Verlauf des Niedrigwassers im Grundwasser

Das Jahr 2017 war durch relativ niedrige Grundwasserstände und Quellschüttungen gekennzeichnet. Die niedrigen Grundwasserverhältnisse waren dabei stärker ausgeprägt als im Vorjahr.

Vorbemerkung zur Grafik

Die y-Achse zeigt den relativen Anteil der NID-Messstellen mit Einstufung Niedrigwasser. Die x-Achse zeigt den zeitlichen Verlauf über die Monate Januar 2017 bis Dezember 2017. Die Entwicklung des prozentualen Anteils an Messstellen mit Einstufung Niedrigwasser im Jahresverlauf ist für die Jahre 2015 (hellorange), 2016 (orange) und 2017 (dunkelrot) dargestellt.

Zur genauen Beschreibung der bayernweiten Entwicklung stehen die tagesaktuellen Daten des Niedrigwasser-Informationsdienstes (NID) zur Verfügung. Der NID umfasst insgesamt etwa 400 Messstellen, die überwiegend den oberflächennahen Grundwasserleitern zuzuordnen sind, aber auch tiefere Grundwasserleiter einbeziehen. Auf der Basis einer statistischen Einteilung erfolgt für jede Messstelle mit einer mindestens fünfjährigen Messreihe eine Klassifikation der aktuellen Niedrigwassersituation (kein Niedrigwasser; niedrig; sehr niedrig; neuer Niedrigstwert). Betrachtet man den zeitlichen Verlauf des Messstellanteils, der innerhalb des NID mindestens als niedrig eingestuft war, so ergibt sich die in Abb. 1 dargestellte und im Weiteren näher beschriebene Entwicklung.

Zum Jahresbeginn zeigten etwa 60 bis 70% der NID-Messstellen im oberen Grundwasserstockwerk niedrige Grundwasserstände. Die vor allem in Nordbayern niederschlagsarmen Monate Januar und Februar ließ die Zahl der Messstellen an denen niedrige und sehr niedrige Wasserstände aufgezeichnet wurden lediglich auf etwa 35% zurückgehen. Der feuchte April sorgte in Südbayern dafür, dass im Frühjahr 2017 zwischenzeitlich insgesamt nur noch etwa 20% der Messstellen Niedrigwasser aufwiesen, bevor die trockenen Monate Mai und Juni ein erneutes Ansteigen bewirkten. Dabei erreichten im Juni und Juli kurzzeitig erneut fast 60% aller NID-Messstellen niedrige oder sehr niedrige Werte. Die dann folgenden Monate und der Niederschlagsüberschuss in der zweiten Jahreshälfte ließen den entsprechenden Anteil der Messstellen mit Niedrigwasser in Richtung Jahresende bis auf knapp 20 % sinken.

An einer Vielzahl der Grundwassermessstellen und Quellen wurden 2017 neue Niedrigstwerte gemessen: So erreichten von den 324 Grundnetzmessstellen, die mindestens seit Mitte 2000 durchgängig in Betrieb sind, immerhin 65 Messstellen einen neuen Niedrigstwert im Auswertezeitraum 2000 bis 2017. Ein entsprechender Anteil wurde in keinem anderen Jahr erreicht. (Zum Vergleich: Im Jahr 2016 waren es 15 Messstellen.).

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