PRESSEMITTEILUNG
Geothermie: Nr. 63 / Mittwoch, 12. September 2007
Vorteile der Geothermie nutzen, das Grundwasser schützen
Verstärkte Nutzung der Erdwärme ist Beitrag zum Klimaschutz / Landesamt-Präsident Göttle bei Eröffnung der geofora in Hof: Geothermie-Anlagen zum Schutz des Grundwassers sorgfältig planen und ausführen
(Hof) +++ „Wir brauchen eine umweltverträgliche Nutzung der Erdwärme“ forderte heute Albert Göttle, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) bei der Eröffnung der geofora – Fachmesse und Kongress für Bohrtechnik, Brunnenbau und Geothermie. Die Erdwärme biete die Chance einer klimaschonenden Energieversorgung, erläuterte Göttle vor mehr als 300 Teilnehmern bei der Auftaktveranstaltung. Aber auch diese Technik sei nur so gut wie ihre konkrete Anwendung vor Ort, da das Grundwasser bei unsachgemäßen Bohrungen sehr leicht geschädigt werden könne und mögliche Schadstoffe verschleppt werden können. „Nur die sorgfältige Planung und Bauausführung schützt die empfindlichen Grundwasservorkommen und macht die geothermische Nutzung umweltverträglich“, sagte der Landesamt-Präsident. Darüber hinaus müsse man die CO2-Vorteile der Zukunftstechnik Geothermie durch hocheffiziente Anlagentechnik weiter verbessern. In Deutschland sind im letzten Jahr 27.000 Wärmepumpenanlagen zur Nutzung der oberflächennahen Erdwärme neu installiert worden, Tendenz stark steigend. In Südbayern sind rund 80 geothermische Anlagen geplant oder im Bau, die das tiefe Grundwasser zur Stromgewinnung nutzen. +++Geothermie nutzt die Wärme, die im Boden aus Sonneneinstrahlung, Niederschlägen und aus Prozessen im Erdinneren und im Grundwasser gespeichert ist. In etwa zehn Metern Tiefe liegt die Temperatur des Bodens und des Grundwassers in Mitteleuropa konstant bei etwa zehn Grad. Verschiedene Techniken zapfen die CO2-freie Energiequelle im Untergrund an: Die oberflächennahe Geothermie dient der Gebäudeheizung im Winter und kann auch zur Gebäudekühlung im Sommer eingesetzt werden. Ausgeklügelte Wärmetauschersysteme machen dies möglich. Entscheidend für den Klimaschutz ist dabei die sinnvolle Auslegung der Wärmepumpe: Ist ihr Stromverbrauch gering, ist auch die CO2-Bilanz der Heizungsanlage insgesamt günstig. Die Wärmegewinnung durch oberflächennahe Geothermie ist in vielen Regionen Bayerns möglich, sofern bei der Bohrung die Grundwasserstockwerke nicht durchbohrt werden. Der Geothermie-Altlas des LfU im Internet gibt mit 16 Karten Auskunft über die geeigneten Gebiete:
http://www.lfu.bayern.de/geologie/daten/index.htm, Rubrik Geothermie
Demgegenüber ist die Tiefengeothermie vor allem in den südbayerischen Schotterebenen interessant, wo heißes Wasser im Untergrund zu finden ist, denn die Temperatur nimmt um etwa drei Grad je 100 m Tiefe zu. Tiefengeothermie dient der Gewinnung von Thermalwasser oder der Stromerzeugung. Wesentlich für die Umweltfreundlichkeit sind neben der energetischen Optimierung der Anlage auch der Schutz des Grundwassers vor Schadstoffen, die während des Bohrens oder in der Nutzungsphase austreten können, zum Beispiel die Kühlmittel. Zudem dürfen Grundwässer unterschiedlicher Qualität oder Temperatur nicht vermischt werden.
Redaktionelle Hinweise:
Die Fachmesse hat bis zum 14.9. in Hof ihre Pforten geöffnet. Am Freitag findet ein öffentliches Verbraucher-Forum zur Geothermie statt. Weitere Infos:
http://www.geofora.de
Weitere Informationen zur Geothermie unter
http://www.lfu.bayern.de/wasser/fachinformationen/thermalwassernutzung/index.htm
http://www.lfu.bayern.de/geologie/fachinformationen/geothermie/index.htm
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