Projekt RohstoffAtlas Bayern

Allgemeine Angaben zum Projekt

  • Projektname: RohstoffAtlas Bayern
  • Projektträger: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU)
  • Projektkoordination: LfU, Referat 105 "Wirtschaftsgeologie, Bodenschätze"
  • Projektdauer: 01.09.2021 bis 31.12.2025

Finanzierung

Kurzbeschreibung und Zielsetzung

Rohstoffsicherung im digitalen Zeitalter bedeutet, Geologie, Rohstoffqualität, Raumplanung und wirtschaftliche Kenndaten digital zusammenzuführen und somit die Versorgung der heimischen Wirtschaft mit Rohstoffen mit zeitgemäßen Werkzeugen sicherzustellen. Der RohstoffAtlas Bayern (RAB) dient als digitale Behördendatenbank für die Rohstoffsicherung und wird in erster Linie die Landes- und Regionalplanung unterstützen. Gleichzeitig bietet er jedoch auch anderen Interessensgruppen wie der Wirtschaft und der Politik die Möglichkeit, auf Informationen über die Rohstoffe in Bayern zuzugreifen und diese zu nutzen.

Über die Projektlaufzeit des Projektes RAB wird eine Datenbank für die Rohstoffsicherung erstellt. Sie führt Basisdaten der Geologie (Geologische Karten, Hauptverbreitungen, Bohrungen, Aufschlüsse, etc.) mit Daten der Raumordnung (Topografische Karten, Geländemodelle, Luftbilder, Planungskarten, Raumnutzungskarten, etc.) zusammen und verknüpft sie mit Informationen der Rohstoffsicherung (Gewinnungsstellen, Genehmigungsunterlagen, Vorrang-/ Vorbehaltsgebiete, Rohstoffpotentialflächen, etc.). Durch die Sachbearbeiter können alle Daten dieser Bereiche erhoben, zusammengeführt, geprüft und abgespeichert werden.

Symbolisch für die verschiedenen Daten, die in der Behördendatenbank Rohstoffsicherung vereint werden sollen, befinden sich drei Kugeln, die jeweils die Daten der Raumordnung, die Basisdaten der Geologie und die Informationen der Rohstoffsicherung darstellen, in einem Trichter. Am Ausfluss des Trichters befindet sich ein Datenbanksymbol, das für die Behördendatenbank Rohstoffsicherung steht. Abbildung 1: Arbeitsfluss Behördendatenbank

Die Daten der Datenbank sind Grundlage für die Ausweisung von Flächen für Rohstoffabbau und dienen bayerischen Unternehmen auch als Entscheidungshilfe für ihre Rohstoffstrategie.

Für eine Modellregion in der Planungsregion 13 wird derzeit im Raum Landshut der Workflow der digitalen Rohstoffsicherung am Beispiel des Rohstoffes "Bentonit" getestet. Als Grundlage erkunden die Mitarbeiter des LfU hierzu auch die Rohstoffgewinnungsstellen im Gelände.

Geologische Schichten einer Bentonitgrube. An dem offenen Profil im Vordergrund liegt eine Messlatte an, und im unteren Teil ist eine graublaue Schicht Bentonit zu erkennen. Abbildung 3: Bentonitschicht im geologischen Profil

Exemplarisch wird hier die digitale Fortschreibung des Fachbeitrages "Bodenschätze" vorbereitet.

In einem weiteren Schritt im Projektverlauf werden zusammen mit dem Partnerprojekt WeLLe die erarbeiteten Vorgehensweisen auf Sande und Kiese übertragen. Ein Projektziel ist die Darstellung der Ergebnisse der Datenhaltung. Erste Ergebnisse sind im UmweltAtlas Bayern abrufbar, eine Darstellung im BayernAtlas ist geplant.


In einem weiteren Schritt werden die Entwicklung und Installation einer Schnittstelle zum Rauminformationssystem Bayern RISBY und die Bereitstellung von Daten im BayernAtlas über Webdienste vorbereitet. Automatisierte Steckbriefe für die Darstellung rohstoffspezifischer Daten wichtiger Abbauregionen (Statistiken, Stoffströme, Kennzahlen, etc.) geben einen Überblick über den derzeitigen Stand der Rohstoffsituation Bayerns.

Das Projekt umfasst folgende Kernziele

  • Entwicklung und Etablierung einer digitalen Behördendatenbank zur Rohstoffsicherung Bayerns
  • Bereitstellung aktueller und belastbarer Daten zur Darstellung der rohstoffgeologischen Situation in Bayern

Thematische Schwerpunkte und Aktivitäten

  • Entwicklung und Etablierung der Rohstoffdatenbank RAB
    • Ausgabe von Informationen, z.B. in Form von Datendiensten und Steckbriefen
    • Erweiterung der Datenmodelle "Geologie-Aufschluss", "Geologie-Bohrung" und "Geologie-Kennwert" in der Datenbank Bodeninformationssystem Bayern
    • Entwicklung weiterer rohstoffspezifischer Fachklassen (Rohstoffflächen inklusive Sachdaten)
    • Unterstützung des digitalen Imports von Rohstofferkundungsbohrungen
  • Datenerhebung
    • Aufbereitung analoger interner und externer rohstoffgeologischer Datenbestände und Überführung in die Datenbank
    • Digitalisierung, Attribuierung und Bewertung aktueller Rohstoffgewinnungsstellen (inklusive Befahrung)
    • Erhebung von Kennwerten (Altdaten und Labor), fachliche Bewertung.

Projektgebiet

Bundesland Bayern.

Projektleitung

Markus Kügler, Abteilung 10, Referat 105, Bayerisches Landesamt für Umwelt.

Teilen