Witterung im Monatsverlauf

Die Witterungsverhältnisse des Jahres 2020 werden im Folgenden monatsweise beschrieben.

Januar

Vom 01. bis zum 26. dominierte Hochdruckwetter und bei häufiger West- oder Südwestströmung gelangte milde Luft nach Bayern. In dieser Zeit traten nur geringe Niederschläge auf, so am 03./04. beim Kaltfrontdurchgang eines Skandinavientiefs, am 08. in einer über dem nördlichen Mittelgebirge liegenden Frontalzone und am 17./18. in einer von Skandinavien bis Norditalien reichenden Tiefdruckrinne. Dadurch entstand in Südbayern eine 12-tägige Trockenperiode (05. bis 16.) und nördlich der Donau fiel zwischen dem 11. bis 26. 16 Tage lang kein nennenswerter Niederschlag. Zum Monatsende überquerten drei aufeinanderfolgende Tiefdruckgebiete in einer südwestlichen bis westlichen Strömung Bayern und brachten wieder Regentage. Vereinzelte Starkniederschläge verursachte die von Dänemark nach Norditalien reichende Tiefdruckrinne am 28. (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg: 25mm, Weiler-Simmerberg/Landkreis Oberallgäu: 35mm), aber nur in den alpinen Hochlagen schneite es. Die höchsten Lufttemperaturen des Monats lagen bei 14°C (München: 14,5°C am 09., Würzburg: 13,6°C am 31.) und die niedrigsten Temperaturen traten bei Hochdruckeinfluss und Aufklarung auf (Bamberg: -9,5°C am 02., Oberstdorf: -14,7°C am 20.). Durch den häufigen Hochdruckeinfluss und den Zustrom milder Luftmassen entstanden vereinzelt Eistage und die Spannweite reichte von 0 (München) über 1 (Kempten, Hof) bis 4 (Augsburg). Auch die Anzahl der Schneedeckentage fiel unterdurchschnittlich aus und erreichte in den tieferen Lagen folgende Werte: 0 (München, Nürnberg), 1 (Augsburg mit einer Schneehöhe von 2cm am 20.), 3 (Fürstenzell mit einer max. Schneehöhe von 10cm am 29.), 6 (Würzburg mit maximalen Schneehöhen von 1cm) bis 16 (Oberstdorf mit einer maximalen Schneehöhe von 15cm am 29.).

Februar

Den Februar prägten kräftige westliche und südwestliche Strömungsmuster, die sehr milde Luftmassen und 13 Tiefdruckgebiete mit ihren Niederschlagsfeldern in rascher Folge nach Bayern lenkten. Daraus resultierte der zweitwärmste und drittnasseste Februar in der gesamten Beobachtungsreihe seit 1881. Der Monat startete mit einer Dauerregenlage als in einer kräftigen Westströmung die Frontensysteme des Skandinavientiefs Naima am 01./02., des Nordmeertiefs Ottilia am 02./03. und des Sturmtiefs Petra am 03./04. Bayern querten. Die höchsten Tagesniederschläge wurden am 01. in Unterfranken (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg: 26mm), am 02. im Oberallgäu (Balderschwang: 55mm) sowie dem südöstlichen Oberbayern (Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgadener Land: 59mm), am 03. in Unterfranken (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg: 27mm) sowie im Nordalpenstau (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu: 66mm, Jachenau-Tannern/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: 61mm) und am 04. in Alpennähe (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu: 37mm, Inzell/Landkreis Traunstein: 25mm) gemessen. Daraus resultierten 4-Tagesniederschlagssummen von rund 70mm (westliches Unterfranken, östliches Niederbayern) über 115mm (südliches Oberbayern) bis168mm (südliches Schwaben), die in Schwaben, in Nordbayern und der Donau ein Hochwasser verursachten. Dabei hatte das Tauwetter in den Alpen ein zusätzliches Wasserdargebot geliefert. Vom 05. bis 08. sorgte mitteleuropäischer Hochdruckeinfluss für eine Wetterberuhigung, aber in der eingeflossenen Kaltluft und bei Aufklarung wurden die tiefsten Lufttemperaturen des Monats registriert (Oberstdorf: -14,7°C am 06., Bamberg: -6,5°C am 08.). Den Witterungsabschnitt vom 09. bis 25. prägten Westlagen mit regnerischem Wetter – lediglich der 15. und 21. blieben bayernweit niederschlagsfrei. Das Sturmtief Sabine, dessen Fronten vom 09. auf 10. Bayern von Nordwesten nach Südosten querten, hatte massive Auswirkungen. So wurde zeitweilig der Zugverkehr eingestellt, Schulen geschlossen und die frontalen Regenschauer verursachten ein Hochwasser in Franken. Dabei blieben die Tagesniederschläge verbreitet unter Starkregenschwellwerten (Tagesniederschläge vom 10.: Sonthofen/Landkreis Oberallgäu: 36mm, Amberg: 20mm, Bad Steben/Landkreis Hof: 16mm). Im Warmsektor eines Nordmeertiefs stiegen am 16. bei südwestlicher Strömung die Lufttemperaturen auf rund 17°C und damit wurden die höchsten Werte des Monats erreicht. Am 23./24. geriet Bayern in den Einflussbereich des Sturmtiefs Yulia, aber die Sturmböen wurden von keinen Starkniederschlägen begleitet. Vom 26. bis 28. gelangte bei nordwestlicher Strömung zunächst Kaltluft und Schnee nach Bayern. Anschließend wurden die Frontensysteme des Ostatlantiksturmtiefs Charlotte mit ihren schauerartigen Regenfällen und die einsetzende Schneeschmelze abflusswirksam. Daraus resultierte ein weiteres nordbayerisches Hochwasser. Das Niederschlagsdargebot aus Schneeschmelze und Regen erreichte am 29. in den Gebieten nördlich der Donau Werte zwischen 8 und 16mm. Die häufigen Westlagen des Februars verhinderten bis in mittlere Lagen Eistage und auch die Zahl der Frosttage blieb mit 7 (München, Nürnberg) bis 20 Tagen (Oberstdorf) landesweit unterdurchschnittlich. Ferner zeigten nur einzelne Februartage eine Schneebedeckung. Die Schneedeckentage summierten sich zum Beispiel auf: 0 (Augsburg, Chieming), 1 (Würzburg mit einer Schneehöhe von 8cm am 28.), 4 (Hof mit einer maximalen Schneehöhe von 5cm am 28.) und 16 (Oberstdorf mit einer maximalen Schneehöhe von 17cm am 28.).

