Landnutzung: Emissionen aktiv eindämmen

Der Mensch nutzt Landflächen und Böden auf verschiedene Weise: zum Beispiel als Weide- und Ackerland oder zur Gewinnung von Holz, als Verkehrsfläche oder als Siedlungsraum. Diese Eingriffe wirken sich auch auf das Klima aus: Sie beeinflussen den natürlichen Austausch von Treibhausgasen , der zwischen Boden, Pflanzen und Luft stattfindet.

Auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Land- und Forstwirtschaft

Durch eine intensive landwirtschaftliche Nutzung gelangen Kohlendioxid, Lachgas und Methan in die Atmosphäre. Der landwirtschaftliche Sektor ist laut Umweltbundesamt in Deutschland einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen.

Für einen erfolgreichen Klimaschutz ist es daher notwendig, den Ausstoß an Treibhausgasen auch in diesem Bereich gezielt zu reduzieren.

Auch die Forstwirtschaft spielt eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. Denn Wälder sind Kohlenstoffspeicher: Sie entziehen der Atmosphäre Kohlendioxid und speichern den darin enthaltenen Kohlenstoff. Durch die Nutzung von Holz als Brennstoff und den natürlichen Abbau von Holz wird dieser jedoch wieder als Kohlendioxid freigesetzt. Damit die Speicherfunktion des Waldes erhalten bleibt, ist eine nachhaltige Bewirtschaftung nötig: Es darf höchstens so viel Holz genutzt werden wie nachwächst.

Feld, Weide und Wald als Energielieferanten

Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie, die flexibel und vielseitig genutzt werden kann. Aus ihr lassen sich sowohl Strom und Wärme als auch Treibstoffe gewinnen.

In Bayern ist Biomasse mit fast 70 Prozent die bedeutendste erneuerbare Energiequelle. Wichtigster Energieträger ist dabei Holz, das vor allem zur Erzeugung von Wärme eingesetzt wird.

Bei der Stromgewinnung liegt die Biomasse mit 25 Prozent hinter der Solarenergie (32 Prozent) und Wasserkraft (35 Prozent). Strom aus Biomasse wird zum Großteil in Biogasanlagen erzeugt, für deren Betrieb neben Gülle und Reststoffen auch Energiepflanzen verwendet werden.

Moorschutz ist Klimaschutz

Intakte Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher. In den feuchten Gebieten sind große Mengen Pflanzenmaterial eingeschlossen. Doch um sie für die Land- und Forstwirtschaft nutzbar zu machen, wurden in Deutschland und auch in Bayern die meisten Moore entwässert – mit schweren Folgen für das Klima. Denn im trockenen Zustand baut sich das Pflanzenmaterial ab. Dadurch gelangen Kohlendioxid und andere Treibhausgase in die Atmosphäre: Jeder Hektar entwässertes Hochmoor setzt jährlich so viel Kohlendioxid frei wie ein Mittelklassewagen mit 20.000 Kilometer Fahrleistung.

Die Renaturierung von Mooren, also die Wiederherstellung ihres natürlichen Zustands, kann diese Emissionen deutlich senken – und so einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Bayern hat seit 2008 bereits über 13 Millionen Euro in die Renaturierung entwässerter Moore investiert. Das Bayerische Klimaschutzprogramm 2050 von 2014 setzt die bisherigen Anstrengungen zum Schutz von Mooren fort.

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