PFC-Belastung in Fischen

Mit der Oberflächengewässerverordnung vom Juni 2016 wurde die Umweltqualitätsnorm (UQN) der Europäischen Union für PFOS von 9,1 µg/kg Frischgewicht in Fischen in nationales Recht umgesetzt. Um einen Überblick über die aktuelle PFC-Belastung in Fischen zu erhalten, wurde deshalb bereits 2012 begonnen, Fische von allen Überblicksmessstellen an Fließgewässern und Seen gemäß Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) auf ihren PFC-Gehalt zu untersuchen. Fische aus ausgewählten weiteren Gewässerabschnitten wurden im Rahmen des bayerischen Fischschadstoffmonitorings ebenfalls untersucht. Die PFC-Analytik erfolgte in homogenen Mischproben aus der Muskulatur von 10 Fischen einer Art, Messstelle und Befischung, so dass der jeweilige Messwert ein Mittelwert für die jeweilige Messstelle ist. Am häufigsten und in den höchsten Konzentrationen wurde PFOS in den Fischproben detektiert.

An etwa 10% der bisher untersuchten Messstellen überschritten die PFOS-Konzentrationen in der Fischmuskulaturmischprobe die UQN von 9,1 µg/kg zumindest an einem Probenahmetermin oder in einer Fischart.

Projekt "Per-und polyfluorierte Verbindungen in Wildfischen"

Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz führt das LfU von 2020 bis 2023 ein Projekt zur Untersuchung von per-und polyfluorierten Verbindungen in Wildfischen durch. Folgende Ziele werden dabei verfolgt:

  • In der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) sind Umweltqualitätsnormen (UQN) PFOS-Gehalte in Wasser (0,00065 µg/l) und Fischen (9,1 μg/kg) festgelegt. Letztere sind maßgeblich für die Kennzeichnung einer UQN-Überschreitung (chemisch schlechter Zustand) in einem Oberflächengewässer. Ein Ziel des Projektes ist es daher, eine belastbare Bewertung des chemischen Zustandes mit Fischen zu ermöglichen, wenn eine Umweltqualitätsnorm im Jahresdurchschnitt (JD-UQN) Überschreitung in Wasserproben festgestellt wurde.
  • Außerdem ist ein Trendmonitoring nach OGewV für PFOS und weitere prioritäre Stoffe in Biota oder in Sediment / Schwebstoff durchzuführen. Bayern verwendet für das Trendmonitoring derzeit als einziges Bundesland Schwebstoff und Muscheln. In Muscheln akkumuliert PFOS aber deutlich schlechter als in Fischen, sodass die Gehalte oftmals unter oder an der Bestimmungsgrenze liegen. Das Fisch-Probenmaterial, das die Befischungsstrategie für die UQN-Überwachung liefert, erfüllt die Anforderungen bezüglich Einheitlichkeit der Proben aus verschiedenen Jahren für ein Trendmonitoring allerdings nicht. Ein weiteres Ziel des Projektes ist deshalb ein geeignetes Trendmonitoring mit Fischen zu etablieren.
  • Darüber hinaus sollen Zusammenhänge zwischen PFC-Gehalten in Wasser und Fisch besser untersucht und die Datenlage zu Akkumulation verschiedener PFC in Fischen verbessert werden.

Frühere Untersuchungsergebnisse

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