März

Vom 01. bis zum 12. März dominierte eine westliche Strömung, in die drei Tiefs, mehrere Zwischenhochs und ein Sturmtief eingebettet waren. Durch die regnerische Witterung hielt die Hochwasserlage des Vormonats im westlichen Mittelfranken und nördlichen Schwaben weiter an. Erste Starkregenfälle verursachte das mitteleuropäische Tief Diana am 02. im Oberallgäu (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu: 29mm). Weitere Starkregenfälle folgten am 10. und 11., als das Sturmtief Gisela sich von den Britischen Inseln nach Skandinavien verlagerte. So wurden bereits am 10., im Bereich der Warmfront, maximale Tagesniederschläge um 30mm registriert. Am Folgetag lag die Kaltfront über dem nördlichen Mittelgebirge und daraus resultierten 48-Stunden-Dauerniederschläge in Oberfranken mit Werten um 50mm (Bad Steben/Landkreis Hof: 59mm). Nördlich der Donau entstand ein Hochwasser, wobei der Schwerpunkt im oberen Maingebiet lag. Die höchste Temperatur des Monats wurde am 12. im Warmsektor eines Tiefs gemessen (Garmisch-Partenkirchen: 22,3°C). Vom 13. bis zum 31. sorgte Hochdruckeinfluss für eine Wetterberuhigung und Franken erlebte eine 19-tägige Trockenperiode. Die restlichen bayerischen Bezirke (Oberpfalz, Schwaben, Oberbayern und Niederbayern) wurden am 20. von einem nordwestrussischen Tieflausläufer überregnet und daher verzeichneten diese Gebiete nur eine 11-tägige Trockenperiode. Die tiefsten Temperaturen des Monats wurden im letzten Monatsdrittel unter Hochdruckeinfluss registriert (Oberstdorf: -9,9°C am 24., Hof: -7,5°C am 30.). Auch im März blieben die tiefen Lagen ohne Eistage und die Zahl der Frosttage variierte stark: München 7, Hof 15, Augsburg/Bamberg 19 und Oberstdorf 26 Frosttage. Die tieferen Lagen Bayerns wiesen im März keine Schneedeckentage mehr auf. Lediglich München meldete am 22. eine Schneehöhe von 1cm und Oberstdorf war an vier Tagen des Monats schneebedeckt (maximale Schneehöhe von 4cm am 04.).

April

Am 01. April lag das Hoch Keywan über dem Ostatlantik, Bayern lag vorderseitig in einer nördlichen Strömung und an diesem Tag wurden die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen (Bamberg: -9,0°C, Oberstdorf: -8,9°C). Das sonnige Hochdruckwetter setzte sich bis zum 12. April weiter fort und bayernweit wurde eine 12-tägige Trockenperiode verzeichnet. Vom 13. auf 14. überquerten die Fronten des Skandinavientiefs Tanja Bayern – gewittrige Starkregenfälle wurden aber nur in der Region Chiemgau/Berchtesgadener Land verzeichnet (Samerberg-Geisenkam/Landkreis Rosenheim: 32mm, Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgadener Land: 31mm). Vom 15. bis 27. übernahm wieder Hochdruckeinfluss die Vorherrschaft. Kurzeitig, 17. bis 19., brachten die Frontensysteme eines Ostatlantiktiefs geringfügigen Regen und im Warmsektor dieses Tiefs wurden die höchsten Temperaturen des Monats gemessen (Würzburg: 24,9°C am 17., München: 25,2°C am 18.). Zum Monatsende beendeten atlantische Tiefausläufer in einer westlichen Strömung die Trockenheit. Starkregenwirksam wurde dabei nur das Nordfrankreichtief Yve mit seinen Frontensystemen in einem Streifen vom Bodensee bis zur Isarmündung. Die höchsten Tagesniederschläge erreichten am 28.: Oberreute/Landkreis Lindau: 31mm, Wielenbach/Landkreis Weilheim-Schongau: 43mm, Holzkirchen/Landkreis Miesbach: 56mm und Osterhofen-Thundorf/Landkreis Deggendorf: 42mm. Im deutlich überdurchschnittlich sonnigen April wurden nur sehr wenige Niederschlagstage verzeichnet: Nordbayern 2 bis 4 und Südbayern 4 bis 8. Daraus resultierte ein deutlich zu trockener April, der in der Beobachtungsreihe seit 1881 den vierttrockensten April einnimmt. Das Hochdruckwetter ließ im April einige Frosttage (München 0, Fürstenzell 4, Hof 6, Augsburg 8, Bamberg/Oberstdorf 15) und lokal einen Sommertag entstehen (München am 18.).

