Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum)

Rote Liste Bayern: Extrem seltene Arten und Arten mit geografischer Restriktion
Rote Liste Deutschland:
Erhaltungszustand Kontinental: Günstig
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Die Art hat ein ausgesprochen atlantisches Verbreitungsgebiet. Ihre Verbreitung in Deutschland und Bayern ist nicht abschließend bekannt.

Die bekannten Fundorte Bayerns liegen in Unter- und Oberfranken sowie in der Oberpfalz, die Bestände umfassen jeweils nur wenige Quadratzentimeter.

Fundortkarte

Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum)

Nachweise ab 2000



Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

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Vorkommen in Bayern

Nachweise ab 2000

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5724 Zeitlofs
5824 Gräfendorf
5830 Pfarrweisach
5831 Seßlach
5833 Burgkunstadt
5834 Kulmbach
5930 Ebern
6023 Lohr a.Main
6034 Mistelgau
6035 Bayreuth
6123 Marktheidenfeld
6220 Wörth am Main
6642 Waldmünchen
Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Lebensraum und Lebensweise

Die Art besiedelt meist horizontale oder schräge silikatische Felswände in konstant luftfeuchter, wärmebegünstigter Umgebung.

Die immergrüne Art tritt in Deutschland nur als Gametophyt auf und vermehrt sich ausschließlich vegetativ und ist daher sehr ausbreitungsschwach. Eine Vermehrung durch Sporen wurde bislang nicht beobachtet; ein Eintrag von Sporen aus Nachbarländern ist unwahrscheinlich.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

  • Gesteinsabbau,
  • Veränderungen des Mikroklimas (Freistellung oder Verschattung),
  • Veränderungen des Wasserhaushaltes,
  • natürliche Prozesse wie Erosion und Verwitterung,
  • touristische Nutzung (Klettern, Feuerstellen etc.).

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

Da der Farn in Deutschland kaum in der Lage ist, neue Standorte zu besiedeln, kommt dem Erhalt der bekannten Wuchssorte mit ihren speziellen mikroklimatischen Bedingungen besondere Bedeutung zu. Sicherungsmaßnahmen sind vor allem

  • Fortlaufendes Monitoring der Bestände
  • Abstimmung mit forstlicher und touristischer Nutzung sowie mit Abbauvorhaben

Sonstige Hinweise

Die bestehenden Vorkommen sind Relikte früherer Klimaperioden.

Ergänzende Informationen

Literatur

Bennert, H. W., K. Horn, J. Benemann & T. Heiser (1999): Die seltenen und gefährdeten Farnpflanzen Deutschlands - Biologie, Verbreitung, Schutz. - 381 S., Bonn-Bad Godesberg.