PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 29 / Freitag, 11. September 2020

Erhalt der Wechselkröten im Landkreis Eichstätt

Artenhilfsmaßnahme erfolgreich durchgeführt

Die Wechselkröte kann die Farbintensität ihrer Flecken ändern, so dass sie mit dem Hintergrund verschmilzt. Die Wechselkröte kann die Farbintensität ihrer Flecken ändern, so dass sie mit dem Hintergrund verschmilzt. (Quelle: Lieberth)

+++ Wechselkröten gehören zu den Amphibien und zählen bayernweit zu den stark gefährdeten Arten. Circa 300 junge Kröten konnten Anfang August im Steinbruch Böhmfeld wieder in die Freiheit entlassen werden. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) initiierte diese Maßnahme im Rahmen des Artenhilfsprogramms für die Wechselkröte. Dank des engagierten Einsatzes von ehrenamtlichen Artenschützern und Vertretern des LfU sowie mit Unterstützung des Ingolstädter Abbauunternehmens BGS konnte das letzte bekannte Vorkommen im Landkreis Eichstätt erhalten werden. Im Herbst sollen im bereits renaturierten Teil des Steinbruchs drei Laichgewässer anlegt werden, um den Weiterbestand zu sichern. +++

Im Rahmen der Bestandsaufnahme von Wechselkröten in Nordbayern wurden im Mai Kaulquappen im Steinbruch Böhmfeld entdeckt. Die Tiere waren durch die intensive Nutzung der Flächen im Umfeld massiv gefährdet. Eine Sondergenehmigung der Regierung von Oberbayern ermöglichte die Umsiedlung und die Aufzucht in einem Amphibienfreigehege im Landkreis Pfaffenhofen. Über 95% der Kaulquappen entwickelten sich zu Kröten. Diese hohe Quote war insbesondere dem Schutz vor Fressfeinden wie Vögeln oder Schwimmkäfern zu verdanken. Sie wurden nun in einen bereits renaturierten Teil des Steinbruchs zurückgebracht. Bis die Kröten geschlechtsreif sind und sich vermehren, vergehen allerdings mindestens zwei bis drei Jahre.

Der Bestand der Wechselkröten ist in Bayern in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Die geschützte Art ist in der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Die Wechselkröte ist an Wildflusslandschaften nicht regulierter Flüsse angepasst und braucht Rohbodenflächen und Laichgewässer, die immer wieder neu entstehen und noch arm an Fressfeinden sind. Ihren Namen verdankt die Wechselkröte ihrer Fähigkeit, je nach Temperatur, Licht und Stimmung ihre Farbe zu verändern und mal heller, mal dunkler zu erscheinen.

Details finden Sie im Internetangebot des Bayerischen Landesamts für Umwelt:

Artenhilfsprogramm Wechselkröte

Artensteckbrief Wechselkröte

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Pressesprecher
Marko Hendreschke
Stellvertretung
Dr. Korbinian Freier

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