Mai

Bei einem häufigen Wechsel von Tiefdruck- und Hochdrucklagen verzeichnete Nordbayern im Mai 4 bis 10 und Südbayern 6 bis 16 Niederschlagstage. Da außerdem nur wenige Starkregenfälle auftraten, fiel der Mai bayernweit zu trocken aus. Vom 01. bis 04. gelangten atlantische Tiefausläufer nach Bayern, sorgten für regnerisches Wetter, aber nur in Balderschwang/Landkreis Oberallgäu wurde am 01. Starkniederschlag gemessen (28mm). In den Folgetagen bis zum 08. sorgte das britische Hoch Paul für trockenes Wetter. Vom 09. bis 12. wurde das Tief Aki von Frankreich her wetterwirksam. Pünktlich zum ersten Eisheiligen Mamertus traf am 11. arktische Kaltluft von Norden her an der quer über Deutschland liegenden Luftmassengrenze des Tief Aki auf die südliche subtropische Warmluft. Dabei entstanden kräftige Starkniederschläge mit den höchsten Werten in Unterfranken (Mespelbrunn/Landkreis Aschaffenburg: 77mm, Schlehdorf/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: 27mm). Bei der Verlagerung der Kaltfront an die Alpen ging der Regen in den höheren Lagen in Schnee über. Vom 13. bis zum Monatsende wurden drei aufeinanderfolgende Hochdruckgebiete in Bayern wetterwirksam. Zunächst der atlantische Hochkeil Quirinius, dann das mitteleuropäische Hoch Rolf und schließlich Hoch Steffen mit seiner Lage über dem Nordseeraum. Am 23. fand diese Wetterlage eine kurze Unterbrechung als die Kaltfront des Nordmeertiefs Gudrun ergiebige Regenschauer erzeugte. Der Niederschlagsschwerpunkt lag im südöstlichen Oberbayern (Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgadener Land: 41mm): Zwei Tage später, am 25., sorgte eine Höhenkaltfront für weitere Starkniederschläge im Berchtesgadener Land (Berchtesgaden: 32mm). Sowohl die tiefsten (Oberstdorf: -2,1°C am 03., Bamberg: -2,5°C am 06.), als auch die höchsten Lufttemperaturen des Monats (Regensburg: 27,3°C am 19., Bamberg: 25,9°C am 22.) wurden jeweils bei Hochdruckwetter registriert. In Südbayern wurden 0 bis 2 und in Nordbayern 0 bis 6 Frosttage beobachtet. Die Anzahl der Sommertage blieb im langjährigen Vergleich unterdurchschnittlich: 0 (Kempten, Weiden, Hof) bis 3 (München). Die häufige nordwestliche Kaltluftzufuhr des zweiten Monatsdrittels ließ den Mai, als einzigen Monat des Jahres 2020, zu kalt ausfallen.

