Bodenfunktionen
Der Boden ist die Grundlage für unser Leben. Ohne gesunde Böden gäbe es keine Lebensmittel und kein sauberes Wasser. Er reguliert den Wasserkreislauf, speichert Nährstoffe und bietet Lebensraum für zahlreiche Organismen. Doch was genau leistet der Boden für uns?
Die Funktionen des Bodens
Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen
Der Boden selbst ist Lebensraum für unzählige Lebewesen. Vom Regenwurm über Tausendfüßler, Schnecken, Asseln, Pilzen bis hin zu Milliarden von Mikroorganismen – sie alle tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei. Pflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe, die durch den Abbau von abgestorbenen Pflanzenresten wieder zurückgeführt werden. Ein intakter Boden bildet damit die Basis für stabile Ökosysteme.
Wusstest ihr? In einer Handvoll gesunden Bodens leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde!
- Humus und Bodenleben
- Lebensraum
Intakte Böden sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Das gilt für Hausgärten ebenso wie für Wälder, Wiesen und Äcker. Sonderstandorte wie Moore oder Trockenstandorte bilden dabei Lebensraum für spezialisierte Arten.
- Bayerisches Artenschutzzentrum
- Moore
Auch wir Menschen nutzen den Boden als Lebensraum in Form von Siedlungs- und Verkehrsflächen oder zur Gewinnung von Rohstoffen. Dabei sollten wir mit dem wertvollen Gut Boden sparsam umgehen.
- Flächenmanagement
- Flächensparen
Filter und Speicher für Wasser
Böden speichern über einen längeren Zeitraum Wasser und geben es langsam wieder ab. Dadurch helfen sie den Pflanzen Trockenphasen zu überstehen. Wenn es regnet nehmen intakte Böden große Mengen Wasser auf und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.
Wie ein natürlicher Schwamm hält der Boden das Regenwasser zurückhält und leitet es nach und nach in tiefere Bodenschichten bis hinab ins Grundwasser. Während der Versickerung filtert der Boden das Wasser und sorgt so für eine gute Trinkwasserqualität.
- Ausgleichskörper im Wasserhaushalt
Schutz vor Schadstoffen
Böden nehmen Schadstoffe aus der Luft und aus Niederschlägen wie Regen oder Schnee auf. Sie wirken dabei wie ein natürlicher Filter und binden schädliche Stoffe an den Bodenteilchen. Im Boden können die Schadstoffe abgebaut oder abgepuffert werden. Intakte Böden sind ein wichtiger natürlichen Schutzmechanismus für unser Grundwasser.
- Schadstoffrückhalt und Filterfunktion
- Säurepuffer
Archiv der Erdgeschichte
Böden bewahren Spuren vergangener Kulturen und Zeiten, von Fossilien bis zu alten Siedlungen. Archäologische Funde helfen uns, die Vergangenheit zu entschlüsseln.
- Archivfunktion von Böden
Lebensmittellieferant und Speisekammer
Ob Getreidefelder, Wein- oder Gemüseanbau, Weideflächen oder private Gemüsegärten. Fruchtbarer Boden sorgt für Ernährungssicherheit! Er liefert Nährstoffe für Pflanzen und beeinflusst die Qualität unserer Lebensmittel. Für eine stabile und hochwertige Lebensmittelproduktion brauchen wir saubere Böden und einen geringeren Flächenverbrauch. Landwirtschaftliche Nutzfläche darf nicht durch die Übernutzung verloren gehen.
- Natürliche Ertragsfähigkeit
Klimaschutz- und Kühlfunktion
Böden speichern riesige Mengen CO2 und beeinflussen damit das Klima. Durch Bodenschutz können wir aktiv zum Klimaschutz beitragen. Besonders humusreiche Böden sind in der Lage, Kohlenstoff langfristig zu speichern und so zur Reduktion von Treibhausgasen beizutragen.
Nicht versiegelte und begrünte Böden haben eine spür- und messbare Kühlwirkung für ihre Umgebung. In Städten tragen sie damit wesentlich zum Erhalt der Lebensqualität bei. Auch auf dem Land sorgen funktionsfähige Böden für eine kühleres Landschafts- und Regionalklima.