Was wird untersucht?

Die Chemikalien, die im Rahmen von PureAlps untersucht werden, entweichen gasförmig bei industriellen Prozessen oder aus Produkten und werden mit Luftströmungen weltweit verbreitet. Seit 2005 erfasst das LfU mit Kooperationspartnern in einer weltweit einmaligen Zeitreihe die Konzentrationen von persistenten Schadstoffen in der Luft und im Niederschlag an der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus auf der Zugspitze (UFS). Dabei wurde festgestellt, dass trotz sehr geringer Luftkonzentrationen der Eintrag von persistenten Chemikalien durch den Niederschlag nachweisbar ist.

Wo finden sich Schadstoffe in den Alpen?

Persistente Schadstoffe finden sich in unterschiedlichen Konzentrationen in annähernd allen Umweltmedien. PureAlps setzt deswegen die Luft- und Niederschlagsmessungen fort und erweitert das Spektrum an untersuchten Substanzen. Außerdem verfolgt PureAlps den Weg der Schadstoffe durch das Ökosystem und überprüft, ob sich die Schadstoffe in Lebewesen anreichern.


Die Analyse von Fischen, Gämsen, Greifvogeleiern und Bienen soll das Risiko kritischer Belastungen aufklären. Sollten die Belastungen der Organismen eine genauere Aufklärung der Anreicherungskette nötig machen, können auch Böden, Gewässer oder Pflanzen in die Untersuchung mit einbezogen werden.

Welchen Schadstoffen wird nachgegangen?

Das LfU misst im Rahmen von PureAlps die Konzentrationen folgender Substanzen:

  • per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC): sie stammen vor allem aus der Herstellung wasser- und schmutzabweisender Beschichtungen und aus verschiedenen Industrieprozessen
  • bromierte Flammschutzmittel (wie zum Beispiel Polybromierte Diphenylether/PBDE): sie werden in vielen Textilien, Kunststoffen aber auch modernen Dämmstoffen in Gebäuden eingesetzt, um sie schwer entflammbar zu machen
  • Quecksilber: wurde über die Jahrhunderte in vielen industriellen Prozessen eingesetzt und entweicht heute vor allem bei der Verbrennung von Braun- und Steinkohle
  • weitere persistente und giftige Schadstoffe (POP), die in der Liste der Stockholm-Konvention aufgeführt sind, wie Dioxine und Polychlorierte Biphenyle (PCB)


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