Juni

Am Monatsbeginn sorgte das Skandinavienhoch Steffen für sonnige, sommerlich warme und trockene Tage. Tagsüber wurde es sommerlich warm, nachts kühlte es ab und es entstanden die tiefsten Temperaturen des Monats (Bamberg: 3,7°C und Oberstdorf: 1,7°C am 01.). In der Witterungsperiode vom 03. bis zum 20. dominierten ausgedehnte Tiefdruckgebiete mit flächenhaften Niederschlägen, teils in einer Abdeckung Mitteleuropas, teils in einer Westeuropalage. Erste Starkregenfälle erzeugte die Kaltfrontpassage des Ostseetiefs Linda vom 06. auf 07., die Südwestbayern einen Zweitagesniederschlag von über 40mm bescherte (Oberreute/Landkreis Lindau: 62mm, Kraftisried/Landkreis Ostallgäu: 42mm). Dies führte streckenweise an der Ammer zu leichten Ausuferungen. Weitere südbayerische Starkregenfälle folgten am 10., als das Norditalientief Melina subtropische Warmluft über die in Bayern liegende maritim erwärmte Subpolarluft lenkte. Daraus resultierten 40 bis 100mm Niederschlag in den Staulagen der Alpen (Ettal-Graswang/Landkreis Garmisch-Partenkirchen: 105mm, Halblech-Buching/Landkreis Ostallgäu: 76mm). Am 13. entstanden in subtropischer Warmluft Gewitter, unwetterartiger Starkregen und stellenweise Hagel. Dabei lagen die Zellen mit den höchsten Niederschlagswerten über Schwaben (Mindelheim/Landkreis Unterallgäu: 63mm), Oberbayern (Kiefersfelden-Gach/Landkreis Rosenheim: 44mm) und Mittelfranken (Lauf a.d. Pegnitz: 43mm). In den Folgetagen sorgte eine von der Nordsee (Tief Nadine) bis Südosteuropa (Tief Octavia) reichende Tiefdruckrinne für frontale Hebung mit schauerartig verstärkten Niederschlägen. Die höchsten Tagesniederschläge wurden am 14. in der Oberpfalz (Flossenbürg/Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab: 81mm), in Unterfranken (Rentweinsdorf-Treinfeld/Landkreis Haßberge: 72mm), Oberfranken (Altendorf/Landkreis Bamberg: 56mm) sowie in Oberbayern (Isen/Landkreis Erding: 36mm) und am 15. im südöstlichen Oberbayern (Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim: 66mm) gemessen. Die Dreitagesniederschlagssumme vom 13. bis 15. lag in großen Teilen Oberbayerns und Schwabens über 80 mm. Einzelne Pegel im oberen Maingebiet, im nördlichen Naabgebiet und an der Paar verzeichneten Ausuferungen. Die Wetterlage blieb fast stationär und so folgten neuerliche Starkregenfälle am 17., 18. und 19. an der von England (Tief Nadine) bis nach Ungarn (Tief Octavia) reichenden Tiefdruckrinne. Die höchsten Dreitagesniederschläge wurden im Allgäu und im Berchtesgadener Land registriert (Kaufbeuren/Landkreis Ostallgäu: 70mm, Berchtesgaden: 55mm). Vom 21. bis 24. sorgte Hoch Utz für eine Wetterberuhigung mit einer Regenpause. Erneute Starkregenfälle brachte das britische Tief Sylvia vom 26. bis 28. Zunächst entstanden in subtropischer Warmluft Gewitter, kräftige Regenschauer und Hagel, dann schleifte die Kaltfront des Tiefs am 27. und 28. an den Alpen und verursachte Dauerregen. Die höchsten Dreitagesniederschläge fanden sich daher an den Alpen (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu: 76mm, Ettal-Linderhof/Landkreis Garmisch-Partenkirchen: 93mm, Chiemsee-Herrenchiemsee/Landkreis Rosenheim: 87mm). Die Folgetage bis zum 29. wurden von einem Höhentief und einer westeuropäischen Tiefdrucklage bestimmt, Starkregenfälle wurden nicht verzeichnet. Der Monat verabschiedete sich mit einem trockenen Hochdruckwettertag. Die häufigen sowie ausgedehnten Tiefdrucklagen des Monats hatten Nordbayern 9 bis 15 und Südbayern 15 bis 21 Niederschlagstage sowie zeitweilige flächenhafte Starkniederschläge gebracht. Nach den drei zu trockenen Frühlingsmonaten fiel der Juni im langjährigen Vergleich zu nass aus. Die Gesamtzahl der Sommertage fiel in Südbayern unterdurchschnittlich (2 in Oberstdorf, 9 in Straubing) und in Nordbayern verbreitet überdurchschnittlich aus (11 in Nürnberg, 13 in Würzburg). Die höchsten Temperaturen des Monats entstanden jeweils in den Warmsektoren von Tiefdruckgebieten (Bamberg: 30,4°C am13., Regensburg 31,3°C am 27.) und nur Regensburg und Bamberg meldeten im Juni einen heißen Tag.

Juli

Vom 01. bis 10. Juli waren drei Tiefs in die mitteleuropäische Westlage eingebettet, wobei zwei davon Starkregenfälle aufwiesen. Am 01. lag Bayern im Warmsektor des britischen Tiefs Thekla und im Tagesverlauf entstanden lokal heftige Unwetter mit Gewitter, Starkregen, Hagel und Sturmböen. Die höchsten Stationsniederschläge summierten sich am 01. auf: Kastl/Landkreis Amberg-Sulzbach: 30mm, Breitenbrunn/Landkreis Unterallgäu: 37mm und Weiler-Simmerberg/Landkreis Lindau: 41mm. Die feinere Radarauswertung zeigte darüber hinaus Spitzenwerte von 134mm in 6 Stunden im Raum Altenstadt/Iller – im dortigen Klosterbeuren liefen Keller voll. Im Verlauf des 02. überquerte die Kaltfront des Tiefs Thekla Bayern und erneut trat gewittriger Starkregen mit Hagel auf. Die alpennahen Niederschlagsstationen verzeichneten am 02. verbreitet Tagesniederschläge um 40mm (Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim: 41mm, Reit im Winkl/Landkreis Traunstein: 39mm, Bad Kohlgrub/Landkreis Garmisch-Partenkirchen: 36mm) und vereinzelt noch extremere Werte (Schlehdorf/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: 72mm, Steingaden-Lauterbach/Landkreis Weilheim- Schongau: 91mm). Die ergänzende Radarauswertung zeigte zwei Hotspots: im Umfeld von Murnau: 98mm in 24 Stunden, im Raum Holzkirchen/Landkreis Miesbach: 67mm in 6 Stunden. In den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Miesbach wurden streckenweise Bundesstraßen überflutet. Weitere Starkregenfälle mit lokalem Hagel entstanden, als die Kaltfront des ehemaligen Tropensturms ex-Edouard maritim erwärmte Arktisluft gegen die über Bayern liegende subtropische Luftmasse lenkte. Die höchsten Zweitagesniederschläge (10. bis 11.) wurden in einem Streifen vom südlichen Schwaben bis nach Niederbayern beobachtet (Oberreute/Landkreis Lindau: 64mm, Oberstaufen-Thalkirchdorf/Landkreis Oberallgäu: 60mm, Griesen/Landkreis Garmisch-Partenkirchen: 75mm, Isen/Landkreis Erding: 62mm, Untergriesbach-Gottsdorf/Landkreis Passau: 75mm). In den Folgetagen, vom 11. bis 14., herrschte Hochdruckeinfluss, es fielen keine relevanten Niederschläge mehr, aber von Nordwesten gelangte etwas kühlere Luft nach Bayern. Die tiefsten Lufttemperaturen des Monats wurden in der ersten Monatshälfte gemessen (Bamberg: 4,9°C am 07., Oberstdorf: 5,6°C am 13.). Vom 15. bis 17. herrschte mitteleuropäischer Tiefdruckeinfluss und das Ostseetief Yvonne überquerte mit seinen Frontensystemen Bayern. Die höchsten Zweitagesniederschläge wurden im Alpenstau gemessen (Oberstaufen-Thalkirchdorf/Landkreis Oberallgäu: 57mm, Eberfing/Landkreis Weilheim-Schongau: 79mm, Schlehdorf/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: 62mm, Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim: 80mm, Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgadener Land: 73mm). Vom 18. bis 20. sorgte das mitteleuropäische Hoch Zebedäus für einen kurzzeitigen trockenen Sommerabschnitt, bevor eine weitere Westlage wechselhaftes Wetter mit zeitweiligen Regenfällen verursachte. In den letzten zwei Julitagen wurde das Hoch Claws in Deutschland wetterwirksam und ließ eine Hitzewelle entstehen. Die höchsten Temperaturen des Monats wurden am 31. gemessen (Würzburg: 33,9°C, Regensburg 35,9°C und München 32,7°C). Die Gesamtzahl der heißen Tage erreichte meist unterdurchschnittliche Werte: 0 (Hof), 1 (Kempten, Weiden), 3 (Augsburg, Nürnberg, Würzburg) und 4 (München). Im Gegensatz dazu fiel die Anzahl der Sommertage verbreitet überdurchschnittlich aus: 8 (Hof), 17 (Augsburg, Weiden), 20 (München, Bamberg) und 23 (Regensburg). Die nordbayerischen Stationen verzeichneten 5 bis 7, die südbayerischen Messstellen 8 bis 14 Niederschlagstage und damit fiel der Juli im langjährigen Vergleich zu trocken aus.

