Einführung des PFOA-Ersatzstoffes ADONA

Infolge der Ende der 1990er Jahre beginnenden Diskussion über unerwünschte öko- und humantoxikologische Eigenschaften von PFOA wurde im CPG intensiv nach Ersatzstoffen gesucht. 2008 wurde dort mit ADONA ein PFOA-Ersatzstoff eingeführt, der deutlich günstigere (öko-)toxikologische Eigenschaften aufweist. So ist die PNEC (Predicted No Effect Concentration: Konzentration bei der mit hinreichender Sicherheit keine Effekte auf aquatische Lebewesen zu erwarten sind) mit 2 mg/l für ADONA deutlich höher als die für PFOA mit 0,57 mg/l. Zudem wurden und werden durch weitere Investitionen und Verbesserungen bei der Produktion und bei der Rückgewinnung die Abwasseremissionen von ADONA laufend minimiert. Damit ist sichergestellt, dass trotz Produktionserweiterungen die ADONA-Frachten im abgeleiteten Abwasser seit Jahren auf konstant niedrigem Niveau verbleiben und die genehmigte Jahresabwasserfracht eingehalten wird. Auch wurde im Frühjahr 2010 durch eine vom LfU begleitete Optimierung der Abluftwäsche eine deutliche Reduzierung der ADONA-Emissionen in die Luft erreicht.

ADONA in Oberflächengewässern

Trotz umfangreicher Maßnahmen zur Rückhaltung und Rückgewinnung gelangen auch beim neuen Emulgator ADONA Restmengen ins Abwasser und damit in die Alz. Nach den bislang vorliegenden Ergebnissen werden in der Alz die PNECaquatisch wie bisher für PFOA (PNECaquatisch = 0,57 mg/l) und auch für ADONA (PNECaquatisch = 2 mg/l) deutlich unterschritten.

Ökotoxikologische Wirkungen von ADONA

Die von Firmenseite zur Verfügung gestellten umfangreichen ökotoxikologischen Studien zeigen nach eingehender Prüfung durch das LfU eine geringere Relevanz von ADONA für die Umwelt als von PFOA. Zur Erfassung möglicher, bislang nicht überprüfter längerfristiger Effekte wurde vom LfU ergänzend ein 28-tägiger Expositionsversuch mit Regenbogenforellen durchgeführt. Dies ist ein genormter Versuch zur Erfassung von nicht akuten Effekten, die durch eine längerfristige Aufnahme von Stoffen zustande kommen. Die Expositionskonzentrationen betrugen 0,5, 1, 5, 10, 25 und 50 µg/l. Im Anschluss an die Exposition wurden die Tiere hämatologischen, klinisch-chemischen sowie pathologischen Untersuchungen unterzogen. Diese wurden ergänzt durch eine Erhebung des Hormonstatus der untersuchten Fische, eine Untersuchung des Biomarkers Vitellogenin sowie durch chemische Rückstandsanalysen in verschiedenen Fischgeweben.

Die Untersuchungsergebnisse dieser Studie liefern keine Anhaltspunkte für eine nennenswerte Beeinflussung der Fischgesundheit. Veränderungen einzelner hämatologischer und klinisch-chemischer Parameter, welche generell sehr sensibel auf eine Vielzahl endogener und exogener Einflussfaktoren reagieren und zudem hohen individuellen Schwankungen unterliegen, lassen keine Dosis-Wirkungsbeziehungen erkennen. Ebenso können aufgrund der Untersuchungsergebnisse keine Wirkungsschwellen für endokrine Wirkungen abgeleitet werden. Akut toxische oder schwerwiegende histopathologische Organveränderungen wurden in den geprüften Konzentrationsbereichen nicht beobachtet. Zudem bestätigen die aktuellen Untersuchungsergebnisse ein äußerst geringes Anreicherungspotential. Unter Berücksichtigung der bisher vorliegenden chemisch-analytischen Untersuchungsergebnisse zum Vorkommen von ADONA in Wasserproben aus Alz, Inn und Donau ist in umweltrelevanten Konzentrationsbereichen nicht von einer Gefährdung der Fischgesundheit durch den PFOA-Ersatzstoff auszugehen.

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