Geogene Grundbelastungen

Bei geogenen Grundbelastungen (naturbedingt erhöhte Schadstoffgehalte) in Böden überschreiten die Hintergrundwerte die jeweiligen Vorsorgewerte der Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). Die Ursachen dieser geogenen Grundbelastungen liegen vor allem im Mineralbestand des Ausgangsgesteins und in pedogenetischen Stoffumverteilungsprozessen (Anreicherung und Verarmung).

In Bayern wurden in einem ersten Überblick fünf Einheiten von Ausgangsgesteinen für die Bodenbildung identifiziert, in denen geogene Grundbelastungen für bestimmte Elemente auftreten können:

  • Verwitterungen von Kalk- und Dolomitstein, Kalkmergelstein, Mergel- und Tonstein des Muschelkalks, Unteren Keupers, des Braunjura und Schwarzjura: Arsen, Chrom, Kupfer und Nickel.
  • Verwitterungen von Amphibolit, Serpentinit, Diabas, Basalt, Gabbro sowie Phyllit, Glimmerschiefer, Ton- und Sandstein, Grauwacken, Konglomerat, Quarzit, Tonschiefer und Gneise des Grundgebirges: Arsen, Chrom, Nickel und Zink.
  • Verwitterungen von Kalk- und Dolomitstein, Kalkmergelstein, Mergelstein vor allem Residuallehm/-ton des Weißjura: Nickel und Zink.
  • Substrate der größeren Auensysteme nördlich der Donau (Regnitz, Main und Naab) mit anthropogenen Belastungskomponeten: Nickel und Zink.
  • Niedermoortorf in Verbindung mit Flussmergel, Hochflutlehm, Alm und anmoorigen Bildungen des Freisinger/Erdinger Mooses bzw. des Winterrieder Moores sowie vermutlich weiterer Niedermoor(komplexe) Südbayerns: Arsen.

Grenzfälle zwischen rein geogenen Grundbelastungen und anthropogenen Einflüssen stellen historische Erzbergbaugebiete wie zum Beispiel im Raum Freihung bei Weiden in der Oberpfalz dar. Auch bei den Substraten der größeren Auensysteme von Regnitz, Main und Naab muss zusätzlich zum geogenen von einem anthropogenen Einfluss ausgegangen werden.

Teilen