August

Vom 01. bis 04. August führte mitteleuropäischer Tiefdruckeinfluss zu einer Dauerregenlage. Zunächst entstanden kräftige Niederschläge als von Westen her kontinentale Subtropikluft auf erwärmte Subpolarluft traf. In dieser Warmluft wurden an manchen Stationen die höchsten Temperauren des Jahres erreicht (München: 34,2°C am 01.) und in Südbayern bildeten sich zwei Starkregenzellen am 01. (Immenstadt/Landkreis Oberallgäu: 49mm, Chiemsee-Herrenchiemsee/Landkreis Rosenheim: 20mm). Am Folgetag zog die Kaltfront des Nordmeertiefs Ellen mit weiteren kräftigen Schauern und Gewittern langsam über Bayern hinweg. Die Zellen mit den höchsten Tagesniederschlägen lagen am 02. im nördlichen Schwaben (Tagmersheim-Blossenau/Landkreis Donau-Ries: 52mm), in der westlichen Oberpfalz (Nabburg/Landkreis Schwandorf: 43mm) und im südlichen Oberbayern (Attenkam/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: 63mm, Waakirchen-Marienstein/Landkreis Miesbach: 54mm, Inzell/Landkreis Traunstein: 48mm, Schäftlarn/Landkreis München: 45mm). Anschließend hatte sich am Rand eines Höhentroges das Bodentief Farideh über Norditalien gebildet, das bis zum 04. abends weitere Niederschläge verursachte. So traten am 03. südlich der Donau flächige Starkregenfälle auf, wobei die höchsten Tagesniederschläge mit Werten über 100mm im südlichen Oberbayern registriert wurden und örtlich eine statistische Wiederkehrzeit von 100 Jahren erreichten (Teisendorf-Neukirchen/Landkreis Berchtesgadener Land: 157mm, Grassau/Landkreis Traunstein: 151mm, Siegsdorf-Höll/Landkreis Traunstein: 125mm, Chiemsee-Herrenchiemsee/Landkreis Rosenheim: 133mm, Waakirchen-Marienstein: 116mm). Am 04. war dann nur noch Südostbayern von Starkregen betroffen (Grassau/Landkreis Traunstein: 44mm). Diese viertägigen Dauerniederschläge summierten sich in Südostbayern auf Spitzenwerte zwischen 150 bis 241mm: Teisendorf-Neukirchen/Landkreis Berchtesgadener Land: 241mm, Grassau/Landkreis Traunstein: 229mm, Waakirchen-Marienstein/Landkreis Miesbach: 191mm, Chiemsee-Herrenchiemsee/Landkreis Rosenheim: 184mm, Jachenau-Tannern/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: 165mm. Aus dieser Überregnung entstand Im Isar- und Inneinzugsgebiet sowie an der unteren Donau ein Hochwasser. Im Zeitraum vom 05. bis zum 20. war bei häufigem Hochdruckeinfluss subtropische Warmluft aus Südosten nach Bayern gelangt, in der sich häufig gewittrige Starkregenfälle bildeten, teils unterstützt durch Hebung bei zeitweiligem Tiefdruckeinfluss. So traten am 11. Gewitterzellen in Nordbayern auf (Arnstein-Müdesheim/Landkreis Main-Spessart: 43mm), am 13. und 14. waren die Starkregenfälle über Bayern verstreut (Kochel-Einsiedl/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: 35mm am 13., Hagelstadt/Landkreis Regensburg: 51mm am 14.), am 15. war vornehmlich die Oberpfalz betroffen (Teisnach/Landkreis Regen: 28mm) und am 18. waren Schauerzellen südlich der Donau zu finden (Eichendorf/Landkreis Dingolfing-Landau: 27mm). Am 21. lag Bamberg im Warmsektor des Tiefs Jantra und mit 36,8°C wurde dort die höchste Temperatur des Jahres gemessen. Bis zum Monatsende gelangten weitere Tiefs in einer südwestlichen bis westlichen Strömung nach Bayern – unter anderem auch das Sturmtief Kirsten, dessen Niederschlag aber nicht nennenswert ausfiel. Das von Westen nachfolgende Tief Lynn sorgte beim Kaltfrontdurchgang für besonders ergiebigen Regen im südlichen Schwaben (Oberreute/Landkreis Lindau: 55mm am 28. und 36mm am 29.). Vom 29. bis 31. entstand am Rand eines ausgedehnten mitteleuropäischen Tiefdrucksystems das Bodentief Marlis über Norditalien, das auf einer Vb-artigen Zugbahn über Tschechien nach Polen wanderte. Dadurch wurde Starkregen in Oberfranken (Tagesniederschlag am 29.: Rehau/Landkreis Hof: 82mm, Gräfenberg-Kasberg/Landkreis Forchheim: 60mm), der nördlichen Oberpfalz (Waldershof-Schafbruck/Landkreis Tirschenreuth: 67mm am 29.) sowie im südwestlichen Schwaben (Oberreute/Landkreis Lindau: 39mm am 30. und 28mm am 31.) ausgelöst, der sich bei der nordöstlichen Anströmung durch Staueffekte verstärkt hatte. Die tiefsten Augusttemperaturen wurden vielerorts am Monatsende beobachtet (Bamberg: 7,1°C am 25., Garmisch-Partenkirchen: 5,1°C am 31.). Die Gesamtzahl der Sommertage fiel im August überdurchschnittlich aus und reichte von 12 (Hof) bis 21 (Regensburg). Die Anzahl der heißen Tage lag über dem langjährigen Mittel und variierte zwischen 2 (Oberstdorf) bis 11 (Würzburg mit 7 heißen Tagen in Folge vom 06. bis 12.). Dadurch fiel der August deutlich zu warm aus und bei 7 bis 14 Niederschlagstagen mit regionalem Starkregen resultierte ein statistisch zu nasser Monat.

