Wasserstand der Seen

Die großen Seen Bayerns liegen südlich der Donau und meist sind Teile des Einzugsgebietes alpin geprägt. So zeigt sich hier eine Parallele zu der Abflussentwicklung an den Fließgewässern im Alpenbereich und dem alpinen Vorland.

Jahresentwicklung der Wasserstände

Für die bayerischen Seen wird der Jahresgang der Wasserstände am Beispiel des Pegels Stock/Chiemsee in Tageswerten (Abb.1) und in Monatswerten im Vergleich zu langjährigen Werten (Abb.2) dargestellt und im Text monatsweise beschrieben.

Wasserstand am Pegel Stock/Chiemsee - Gegenüberstellung Monatsmittelwerte 2019 und langjährige Monatsmittelwerte der Jahre 1907-2013 (Rohdaten) als Balkendiagramm. Die genaue Beschreibung kann dem nachfolgenden Text entnommen werden. Abb.2: Wasserstand am Pegel Stock/Chiemsee - Gegenüberstellung Monatsmittelwerte 2019 (dunkelblau) und langjährige Monatsmittelwerte (hellblau) der Jahre 1907 bis 2013 (Rohdaten)

Insgesamt folgt der Wasserstand dem typischen Verlauf mit niedrigsten Wasserständen in den Wintermonaten und den höchsten Wasserständen im Frühsommer/Sommer. Aus dem Rahmen fallen der Januar sowie März bis Juni mit ungewöhnlich hohen Werten. Dahingegen sind die Werte im Juli ungewöhnlich niedrig. Auch im August und September ist der Chiemsee unterdurchschnittlich gefüllt.

Aufgrund des schon abflussstarken Dezembers 2018 sowie dem abflussstarken Januar startet der Chiemsee diesmal gut gefüllt in das Jahr 2019. Der mittlere Wasserstand im Januar liegt mit 27cm deutlich über dem des langjährigen Monatsmittels. Infolge des trockenen Februars sinken die Wasserstände dann deutlich ab, steigen aber dann aufgrund des Niederschlagsereignisses am 22.02. im Einzugsgebiet zum Monatsende deutlich an. Die Wasserstände liegen mit 10cm über dem für Februar langjährigen Mittelwasserstand. Die Niederschläge der in der ersten Märzhälfte immer wieder durchziehenden Tiefdruckgebiete zusammen mit der verstärkten Schneeschmelze am Ende des Monats halten die Wasserstände auf ungewöhnlich hohem Niveau mit 37cm über dem langjährigen monatlichen Mittel. Im April setzt, trotz der fehlenden Niederschläge, aufgrund der hohen Lufttemperaturen eine starke Schneeschmelze ein. Dadurch bleiben die Wasserstände erhöht (10cm über dem langjährigen Monatsmittel). Aufgrund immer wieder auftretender Niederschläge und z.T. Schneeschmelze im Mai verharren zunächst die Wasserstände auf dem hohen Niveau. Mit den ergiebigen Dauerregenfällen vom 20. bis 22.05. steigen die Wasserstände dann abrupt innerhalb von 3 Tagen um ca. 60cm an. Es werden die höchsten Wasserstände im Jahresverlauf registriert. Nochmalige Starkregenfälle am 29.05. im Chiemgau führen zu einer 2. Hochspitze auf gleichem Niveau der ersten. Im Juni nehmen die Wasserstände stetig um ca. 90cm ab. Aufgrund der hohen Vorfüllung liegt der mittlere Wasserstand im Juni noch 20cm über dem langjährigen Monatsmittel. Im Juli sinken die Wasserstände bis zum 27.07. stetig weiter ab um ca. 20cm. Am 27.07. wird der geringste Wasserstand im Jahresverlauf aufgezeichnet. Die hohen Niederschläge am 27. und 28.07. im Alpenbereich lassen die Wasserstände Ende Juli innerhalb von 2 Tagen abrupt um ca. 30cm ansteigen. Trotz des Anstieges am Ende des Monats werden für den Monat Juli ungewöhnlich niedrige Wasserstände registriert. Der mittlere Juliwasserstand liegt ca. 30cm unter dem langjährigen Monatsmittel. Über den August hinaus bis Ende September nehmen die Wasserstände langsam ab. Unterbrochen wird dieses Ende der 1.Septemberdekade nur durch den kurzzeitigen Anstieg in Folge des Dauerregens am 08. und 09.09.. In beiden Monaten liegen die mittleren Wasserstände 21cm unter dem jeweiligen langjährigen Monatsmittel. Niederschläge im Alpenbereich in der ersten Oktoberhälfte führen zu einer Erholung der Wasserstände. Der mittlere Wasserstand im Oktober ist im Bereich des langjährigen Monatsmittels. Niederschläge Anfang November sowie Starkregen am 17.11. im Bereich der Alpen sorgen jeweils für steigende Wasserstände. Die Wasserstände liegen im Mittel mit 8cm etwas über dem langjährigen Wert für November. Ab der 3.Novemberdekade bis zum 23.Dezember nehmen die Wasserstände kontinuierlich ab. Infolge der Niederschläge um Weihnachten, vor allem der Stauniederschläge am 25.12. an den Alpen, kommt es in der letzten Dezemberdekade nochmals zu einem Anstieg der Wasserstände. Die mittleren Wasserstände liegen im Bereich des langjährigen Dezemberwertes.

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