Verfahren zur Behandlung von Böden

Die derzeit angewandten Verfahren zur Behandlung von Böden werden nachfolgend dargestellt.

Biologische Verfahren

Diese Verfahren sind für die Behandlung biologisch abbaubarer organischer Schadstoffe in durchlässigen Böden geeignet. Ziel ist es, durch in Böden natürlich vorkommende oder künstlich zugesetzte Mikroorganismen (Pilze und Bakterien) organische und bioverfügbare Schadstoffe in einem aeroben Milieu weitgehend zu Wasser und Kohlendioxid abzubauen. Die Behandlungsdauer der Böden liegt im Bereich von 3 bis 12 Monaten.

Bei den in Bayern überwiegend angewandten biologischen Verfahren werden die zu behandelnden Böden in trockene Mieten aufgesetzt und aktiv belüftet. Durch eine Vorbehandlung werden Böden je nach Verfahrensvariante mit Strukturmaterialien (zum Beispiel Kompost, Rindenmulch) versetzt und mit Nährstoffen (zum Beispiel Phosphor, Stickstoff) angereichert. Durch entsprechend eingestellte Bodenfeuchten wird freies Wasser vermieden (trockene Verfahren). Die Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen erfolgt über Saug- oder Druckbelüftung oder über regelmäßiges Umsetzen der Mieten. Die Abluft wird gefasst und durch Aktivkohle- oder Biofilter gereinigt.

Anlagen zur biologischen Bodenbehandlung können mit einer vergleichsweise einfachen verfahrenstechnischen Ausstattung betrieben werden; natürliche Bodeneigenschaften und Bodenorganismen bleiben bei den Verfahren weitgehend erhalten. Dem stehen ein relativ hoher Zeitbedarf für die Abbauprozesse und die Einschränkung auf organisch abbaubare Schadstoffe gegenüber.

Standorte mit diesem Verfahren


Waschverfahren

Bei Bodenwaschverfahren werden durch Eintrag von mechanischer Energie an Bodenkörnern anhaftende Schadstoffe abgetrennt. Da Schadstoffe an feinkörnigen Bodenpartikeln anteilig in größeren Mengen und fester haften als an gröberen, werden bei Bodenwaschverfahren Schadstoffe überwiegend in Feinanteile des Bodens und in das Waschwasser verlagert. Das Verfahren ist somit nicht grundsätzlich für bestimmte Schadstoffe geeignet, sondern von der Art der Schadstoffbindung an Bodenpartikel abhängig.

In einer Vorbehandlung werden verunreinigte Böden gesiebt, zerkleinert und mit Wasser zu einer Suspension angerührt. Ggf. werden waschaktive Substanzen zugesetzt. Durch Lösung und Reibung werden Schadstoffe von Bodenkörnern abgetrennt. In weiteren Prozessen erfolgt eine Trennung der Suspension nach Korngrößen und spezifischem Gewicht; dabei werden schadstoffreiche kleine Bodenkörner von schadstoffarmen größeren Körnungen sowie spezifisch leichtere von schwereren Partikeln separiert. Anschließend wird gereinigtes Grobkorn von schadstoffreichem Feinkorn und Waschwasser getrennt. Das eingesetzte Waschwasser wird gereinigt und wieder eingesetzt. Mit Schadstoffen angereicherte Feinanteile von Böden stellen die Schadstoffsenke in Waschverfahren dar; sie werden i.a. auf Deponien abgelagert oder thermisch behandelt.

In Bodenwaschanlagen können mit einer Vielzahl von Schadstoffen verunreinigte Böden in großen Mengen effektiv gereinigt werden. Dem stehen eine vergleichsweise hohe verfahrenstechnische Komplexität der Anlagen, ein relativ hoher Energieverbrauch sowie das Erfordernis der Rückstandsentsorgung gegenüber.

Standorte mit diesem Verfahren


Trockenmechanisches Verfahren

Bei trockenmechanischen Verfahren werden im Regelfall durch Siebung des mineralischen Materials Fraktionen verschiedener Korngrößen erhalten. Diese können nach analytischen Untersuchungen bestimmten Schadstoffklassen zugeordnet werden.

Im Regelfall dienen trockenmechanische Verfahren zur Herstellung bautechnisch geeigneter Körnungen. Im Einzelfall können sie auch zur Abtrennung absiebbarer schadstoffhaltiger Bestandteile eingesetzt werden.

Durch manuelle Aussortierung können ggf. auffällige Störstoffe entfernt werden.

Ist für die weitere Verwendung des Materials ein Brechen nötig, hat die Beprobung zur Feststellung der Schadstoffbelastung vor dem Brechen zu erfolgen.

Standorte mit diesem Verfahren


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