September

In den ersten sechs Septembertagen wechselten sich Tiefdruckgebiete mit Hochdruckzonen ab. Häufigere und stärkere Regenfälle traten dabei nur in Südbayern auf. So hatte ein abziehendes Höhentief am 01. vereinzelte Starkregenfälle in den Landkreisen Landsberg am Lech und Rosenheim verursacht (Utting/Landkreis Landsberg am Lech: 28mm). Großflächiger fielen die Starkregenfälle beim Durchzug des Nordmeertiefs Ottilie am 06. aus, die große Teile des Bayerischen Oberlands und Chiemgaus abdeckten (Krün/Landkreis Garmisch-Partenkirchen: 28mm, Bad Feilnbach/Landkreis Rosenheim: 31mm). Vom 07. bis zum 21. profitierte Bayern von vier aufeinanderfolgenden Hochdruckgebieten mit sonnigem Wetter, da zunächst die westliche Frontalzone weiter im Norden lag, dann osteuropäische Hochs sich nach Westen ausdehnten und schließlich sich ein Hoch über dem Nordseeraum etablierte. Am 14., der Kern von Hoch Leiki lag über Ungarn, wurden die höchsten Temperaturen des Monats gemessen (Würzburg: 30,4°C, Regensburg: 31,1°C und Straubing: 30,0°C). Die Mehrzahl der fränkischen und oberpfälzischen Niederschlagsstationen verzeichneten vom 02. bis zum 21. eine 20-tägige Trockenperiode – in Südbayern waren vielerorts seit dem 07. nur 15 Trockentage entstanden. Vom 22. bis zum 29. herrschte Tiefdruckeinfluss, zunächst als ausgedehntes Tiefdrucksystem über Westeuropa und dann als abgeschlossenes Tief über Mitteleuropa. Im Zeitraum vom 22. bis 26. querten vier Bodentiefdruckgebiete mit ihren Fronten Bayern, beendeten die trockene Witterungsperiode und an jedem Tag traten Starkregenfälle auf (Aßling/Landkreis Ebersberg: 51mm am 22., Mamming-Schneiderberg/Landkreis Dingolfing-Landau: 50mm am 23., Alertheim-Oberalertheim/Landkreis Würzburg: 29mm am 24., Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu: 70mm am 25., Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen: 52mm am 26., Ebrach/Landkreis Bamberg: 33mm am 26.). Das Niederschlagsgeschehen dieser Tage konzentrierte sich vor allem auf Südbayern, nur am 24. und 26. gab es auch Starkregen in Nordbayern. Die höchsten Zweitagesniederschläge mit Werten über 80mm wies das Oberallgäu, das Chiemgau und der Bayerische Wald auf (Zweitagessumme vom 25. bis 26.: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu: 97mm, Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim: 86mm, Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen: 85mm). Im letzten Monatsdrittel wurden die tiefsten Temperaturen registriert (Bamberg: 1,7°C am 19., Augsburg: 0,0°C am 28.). Den Monat beendete das über Deutschland liegende Hoch Nepomuk mit einem niederschlagsfreien Tag. Bei insgesamt 2 bis 6 Niederschlagstagen in Nordbayern und 6 bis 13 in Südbayern fiel der September zu trocken aus. Die Gesamtzahl der Sommertage erreichte überdurchschnittliche Werte: Hof 3, Augsburg 7, Würzburg 10 und Regensburg 13. In Regensburg, Würzburg und Straubing wurde noch1 heißer Tag registriert. Im September gab es in den tiefen Lagen noch keine Frost- und Schneetage, aber der Große Arber verzeichnete ab dem 26. fünf Schneetage mit einer maximalen Schneehöhe von 18cm am 27.

