Hydrogeologische Methoden

Die geologische Spezialdisziplin Hydrogeologie beschäftigt sich mit dem Wasser im Untergrund. Wo Wasser den vorhandenen Porenraum vollständig ausfüllt, spricht man von Grundwasser. In Bayern hat Grundwasser eine herausragende Bedeutung für die Trinkwasserversorgung: 95 Prozent dieses wichtigsten Lebensmittels werden in Bayern aus Grundwasser gewonnen. Unser "Fließend bayerisch" ist aber mehr als nur Lebensmittel oder Rohstoff. Wasser ist der Träger des Lebens schlechthin und unverzichtbarer Bestandteil des Naturhaushaltes. Es unterliegt komplexen Naturgesetzen und befindet sich in einem ständigen Kreislauf und Phasenwechsel. Ein wesentlicher Teil des Wasserkreislaufes spielt sich im Untergrund ab. Niederschlagswasser und teilweise auch fließende Gewässer versickern im Boden. Andernorts tritt das Grundwasser in Quellen wieder zu Tage oder wird mit Hilfe von Brunnen gewonnen, um als Trinkwasser zu dienen. Grundwasser ist jedoch gefährdet durch Schadstoffeintrag und durch Überbewirtschaftung. Schadstoffeintrag belastet das Grundwasser und kann es verderben. Überbewirtschaftung führt zur Absenkung des Grundwasserspiegels.

Wasserproben werden am Laborbus konserviertKonservierung von Proben nach einer Wasserprobenahme

Die genaue Kenntnis der Grundwasserverhältnisse ist unverzichtbare Vorraussetzung für einen nachhaltigen Schutz unseres Grundwassers. Sein Vorkommen, seine Fließrichtungen und Verweildauern sowie seine Neubildung und seine Beschaffenheit müssen bekannt sein.

Wie und wo kommt Wasser im Boden und im tieferen Untergrund vor? Diese Fragen beantwortet die Hydrogeologie.
Die Hydrogeologen des Geologischen Dienstes des LfU untersuchen die hydrogeologischen Verhältnisse der Grundwasservorkommen in Bayern, fassen die Ergebnisse zusammen und stellen sie der Wirtschaft, der Verwaltung und der Öffentlichkeit zur Verfügung. Hierzu dienen vor allem Karten, die eine Fülle von hydrogeologischen Informationen vermitteln.

Die Hydrogeologen des LfU befassen sich schwerpunktmäßig mit:

  • Hydrogeologischer Landesaufnahme, der Bereitstellung der Daten und der Darstellung der Ergebnisse in hydrogeologischen Karten
  • Markierungsversuchen zur Erkundung der Strömungsverhältnisse des Grundwassers sowie zur Feststellung anthropogener Einwirkungen
  • Grundlagenerarbeitung und Beratung zur Thermal- und Mineralwassererschließung
  • Einsatz von Simulationsmodellen zur Beantwortung von Fragen zur Wasser- und Stoffverlagerung im Untergrund
  • Beratung staatlicher Stellen in Grundwasserfragen

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