Grundwasservorkommen

Grundwasser ist unterirdisches Wasser, das die Hohlräume des Untergrundes zusammenhängend ausfüllt und dessen Bewegungsmöglichkeit ausschließlich durch die Schwerkraft bestimmt wird (DIN 4049). Wasserdurchlässige Locker- oder Festgesteine werden als Grundwasserleiter bezeichnet und lassen sich in drei verschiedene Kategorien einteilen:

  • Porengrundwasserleiter sind vorwiegend in Lockergesteinen (zum Beispiel sandigem oder kiesigem Untergrund) zu finden. Sie weisen ein relativ engmaschiges Hohlraumsystem mit einem Porenvolumen von 10 bis 20 Prozent auf. Sie können daher besonders große Wassermengen aufnehmen und besitzen in der Regel ein gutes Reinigungsvermögen. Wegen der engen Hohlräume legt das Grundwasser dort nur wenige Zentimeter bis maximal einige Meter pro Tag zurück.
  • Kluftgrundwasserleiter sind Festgesteine, in denen das Wasser in Klüften, Rissen und Spalten fließt. Die Speicherfähigkeit solcher Kluftgrundwasserleiter ist deutlich geringer als die der Porengrundwasserleiter. Sie besitzen auch ein wesentlich geringeres Reinigungsvermögen. Die Fließgeschwindigkeit jedoch kann bis zu mehrere hundert Meter pro Tag betragen.
  • Von Karstgrundwasserleitern spricht man, wenn die Klüfte durch Lösungsvorgänge zu größeren, unterirdischen Gängen und Höhlen aufgeweitet sind, in denen sich relativ große Wassermengen bewegen. Die fehlende Filtration des Grundwassers kann problematisch sein. Hier können Fließgeschwindigkeiten von mehreren Kilometern pro Tag erreicht werden.

Grundwasser liegt in manchen Gebieten nur 1 Meter oder weniger unter dem Gelände, in anderen Regionen findet man es erst in Tiefen über 50 Meter. Eine Besonderheit sind die langsam regenerierenden Grundwässer, die als Tiefengrundwasser bezeichnet werden.

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