Oktober

Durch das Hoch Nepomuk blieben auch die ersten beiden Oktobertage niederschlagsfrei. Vom 03. bis 09. sorgte ein ausgedehntes Tief über Westeuropa sowie eine Westlage für zahlreiche Niederschlagstage, wobei die Tagesniederschläge überwiegend deutlich unter 10mm blieben. Am 03. führte die kräftige südwestliche Strömung vor der Kaltfront des Sturmtiefs Brigitte zu einer starken Erwärmung mit den höchsten Lufttemperaturen des Monats (Bamberg: 21,1°C, München: 22,1°C). Im Zeitraum vom 10. bis 16. lag ein ausgedehntes Tiefdrucksystem über Mitteleuropa und drei Tiefs wurden wetterwirksam. Erste Starkregenfälle wurden am 14. in Ostbayern registriert als Tief Gisela in einer Vb-artigen Zugbahn über Tschechien lag (Lam-Lambach/Landkreis Cham: 29mm). Zwei Tage später führte ein Norditalientief zu Starkregenfällen in Oberbayern (Schlehdorf/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen: 30mm am 16.). Vom 17 bis 21. etablierte sich Hoch Otmar über Mitteleuropa und sorgte für Trockenwetter. Im letzten Monatsdrittel gelangten mit südwestlicher bis westlicher Strömung drei Tiefs nach Bayern. Besonders wetterwirksam wurde dabei die Kaltfront des Nordmeertiefs Lucy am 26. mit Starkniederschlägen in einem Streifen vom Bodensee bis zur Isar (Oberreute/Landkreis Lindau: 35mm, Oberammergau/Landkreis Garmisch-Partenkirchen: 32mm). Dabei sank die Schneefallgrenze auf rund 800m und Oberstdorf verzeichnete am 27. kurzzeitig eine Schneehöhe von 5cm. Weitere Starkregenfälle entstanden am 29. rückseitig der Kaltfront des ehemaligen Hurrikans ex-Epsilon als polare Kaltluft gegen die Alpen gelenkt wurde. Die höchsten Tagesniederschläge erstreckten sich am 29. vom Oberallgäu bis ins Berchtesgadener Land (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu: 62mm, Ruhpolding-Seehaus/Landkreis Traunstein: 70mm, Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgadener Land: 62mm). Der häufige Tiefdruckeinfluss hatte Nordbayern 11 bis 15 und Südbayern 14 bis 16 Niederschlagstage beschert und in Verbindung mit den Starkniederschlagstagen fiel der Monat zu nass aus. Die Spannweite der Frosttage reichte von 0 (Straubing, Hof, Würzburg) über 2 (Augsburg, Bamberg, Nürnberg) bis 8 (Oberstdorf). Die tiefste Lufttemperatur des Monats verzeichnete Oberstdorf mit -4,4°C am 14. und Bamberg mit -2,2°C am 20. Im Oktober gab es keinen Sommertag mehr, in den tiefen Lagen noch keinen Eistag und nur in den höheren Lagen Schneetage (Großer Arber: 8 Tage bei einer maximalen Schneehöhe von 19cm am 15.).

November

Vom 01. bis 04. November streiften die Ausläufer des ehemaligen Hurrikans ex-Zeta Bayern, aber die Regenmengen blieben gering und im Warmsektor des Tiefs wurden die höchsten Temperaturen des Monats gemessen (Kempten: 21,9°C und Würzburg: 21,5°C am 02.). Den Witterungsabschnitt vom 05. bis 14. prägten die Hochdruckgebiete Ramesh und Scott mit sonnigem Wetter, allerdings blieb es in den Niederungen oft länger neblig trüb. Die bayerischen Regierungsbezirke verzeichneten eine 11- bis 13-tägige Trockenperiode. Das Nordseetief Roswitha unterbrach am 15. und 16. mit geringen Niederschlägen die Trockenheit. Vom 17. bis zum Monatsende wurden nacheinander vier Hochdruckgebiete mit Trockenwetter wirksam, allerdings sorgten die Kaltfront des ehemaligen Hurrikans ex-Eta am 19./20. und die Kaltfront des Russlandtiefs Tanja am 30. jeweils für schwache Regenunterbrechungen. In der am 30. eingeflossenen Subpolarluft wurden die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen (Bamberg: -9,2°C, Garmisch-Partenkirchen: -8,8°C). Im Zeitraum vom 20. bis 30. trat in Teilen Schwabens, Oberbayerns, Niederbayerns und der Oberpfalz eine erneute, 11-tägige Trockenperiode auf. Insgesamt wurden im November 2 bis 5 Niederschlagstage registriert und die fehlenden Starkniederschläge führten zu einem deutlich zu trockenen Monat. Die Gesamtzahl der Frosttage variierte zwischen 8 (München) bis 23 (Oberstdorf) und lag mehrheitlich über dem langjährigen Mittel. Dagegen fiel die Zahl der Eistage überwiegend unterdurchschnittlich aus: 0 (München, Würzburg), 1 (Augsburg, Hof) und 3 (Fürstenzell, Straubing). Mit einer Schneehöhe von 1cm verzeichnete Oberstdorf am 29. einen Schneetag.

