Geologie: Nr. 37 / Dienstag, 26. August 2025
Massensterben krokodilähnlicher Riesenlurche vor 230 Millionen Jahren gibt Rätsel auf: Fund mit zwei verschiedenen Lauerjägern ist einmalig in Europa
+++ Eine Sensation verbargen riesige Sandsteinbrocken aus dem Steigerwald – beim Durchleuchten mit einem speziellen 3D-Computertomographen wurden darin zehn versteinerte, 230 Millionen Jahre alte Saurierschädel entdeckt. Dies erklärte Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes am Bayerischen Landesamt für Umwelt nach Abschluss der Röntgenanalyse am Fraunhofer-Institut in Fürth: „Vor vier Jahren haben wir in einem Sandsteinbruch bei Rauhenebrach den versteinerten, mit Zähnen bestückten Unterkiefer eines Riesenlurchs geborgen. Bei der Nachsuche wurden weitere Sandsteinbrocken entdeckt, in denen wir auch Schädelfragmente vermuteten. Dies hat sich nun dank modernster Röntgentechnik bewahrheitet.“ +++
Gleich zehn krokodilähnliche Schädel sind in den Sandsteinbrocken verborgen, die von zwei verschiedenen Saurierarten stammen: Cycloto- und Metoposaurier. Diese ähneln Krokodilen, sind aber fleischfressende Riesenlurche. Ihr Kiefer ist mehr als einen halben Meter lang und mit einer Reihe von spitzen Zähnen bestückt. Die Schädel wurden offenbar durch starke Regengüsse aus einem schlammigen Tümpel in den heutigen Fundort eines sandigen Flussbetts geschwemmt. Die Todesumstände bleiben Eichhorn zufolge allerdings rätselhaft: In der Triaszeit lauerten offenbar mindestens zwei Arten von Riesenlurchen in Tümpeln auf Beute, ähnlich wie heute Alligatoren und Krokodile etwa in den Everglades in Florida. Möglicherweise haben sie sich bei einer Trockenzeit in einem Tümpel konzentriert. Als dieser dann aufgrund einer Dürrephase ganz austrocknete, könnten alle gemeinsam verendet sein. Der Überraschungsfund stellt ein weiteres Puzzleteil dar, um einen Blick zurück in die prähistorische Fauna im Steigerwald zu ermöglichen.
Weitere Informationen:
https://www.lfu.bayern.de/geologie/zentrales_geoarchiv/schaetze/cyclotosaurus/index.htm
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