Naturschutzrelevante Gutachten in Bayern

IVL – Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie
2023

Artenhilfsprogramm Dicke Trespe Bromus grossus

Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag von: Bayerisches Landesamt für Umwelt, 21 Seiten, Augsburg
Landkreise: Bad Kissingen
Artengruppe:
Gefäßpflanzen
Stichwörter:
Bromus grossus, Artmonitoring, Dicke Trespe, Artprofil, Bedrohte Art
Landkreis(e):
Bad Kissingen
Auftraggeber:
Bayerisches Landesamt für Umwelt

Zusammenfassung

Ein einjähriges, sommerannuelles oder winterannuelles, in ± dichten Büscheln wachsendes Gras. Halme 40-70 -120 cm hoch. Die oberen Blattscheiden behaart, die unteren kahl, glatt oder im oberen Teil etwas rau. Ligula ein 1-2 mm langer, auf der halmabgewandten Seite kurz und dicht behaarter, häutiger Saum. Blattspreiten bis 20 cm lang, 3-5 -7 mm breit, flach-ausgebreitet, an den Rändern meist kamm-artig mit etwa 1 mm langen Wimpern besetzt, auf der Oberseite rau oder kurz und steif behaart. Rispe 8-18 cm lang, locker, aufrecht, zur Fruchtzeit oft einseitig überhängend, ihre unteren Rispenäste zu 3-5 von der Hauptachse abgehend, 1-5 cm lang, oft nur 1 Ährchen tragend. Ährchen 7-12 -15-blütig, ohne die Grannen 24-40 mm lang, kahl oder behaart, die Blütchen erst lange nach der Reifezeit einzeln aus den stehenbleibenden Hüllspelzen ausfallend, die Ährchenachse zwischen den unteren Blütchen 1,5-2 mm lang. Hüllspelzen derbhäutig, mit 0,5 mm breiten, häutigen, rauhen Rändern, sonst glatt und kahl oder kurz und dicht behaart, zuweilen mit einer kurz unter der Spitze abgehenden, bis 0,5 mm langen Grannenspitze, die untere 3-5-nervig, 6-10 -12 mm lang, ausgebreitet 3,5 mm breit, länglich-eiförmig, spitz, die oberen 9-11-nervig, 8-14 -16 mm lang, ausgebreitet 5,5 mm breit, breit-eiförmig, spitz. Deckspelzen 7-9-nervig, 10-12 -14 mm lang, ausgebreitet 6-7 mm breit und breit-eiförmig, mit etwa 0,6-1 mm breiten, dünnhäutigen, rauhen Rändern, deren Außenlinie einen stumpfen Winkel bildet und die zur Rei-fezeit die Frucht im unteren Teil eng umschließen, am oberen Ende etwas eingekerbt, mit 0,5-1 mm langen, abgerundeten, breiten Seitenlappen, derbhäutig, kahl oder überall ± dicht mit 0,5 mm langen Haaren besetzt, mit einer 8-12 mm langen, geraden, 1-1,5 mm unter dem oberen Rand der Spelze entspringenden Granne. Vorspelzen 2-nervig, etwa so lang wie die Deckspelzen oder bis 1 mm kürzer, auf den Kielen kammartig mit etwa 0,6 mm langen, steifen Wimpern besetzt. Staubbeutel 2,5 mm lang. Frucht 8-12 mm lang, am oberen Ende mit einem häutigen, behaarten Anhängsel, im Querschnitt ziemlich dick und V-förmig gebogen. Chromosomenzahl: 2n 28. Blütezeit: Juni-Juli aus: CONERT 2000. Der Grund, weshalb es bei der Bestimmung von Bromus grossus Schwierigkeiten gibt, liegt darin, dass es keine exakten Maßangaben und auch Überschneidungen mit der nahe verwandten Art Bromus secalinus gibt. An allen aufgesuchten Ackerstandorten innerhalb der Untersuchungsgebiete wurden Herbarbelege an Dr. Amarell geschickt. Bei der Überprüfung durch Herrn Amarell war kein Bromus grossus gesammelt worden.

Erstellt am: 18.03.2024

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