Zusätzliche Erläuterungen

Der auf eine landwirtschaftliche Fläche eingetragene Stickstoff (N) setzt sich aus dem landwirtschaftlichen N-Überschuss aus der Anwendung von Düngemitteln und der atmosphärischen N-Deposition zusammen. Andere Landnutzungsformen (zum Beispiel Wald oder Siedlung) erhalten als N-Zufuhr ausschließlich die atmosphärische Deposition.

Die atmosphärische N-Deposition wird deutschlandweit vom Umweltbundesamt (UBA) modelliert und ist für Bayern plausibel. Die Daten des UBA liegen für die Jahre 2000 bis 2015 landnutzungsspezifisch vor. Für die Zeit davor und danach wird die Deposition mithilfe der Entwicklungen der Stickstoffemissionen ergänzt.

Der N-Überschuss aus der Landwirtschaft berechnet sich aus der Differenz (Saldo) zwischen Stickstoff-Zufuhr und Stickstoff-Abfuhr einer landwirtschaftlich genutzten Fläche. Er wurde von der Bayer. Landesanstalt für Landwirtschaft für die Jahre 1993 bis 2010 berechnet. Dabei werden zufuhrseitig Nährstoffausscheidungen der Tiere, sonstiger organischer Dünger (Gärreste aus Biogasanlagen, Klärschlamm), Mineraldünger und die biotische Stickstofffixierung berücksichtigt. Abfuhrseitig wird der Nährstoffentzug durch die Ernte angerechnet.

Im Boden wird ein Teil des Stickstoffs durch Humusaufbau zurückgehalten (immobilisiert) oder es wird reaktiver Stickstoff aus dem Humus freigesetzt (mobilisiert). Dieser Prozess ist abhängig von Bodeneigenschaften, die in der Übersichtsbodenkarte 1:25.000 hinterlegt sind. Ein anderer Teil des reaktiven Stickstoffs wird im Boden denitrifiziert. Dabei bestimmen Bodeneigenschaften und die Verweilzeit des Sickerwassers im Boden die Konstanten in der reaktionskinetischen Abschätzung (Michaelis-Menton-Gleichung).

Der so ermittelte verlagerbare reaktive Stickstoff ist im Sickerwasser gelöst und wird mit diesem aus dem Boden ausgetragen. Unterhalb schließt sich die ungesättigte Zone an. Die Verweilzeit in der ungesättigten Zone ist abhängig von Flurabstand, Grundwasserneubildung und den Eigenschaften des Untergrunds. Je größer der Flurabstand und je geringer die Grundwasserneubildung ist, desto länger verweilt das Sickerwasser in der ungesättigten Zone, bevor es die Grundwasseroberfläche erreicht.

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