Wasserstand der Seen

Die großen Seen Bayerns liegen südlich der Donau und meist sind Teile des Einzugsgebietes alpin geprägt. So zeigt sich hier eine Parallele zu der Abflussentwicklung an den Fließgewässern im Alpenbereich und dem alpinen Vorland.

Jahresentwicklung der Wasserstände

Für die bayerischen Seen wird der Jahresgang der Wasserstände am Beispiel des Pegels Stock/Chiemsee in Tageswerten (Abbildung 1) und in Monatswerten im Vergleich zu langjährigen Werten (Abbildung 2) dargestellt und im Text monatsweise beschrieben.

Darstellung des Wasserstandes am Pegel Stock/Chiemsee – Gegenüberstellung Monatsmittelwerte 2020 und langjährige Monatsmittelwerte der Jahre 1907 bis 2016 (Rohdaten) als Balkendiagramm. Die genaue Beschreibung kann dem nachfolgenden Text entnommen werden. Abbildung 2: Wasserstand am Pegel Stock/Chiemsee – Gegenüberstellung Monatsmittelwerte 2020 (dunkelblau) und langjährige Monatsmittelwerte (hellblau) der Jahre 1907 bis 2016 (Rohdaten)

Wie die Fließgewässer im Alpenbereich und Alpenvorland sind auch die Seen 2020 weniger durch Niedrigwasser geprägt. So liegt am Chiemsee der mittlere Jahreswasserstand im Bereich des langjährigen Mittels. Im Vergleich zu dem typischen Jahresverlauf der Wasserstände mit den niedrigsten Werten in den Wintermonaten und den höchsten im Frühsommer/Sommer stechen allerdings die ungewöhnlich hohen Februarwasserstände sowie die unterdurchschnittlichen Werte im April und Mai sowie im Juni heraus.

Im Januar startet der Chiemsee auf dem für diese Jahreszeit üblichen niedrigen Niveau. Die Wasserstände sinken kontinuierlich über den Monat um 20cm bis zum Monatsende hin ab. Anfang Februar kommt es infolge von Hochwasser vom 02. zum 04.02. zu einem abrupten Anstieg von über 50cm, um dann kontinuierlich bis zum Monatsende um rund 30cm abzusinken. Im Mittel liegen die Wasserstände mit 30cm deutlich über dem für Februar langjährigen Mittelwasserstand. Bis zum 24. März verharren die Wasserstände auf diesem Niveau, um dann deutlich abzunehmen. Im März liegen die Wasserstände 8cm über dem sonst langjährigen monatlichen Mittel. Der Abwärtstrend hält bis zum 10. April an, um dann auf diesem für diese Jahreszeit niedrigen Niveau bis Ende Mai zu verharren. Im April liegen die Wasserstände 35cm, im Mai 43cm unter dem sonst jeweiligen langjährigen Monatsmittel. Erst Mitte Juni kommt es zu einer Erholung der Wasserstände. Vom 14. bis 18.06. steigen die Wasserstände um circa 30cm an und bleiben auf dieser Höhe. Der mittlere Wasserstand im Juni liegt 23cm unter dem sonst üblichen Wasserstand. Im Juli führen Starkregen immer wieder zu Anstiegen und verhindern ein Absinken. Die Wasserstände halten sich auf dem für den Monat typischen Niveau. Das Hochwasser, ausgelöst durch den ergiebigen Dauerregen Anfang August (siehe auch Hochwasserkapitel), lässt die Wasserstände innerhalb von 2 Tagen vom 04. bis 06. um 80cm ansteigen, um im Anschluss bis zum Monatsende auf das Ursprungsniveau abzusinken. Insgesamt liegen die Wasserstände rund 11cm über dem sonst üblichen Niveau. Bis zur letzten Septemberwoche nehmen die Wasserstände ab und steigen Ende September um 30cm an. Im Mittel liegen die Wasserstände im September einige Zentimeter unter dem üblichen Niveau. Im Oktober sinken die Wasserstände zunächst leicht ab und verbleiben auf dieser Höhe, bis Ende des Monats ein Anstieg um 20cm erfolgt. Ab Anfang November nehmen die Wasserstände bis zum Jahresende Ende Dezember kontinuierlich um circa einen halben Meter ab. Im Oktober und November liegen die Wasserstände circa 11cm über dem Monatsmittel, im Dezember 13cm darunter. Ende Dezember werden die niedrigsten Wasserstände im Jahresverlauf verzeichnet.

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