Passives Biomonitoring mit epiphytischen Moosen

Beim passiven Biomonitoring werden geeignete Pflanzen am Ort ihres natürlichen Vorkommens gesammelt und dann untersucht. Dies hat den Vorteil, dass eine Vielzahl von Standorten beprobt werden kann, ohne den großen Aufwand der Installation und Betreuung von Messeinrichtungen vor Ort leisten zu müssen. Moose besitzen die Eigenschaft, Schadstoffe aus der Luft über ihre gesamte Oberfläche aufzunehmen. Vor allem das an Laubbäumen wachsende (=epiphytische) Moos der Art Hypnum cupressiforme ermöglicht es, die atmosphärische Wirkung der Metallbelastung ohne störende Bodeneinflüsse zu bewerten.

Um die zeitliche Entwicklung der Metall-Belastung mit einer hohen räumlichen Auflösung abbilden zu können, wird seit Anfang der 1980er Jahre ein bayernweites Moos-Messnetz betrieben.
Das Moos-Monitoring liefert vor allem Aussagen über langfristige Entwicklungen und räumliche Unterschiede der Belastung mit Schwermetallen. Bis Mitte der 2000er Jahre wurden im Ein- bzw. Zwei-Jahresrhythmus jeweils im Herbst bis zu rund 300 Standorte (im 16 km x 16 km Raster) untersucht. Seit 2007 werden alle drei Jahre Proben genommen. Seit 2010 umfasst das Moos-Messnetz noch knapp 50 ausgewählte Standorte, die auf ein umfangreiches Spektrum an Metallen untersucht werden.

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