PRESSEMITTEILUNG

Geologie, Boden: Nr. 18 / Montag, 09. September 2019

Boden des Jahres 2019: Wackersdorfer Kippenboden erhält bayernweite Auszeichnung

Aufgegrabener Kippenboden am Museumslehrpfad Aufgegrabener Kippenboden am Museumslehrpfad (Quelle: LfU)

+++ Bayerns Repräsentant für den Boden des Jahres 2019 ist der Wackersdorfer Kippenboden. Dies gab der Leiter des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt, Roland Eichhorn, bei der offiziellen Prämierung bekannt. „Die Verwaltungsgemeinschaft Wackersdorf – Steinberg am See hat gemeinsam mit der Uniper Kraftwerke GmbH das Braunkohleabbaugebiet rekultiviert, das jahrelang die Landschaft prägte. Heute verbindet ein Netz von attraktiven Wanderwegen die entstandenen Trocken- und Feuchtgebiete“, erläutert Eichhorn die Jury-Entscheidung. Am Ufer des Knappensees macht ein Lehrpfad die bewegte Bergbaugeschichte von der Entstehung der Kohle bis hin zur heutigen Seenlandschaft erlebbar. Der dort entstandene Kippenboden wurde daher als bayerischer Vertreter des Bodens des Jahres 2019 ausgezeichnet. +++


Wo über 75 Jahre lang der Braunkohlebergbau die Landschaft prägte, liegt heute ein beliebtes Naherholungsgebiet. Am 21. September 1982 wurden die letzten Kohlen gefördert und danach die Tagebaue künstlich geflutet. Es entstanden sechs Seen mit ca. 650 Hektar Wasserfläche und 30 Kilometer Uferzonen – das Herzstück des Oberpfälzer Seenlandes.


Der Kippenboden ist ein junger Boden. Er ist von Menschen gemacht. Um an die Braunkohle zu gelangen, mussten große Schaufelradbagger die überdeckende, oft meterdicke Bodenschicht aus Humus, Sand und Ton abtragen. Mit diesem sogenannten Abraum wurden dann die ausgekohlten Tagebaugruben wieder verfüllt; weiteres Abraummaterial wie Braunkohlereste oder Tonlinsen mischten sich hinzu. Es entstand der Kippenboden.


Für Groß und Klein bietet das ehemalige Wackersdorfer Revier Besonderes: Das Kippenboden-Profil ist Teil des Museumslehrpfads, der das Heimat- und Industriemuseum Wackersdorf mit dem Braunkohle- und Heimatmuseum Steinberg am See verbindet. Im dazugehörigen sogenannten Tertiärwald finden sich noch heute Pflanzenarten aus der Braunkohlezeit wie die Moor-Birke oder der Urwelt-Mammutbaum. Der Lehrpfad wurde von den Gemeinden Wackersdorf und Steinberg am See gemeinsam gestaltet.


Weitere Informationen zum „Boden des Jahres“ finden sich unter:
https://www.lfu.bayern.de/boden/tag_des_bodens/2019/index.htm

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