Arsen in Südbayern
Böden können auf kleinstem Raum unterschiedliche, geogene Grundbelastungen aufweisen. Insbesondere in Südbayern sind entlang der Flussläufe und in organisch geprägten Böden erhöhte Stoffgehalte des Halbmetalls Arsen bekannt. Flächige Aussagen zur Verteilung von Arsengehalten in den Böden und Ausgangsgesteinen Südbayerns sind notwendig um die Verwertung von Bauaushub vor dem Hintergrund des §12 der Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) zu unterstützen.
Hinweiskarten für Südbayern
Basierend auf über 10.000 Datensätzen der Übersichtsbodenkarte 1:25.000 (ÜBK25) sind Hinweiskarten für Südbayern zur Wahrscheinlichkeit erhöhter, geogener Arsengehalte in Böden in Bearbeitung. Niedermoore und Übergangsmoore zeigen in der Regel die höchsten Arsengehalte, ebenso eisenhaltige Oberböden und humusreiche Horizonte. Grundwasserböden wie Gleye haben vor allem im Mittel- und Unterlauf von Flüssen erhöhte Arsengehalte.
Ausgangsgesteine in Südbayern
Für die Substrate der Bodenausgangsgesteinskarte liegen für Südbayern Hintergrundwerte im Maßstab 1:25.000 vor. Überschreiten die Hintergrundwerte den behelfsmäßigen Beurteilungswert Z0-Wert für Arsen (LAGA M20, 2003) von 20 mg/kg, liegt eine geogene Belastung vor. Anstelle des Z0-Werts sind bei der Bewertung des Stoffgehalts dann die Hintergrundwerte als Vergleichsmaßstab zugrunde zu legen. Sofern es im Rahmen des Vollzugs des Bodenschutzrechts notwendig ist, fordert die zuständige Kreisverwaltungsbehörde bei begründetem Verdacht Untersuchungen vor Ort ein.
Handlungshilfe für den Umgang mit geogen arsenhaltigen Böden
Die Handlungshilfe für den Umgang mit geogen arsenhaltigen Böden (2014) (Publikation in der rechten Spalte) liefert Begriffsdefinitionen, den Hintergrund zur geogenen Grundbelastung durch Arsen in Südbayern, rechtliche Grundlagen zur stofflichen Betrachtung von Böden allgemein und in den einzelnen Wirkungspfaden.
Den Schwerpunkt der Handlungshilfe bildet der Umgang von geogen arsenhaltigem Bodenmaterial im Rahmen von Bauleitplanung und Baumaßnahmen. Hierzu werden für überschüssiges, kritisches Bodenmaterial im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten mehrere Wege zur Verwertung aufgezeigt, die vor allem vom Organikgehalt des Bodenmaterials abhängen.
Literatur
BAYER, M. (1997): Natürliche Arsenanreicherungen in der Oberen Süßwassermolasse Bayerns.- Veröffentlichungen des Grundbauinstitutes der Landesgewerbeanstalt Bayern, Eigenverlag LGA, 250 S.
BUNDESMINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND REAKTORSICHERHEIT (BMU, 1999): Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV), BGBl. I. - S. 1554.
MARTIN, W. (2008): Arsen in den Böden des Dachauer, Freisinger und Erdinger Mooses –Ergänzungsprojekt zum Projekt "Wissenschaftliche Grundlagen für den Vollzug der Bodenschutzgesetze".- Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.), ISBN 978-3-936385-45-8, S. 50-53.
Weiterführende Informationen
Links
- Links zu den länderspezifische Regelungen zur Umsetzung der LAGA M20
- Arsen in Böden und Gesteinen im Regierungsbezirk Karlsruhe
- Mineralische Abfälle