Bewirtschaftung staatlicher Wasserspeicher

In Bayern werden durch 25 staatliche Wasserspeicher sowie einen Flutpolder insgesamt rund 221 Millionen m3 gewöhnlicher und außergewöhnlicher Rückhalteraum für den Hochwasserschutz und ca. 180 Millionen m3 für die Niedrigwasseraufhöhung zur Verfügung gestellt. Zusätzlich hat der Flutpolder Riedensheim zum Jahreswechsel den Probebetrieb aufgenommen. Der Polder befindet sich zwischen Rennertshofen und Neuburg an der Donau im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Durch diese Anlage kann für den Hochwasserschutz an der Donau ein weiteres Rückhaltevolumen von ca. 8,1 Mio. m3 zur Verfügung gestellt werden.

Bezüglich der Wasserbewirtschaftung an diesen Speichern stellte sich die Situation im abgelaufenen Jahr wie folgt dar:

Nach dem vorausgegangenen Trockenjahr 2018 verfügte der Großteil der Wasserspeicher zu Jahresbeginn über einen zu 50% gefüllten Betriebsraum zur Niedrigwasseraufhöhung. In Unter- und Mittelfranken waren die Betriebsräume einiger Talsperren sogar bis auf etwa 25% entleert. Im Verlauf des Jahres konnten die Betriebsräume der Speicher wieder nahezu vollständig gefüllt werden, ohne dass dabei die Aufgabe der Niedrigwasseraufhöhung eingeschränkt werden musste. Außergewöhnliche Niederschlagsereignisse traten an den Speichern im Berichtsjahr nicht auf.

Aufgrund der kontinuierlichen Niederschläge im Südbayern war es im Gegensatz zu 2018 dauerhaft möglich, Wasser aus der Donau zu entnehmen und über den Main-Donau-Kanal mit Hilfe von Pumpwerken an den Schleusen dem Rothsee zuzuführen. Von dort erfolgt die gesteuerte Abgabe in das Maingebiet. Auf den Großen Brombachsee als weiteren Überleitungsweg musste 2019 nur in untergeordnetem Umfang zurückgegriffen werden. Mit insgesamt knapp 230 Millionen Kubikmetern wurde im vergangenen Jahr ein neuer Überleitungsrekord aufgestellt. Die nachfolgende Grafik zeigt die Abgaben aus Rothsee und Großem Brombachsee zusammen mit dem Abfluss am Steuerpegel Hüttendorf an der Regnitz.

Erläuterung im nachfolgenden Text. Abb.1: Niedrigwasseraufhöhung durch den Großen Brombachsee (blau) und den Rothsee (rot) für das Maingebiet im Zeitraum von März bis Dezember 2019, der Pegel Hüttendorf/Regnitz (grün) dient dabei als Steuerpegel für die Überleitung

Abbildung 1 zeigt die erfolgte Niedrigwasseraufhöhung durch den Großen Brombachsees und den Rothsee für das Maingebiet im Zeitraum von Januar bis Dezember 2019 in Kubikmeter pro Sekunde. Die Abgabemenge richtet sind nach dem Steuerpegel in Hüttendorf/Regnitz, der im Sommerhalbjahr 27 Kubikmeter pro Sekunde und im Winterhalbjahr 22 Kubikmeter pro Sekunde nicht unterschreiten soll. Die Niedrigwasseraufhöhung durch den Rothsee begann Ende März und endete Mitte November. Die Niedrigwasseraufhöhung durch den Großen Brombachsee war nur wenige Tage, Ende März und Ende Juli notwendig. In dieser Zeit war die Entnahme aus der Donau nur eingeschränkt möglich.

Die Trinkwasserspeicher Mauthaus und Frauenau waren durchweg ausreichend gefüllt. Einschränkungen in der Wasserlieferung an die Aufbereitungsanlagen lagen zu keinem Zeitpunkt vor. Keinen Wassermangel hatten auch die südlich gelegenen Speicher wie der Rottachsee oder der Sylvensteinspeicher.

Über das Jahr gesehen erfüllten die staatlichen Wasserspeicher ihre Aufgaben zur Trinkwasserversorgung, Niedrigwasseraufhöhung und zum Hochwasserschutz. Besondere Maßnahmen waren hier nicht veranlasst.

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