Bohrprobenarchive

Zu den Bohrprobenarchiven gehören das Bohrprobenarchiv Bayern in Hof (Sankt-Lukas-Weg) und das Bohrprobenarchiv Kontinentale Tiefbohrung (KTB) bei Windischeschenbach in der Oberpfalz.

Bohrprobenarchiv Bayern

Das Bohrprobenarchiv Bayern dient der zentralen Lagerung von Bohrproben (Gesteins- und Bodenproben) aus der rohstoffgeologischen, geologischen und bodenkundlichen Erfassung Bayerns. Zudem sind spezielle Forschungsbohrungen, wie die Bohrung Altdorf / Landshut, die Thermalbohrung Obernsees oder die Bohrung Nördlingen 1 hier eingelagert. Auch befindet sich im Bohrprobenarchiv Bayern eine Belegsammlung von Proben aus Bergrechtsverfahren und bodenkundlichen Projekten zum Zweck der Beweissicherung.

Die Proben werden auf Paletten in einem Hochregallager eingelagert. Insgesamt stehen über 3.000 Palettenstellplätze zur Verfügung. Somit können aneinander gereiht insgesamt circa 150km Bohrungen archiviert werden.

Aktuell sind etwa 74km Bohrkernstrecke sowie 250 Paletten mit Bodenproben eingelagert. Die Beschickung und Entnahme erfolgt mittels eines Elektro-Kommissionierers und einem Gabelstapler. Die Lagerverwaltung erfolgt EDV-gestützt. Eine Vielzahl von Bohrungen ist online im UmweltAtlas Bayern für jedermann recherchierbar.

Hochregallager des BohrkernarchivsHochregallager
Beispiele für eingelagertes Archivgut (von links nach rechts: Spülproben, Bohrkerne, Liner, Bodenproben)Beispiele für eingelagertes Archivgut (von links nach rechts: Spülproben, Bohrkerne, Liner, Bodenproben)

Bohrkern-Bearbeitungsbereich

Im Auslagebereich werden Bohrkerne, Gesteins- und Bodenproben für die petrographische, stratigraphische, paläontologische sowie rohstoffgeologische Bemusterung und Bewertung als Grundlage für weiterführende geowissenschaftliche Bearbeitungen (unter anderem Kartenherstellung, Bemessung von Rohstoffqualitäten und Lagerstätten) begutachtet. Daneben werden die Bohrungen hier fotografisch dokumentiert (mittels mobiler Fotobrücke) und für weitere gesteinsphysikalische, mikroskopische sowie mineralogisch-geochemische Untersuchungen beprobt.

Der Auslagebereich gestattet es circa 650 laufende Bohrmeter auf speziellen Schwerlasttischen auszulegen.

Auslage der Bohrkerne zur Begutachtung und Beprobung

Seit Inbetriebnahme 2010 wurden durchschnittlich pro Jahr für rund 80 externe Bearbeiter aus Behörden, Universitäten und Ingenieurbüros Bohrkerne ausgelegt und nach verschiedenen geowissenschaftlichen Fragestellungen untersucht. In der gleichen Größenordnung haben LfU-Angehörige die Bohrkernauslage genutzt.

Bohrprobenarchiv KTB

Am GEO-Zentrum an der KTB bei Windischeschenbach in der nördlichen Oberpfalz lagern die Bohrproben der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB) der Bundesrepublik Deutschland. Die KTB-Hauptbohrung wurde 1994 mit einer Endtiefe von 9.101 Metern abgeschlossen. Sie lieferte eine Vielzahl neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Die Bohrproben der KTB-Vorbohrung und der KTB-Hauptbohrung stehen für wissenschaftliche Untersuchungen weiterhin zur Verfügung. Anfragen zu Bohrmaterial sind an das LfU zu richten. Neben dem KTB-Bohrprobenarchiv des LfU befindet sich dort auch das GEO-Zentrum an der KTB, eine einzigartige Umweltbildungsstätte mit geowissenschaftlichem Schwerpunkt.

Bohrkerne in einem Metallregal Bohrkerne aus über 6km Tiefe

Weiterführende Informationen

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