PRESSEMITTEILUNG

Analytik/Stoffe: Nr. 37 / Mittwoch, 17. November 2021

Fortschritte bei der Harmonisierung in der Mikroplastik-Analytik

Ergebnisse des 2. Workshops „Plastik im Fisch“

+++ Mikroplastik ist allgegenwärtig. Doch die Untersuchung der Auswirkung von Mikroplastik ist ein vergleichsweise junges Forschungsfeld. Zahlreiche Forschungseinrichtungen und das Bayerische Landesamt für Umwelt haben begonnen, das Vorkommen von Mikroplastik, dessen Menge in verschiedenen Ökosystemen und Auswirkung auf verschiedene Organismen zu untersuchen. Die vergangenen Jahre prägten die Entwicklungen der Messmethodik sowie der Analysesoftware, aber auch von Methoden zur Einordnung der Ergebnisse. „Nun liegt der Fokus auf der Harmonisierung,“ so Dr. Julia Schwaiger, Leiterin der aquatischen Ökotoxikologie im Bayerischen Landesamt für Umwelt; „Nur so lässt sich ein realistisches Bild über die Auswirkungen von Mikroplastik zeichnen.“ Dieser Bedarf wurde auf dem virtuellen 2. Workshop „Plastik im Fisch“ vergangenen Donnerstag herausgestellt. Über 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zahlreicher Forschungsinstitutionen, wie dem Thünen-Institut für Fischereiökologie, dem Max Rubner-Institut und dem Alfred-Wegener-Institut sowie Experten und Expertinnen aus Verwaltung und Verbänden diskutierten Grundlagen für die Weiterentwicklung und Standardisierung der analytischen Methoden zum Nachweis von Mikroplastik in Meeres- und Süßwasserfischen, Fischereierzeugnissen und Muscheln.

Darüber hinaus zeigten neueste Forschungsergebnisse, dass Fische Mikroplastik vor allem zusammen mit der Nahrung aufnehmen. Die aktuelle Datenlage deutet darauf hin, dass sich die Belastung der Magen-Darm-Trakte in Süß- und Salzwasserfischen in ähnlichen, eher niedrigen Konzentrationsbereichen bewegt. Medizinisch-toxikologische Untersuchungen an Fischen ergaben nach Aufnahme von Mikroplastik keine nennenswerten Effekte. „Daher,“ so die Schlussfolgerung von Dr. Julia Schwaiger, „lassen die bisher in Wasserproben aus Flüssen und Seen beobachteten Mikroplastikkonzentrationen nach gegenwärtigem Stand des Wissens keine negativen Auswirkungen auf Fische erwarten.“ +++

Weitere Informationen

Der vom Bayerischen Landesamt für Umwelt organisierte Workshop knüpft an die Erfahrungen des im Herbst 2018 auf Einladung des Thünen-Instituts für Fischereiökologie erstmalig organisierten Workshops über Plastik im Fisch an. Er etabliert den Erfahrungsaustausch zwischen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Umwelt und Verbraucherschutz.

 

Kurzfassungen und Themenübersicht der Veranstaltung:

Workshop 'Plastik im Fisch II' 2021 - LfU Bayern

 

Hintergrundinformationen über Mikroplastik in der Umwelt:

Mikroplastik in der Umwelt - LfU Bayern

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Pressesprecher
Dr. Frank Bäse
Stellvertretung
Marko Hendreschke

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