Dezember

Vom 01. bis 13. herrschte zuerst über West-, dann über Mitteleuropa tiefer Luftdruck und fünf Bodentiefausläufer gestalteten das Wetter wechselhaft. Starkniederschläge wurden am 05. in den alpinen Lagen Oberbayerns registriert als das Großbritannientief Wenke in Verbindung mit dem Norditalientief Xunav wetterwirksam wurde (Krün/Landkreis Garmisch-Partenkirchen: 32mm). Anschließendes Hochdruckwetter sorgte für trockene Tage vom 14. bis 19. Vom 20. bis 27. wurde eine südwestliche bis westliche Grundströmung wirksam und darin eingebettet wanderte das Tief Greta von der Nordsee (22.) nach Polen (25.). Am 22. entstanden erste Starkregenfälle im Warmfrontbereich des Nordseetiefs Greta mit den höchsten Werten in Oberfranken und im Bayerischen Wald (Helmbrechts/Landkreis Hof: 35mm, Lindberg-Buchenau/Landkreis Regen: 30mm). Am Folgetag, dem 23., wurden die höchsten Temperauren des Monats gemessen als Bayern im Warmsektor des Tiefs Greta lag (Bamberg: 13,3°C, München: 14,1°C). An den Frontensystemen traf subpolare Meeresluft auf maritime Warmluft und bei langsamer Verlagerung fielen die Regenfälle kräftiger aus (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg: 30mm, Stammbach-Querenbach/Landkreis Hof: 26mm). Damit verzeichneten viele Stationen in Unter-, Oberfranken und dem Bayerischen Wald einen Zweitagesniederschlag um 50mm und im nördlichen Franken wurden lokal leichte Überschwemmungen ausgelöst. Vom Heiligen Abend bis zum 1. Weihnachtsfeiertag querte die Kaltfront des Tiefs Greta Bayern, führte zu einem Temperatursturz und der Niederschlag ging in Schnee über (Schneehöhe am 25.: Oberstdorf: 1cm, Großer Arber: 18 cm). Zunehmend gelangte maritime Polarluft nach Bayern und vielerorts wurden die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen (Hof: -4,5°C am 26., Oberstdorf: -15,0°C am 27.). Vom 28. bis zum Monatsende lag ein ausgedehntes Tiefdrucksystem über Mitteleuropa und schwach ausgebildete Frontensysteme brachten nur geringfügig Regen. In der Gesamtbilanz führten die häufigen West- bzw. Südwestwetterlagen zu einem zu warmen Dezember und bei 5 bis 13 Niederschlagstagen fiel der Monat zu trocken aus. Die Zahl der Eistage blieb unterdurchschnittlich und erreichte 0 (München, Nürnberg, Würzburg) bis 6 (Oberstdorf). Die Zahl der Schneetage in den Höhenlagen unterhalb von 1.000m zeigte eine große Spannbreite: 0 (München), 4 (Augsburg mit einer maximalen Schneehöhe von 2cm am 10., Hof mit einer maximalen Schneehöhe von 5cm am 29.), 7 (Nürnberg, Würzburg, Fürstenzell mit einer maximalen Schneehöhe von 4cm am 29.) und 27 (Oberstdorf mit einer maximalen Schneehöhe von 14cm am 10.).

In der Bayernkarte sind die prozentualen Jahresniederschlagsdefizite der sieben Regierungsbezirke dargestellt. Dafür wurde für jeden Regierungsbezirk der Gebietsniederschlag des Jahres 2020 ermittelt und ins Verhältnis zum Mittel 1971 bis 2000 gesetzt. Mit minus 15 Prozent ist das Niederschlagsdefizit für das Gebiet Unterfranken am größten. Es folgen Oberfranken, Mittelfranken und die Oberpfalz mit 12 Prozent zu wenig Niederschlag sowie Schwaben und Niederbayern mit einem Minus von 9 Prozent. Der Gebietsniederschlag Oberbayern hatte im Jahr 2020 die geringste Abweichung zum Mittel, minus 5 Prozent. Abbildung 1: Prozentuale Jahresniederschlagsdefizite der Regierungsbezirke für das Jahr 2020 im Vergleich zum langjährigen Mittel (1971 bis 2000). Datenbasis: DWD-REGNIE-Produkt

Die Niederschlagssumme des Kalenderjahres 2020 fällt im langjährigen Vergleich (1971 bis 2000) unterdurchschnittlich aus und die Abbildung 1 verdeutlicht, dass das Niederschlagsdefizit in Nordbayern, insbesondere in Unterfranken, am größten ausfiel. Das Jahr 2020 ist nun schon das dritte zu trockene Jahr in Folge.

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