburg
5733 Kronach
5831 Seßlach
5832 Lichtenfels
5833 Burgkunstadt
5926 Geldersheim
5931 Ebensfeld
6027 Grettstadt
6031 Bamberg Nord
6130 Burgebrach
6137 Kemnath
6226 Kitzingen
6231 Adelsdorf
6330 Uehlfeld
6331 Röttenbach
6428 Bad Windsheim
6528 Marktbergel
6532 Nürnberg
6626 Schrozberg-Ost
6643 Furth i.Wald
6733 Allersberg
6741 Cham West
6830 Gunzenhausen
6833 Hilpoltstein
6930 Heidenheim
6931 Weißenburg i.Bay.
7029 Oettingen i.Bay.
7040 Pfatter
7041 Münster
7129 Deiningen
7130 Wemding
7138 Langquaid
7142 Straßkirchen
7231 Genderkingen
7232 Burgheim Nord
7238 Rottenburg a.d.Laaber
7243 Plattling
7332 Burgheim Süd
7334 Reichertshofen
7335 Geisenfeld
7339 Ergoldsbach
7427 Sontheim a.d.Brenz
7428 Dillingen a.d.Donau West
7438 Landshut West
7439 Landshut Ost
7441 Frontenhausen
7528 Burgau
7537 Moosburg a.d.Isar
7626 Ulm-Südost (Neu-Ulm)
7629 Dinkelscherben
7635 Haimhausen
7636 Freising Süd
7637 Erding
7645 Rotthalmünster
7731 Mering
7732 Mammendorf
7736 Ismaning
7741 Mühldorf a.Inn
7744 Simbach a.Inn
7927 Amendingen
7930 Buchloe
7935 München-Solln
8026 Aitrach
8027 Memmingen
8032 Dießen a.Ammersee
8033 Tutzing
8034 Starnberg Süd
8040 Eggstätt
8043 Laufen
8132 Weilheim i.OB
8140 Prien a.Chiemsee
8141 Traunstein
8233 Iffeldorf
8238 Neubeuern
8329 Nesselwang Ost
8330 Roßhaupten
8334 Kochel a.See
8426 Oberstaufen
8427 Immenstadt i.Allgäu
Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Lebensraum und Lebensweise

Die Brutgebiete liegen in ausgedehnten Feuchtgebieten und Mooren Nordeuropas und Nordrusslands. Als Rastgebiete nutzen Kampfläufer nahrungsreiche Flachwasserzonen und Schlammufer an Flüssen, Altwässern, Baggerseen und Kläranlagen. Geeignet sind auch überschwemmte Grünlandflächen in Gewässernähe, Verrieselungsflächen sowie mit Blänken durchsetztes Feuchtgrünland, seltener feuchte Ackerflächen.

Phänologie

Gelegentlich zahlreicher (Frühjahrs-)Durchzügler

Wanderungen: Langstreckenzieher; Heimzug zwischen Ende Februar und Anfang Juni, in vielen Jahren zahlenmäßig starkes Auftreten, mit Gipfel im April, anfangs ziehen hauptsächlich die Männchen, denen die Weibchen erst 1-2 Monate später folgen; Wegzug zwischen August und Oktober im Binnenland deutlich schwächer ausgeprägt; Jungvögel ziehen in der Regel früher als die Altvögel

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: nachts

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Der Brutbestand des Kampfläufers ist in Bayern erloschen. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird er als gefährdet eingestuft.

Verlust oder Entwertung von nahrungsreichen Flachwasserzonen und Uferbereichen an Flüssen, Seen und Teichen (z. B. Uferverbau, Gewässerausbau, Bebauung)Feuchtgebieten und Überschwemmungsflächen in den Auenbereichen mittlerer und größerer Fließgewässer sind die größten Gefährdungsursachen.

Störungen an Rast- und Nahrungsflächen (v. a. Freizeitnutzung) ist ein zusätzlicher Faktor.

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • Erhaltung und Entwicklung von geeigneten Nahrungsflächen (v. a. Flachwasserzonen, Schlammufer, Feucht- und Nassgrünland, Überschwemmungsflächen)

  • Erhaltung und Entwicklung von dynamischen Auenbereichen und großflächigen Feuchtgebieten mit einer naturnahen Überflutungsdynamik (v. a. Rückbau von Uferbefestigungen, Schaffung von Retentionsflächen)

  • Verbesserung des Wasserhaushaltes zur Stabilisierung eines hohen Grundwasserstandes in Feuchtgebieten; ggf. Renaturierung und Wiedervernässung

  • Anlage von Kleingewässern und Flachwassermulden

  • Vermeidung von Störungen an Rast- und Nahrungsflächen (u. a. Lenkung der Freizeitnutzung im Uferbereich von Gewässern und in Feuchtgebieten)

Ergänzende Informationen

Bayerisches Landesamt für Umwelt (verschiedene Jahre): Ergebnisse der Wasservogelzählung in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg.

Weiterführende Literatur:

Wahl, J., S. Garthe, T. Heinicke, W. Knief, B. Petersen, C. Sudfeldt & P. Südbeck (2007): Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 44: 83-105.

Wahl, J. & T. Heinicke (2013): Aktualisierung der Schwellenwerte zur Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 49/50: 85-97.