Maxhütte-Haidhof: Kanalsanierung in Wasserschutzgebieten
Das Kanalnetz der Stadt MaxhütteHaidhof weist zum Teil ein Alter von 60 Jahren und mehr auf. Von daher geht man nun verstärkt an die Sanierung und Instandhaltung der Kanäle. Speziell Hauptkanäle in Wasserschutzgebieten werden innen erneuert. Dabei wird ein harzgetränkter Schlauch in das alte Rohr eingebracht und härtet dort als neue dichte Kanalwand aus.

In der oberpfälzischen Stadt Maxhütte-Haidhof, erfolgt die Abwasserentsorgung durch die Stadt selbst. 120 Kilometer öffentliche Kanäle leiten das Abwasser von rund 11.500 Einwohnern zur Kläranlage.
Die Kanäle im Stadtzentrum wurden bis etwa 1960 errichtet. Danach erfolgte von 1962 bis 2011 der Anschluss der großen umliegenden Ortsteile. 2015 und 2016 wurden noch zwei sehr kleine Ortsteile an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen, somit ist der Ausbau nun abgeschlossen.
Da einige Kanalstrecken bereits ein beträchtliches Alter von 60 Jahren und mehr aufweisen, steht nun die Instandhaltung und Sanierung des Abwassernetzes auf der städtischen Agenda. Dafür wurde schon das gesamte Kanalnetz mit einer Roboterkamera befahren und die Videos in Folge genau ausgewertet.
Auf dieser Basis hat man ein umfassendes Sanierungskonzept erstellen lassen. Dabei hätten Kanal und Trinkwasserleitungen Hand in Hand saniert werden sollen, um Baustellensynergien zu nutzen. Um die Gefährdung des Trinkwassers durch undichte Kanäle im Wasserschutzgebiet zu vermeiden, mussten diese jedoch vorrangig saniert werden. Die Hälfte des gesamten Stadtgebietes liegt innerhalb eines Wasserschutzgebietes. Und dort sind undichte Kanäle ein besonderes Risiko, denn Abwasser kann durch undichte Kanäle in das Grundwasser gelangen und dieses verunreinigen. Also werden nun die Kanäle in jenen Ortsteilen vorrangig saniert, die in Wasserschutzgebieten liegen.
Inliner: neues Rohr in das alte Rohr einbauen
Begonnen hat man mit der Sanierung im größten betroffenen Ortsteil Pirkensee. Die Hauptkanäle stammen dort überwiegend aus den 1950er/60erJahren. Nun werden in diese Leitungen harzgetränkte Schläuche (sogenannte Inliner) eingebracht und anschließend mit Heißluft aufgeblasen und ausgehärtet. So bildet sich an der alten schadhaften Kanalwand wieder ein neuer dichter Kanal, der für die nächsten 50 Jahre und mehr seinen Zweck erfüllt. Straße für Straße wird also in Pirkensee der Kanal saniert, ohne dafür die Oberfläche aufgraben zu müssen. Binnen 4 bis 5 Jahren sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein. Im Anschluss daran sollen die beiden Ortsteile Ponholz und Roding angegangen werden.
Jährlich steht für die Kanalsanierung ein Investitionsvolumen von rund 2 Millionen Euro zur Verfügung, das gänzlich aus den Kanalgebühren (1,44 Euro pro m3 Schmutzwasser und 0,33 Euro pro m2 versiegelter Fläche) finanziert wird.
Ursprünglich wollten wir die Sanierung von Kanal und Trinkwasserleitungen in gemeinsamen Baustellen realisieren. Von der Prioritätensetzung her, war dies jedoch nicht möglich. Vorrangig sanieren wir nun die Kanäle in jenen Ortsteilen, die innerhalb von Wasserschutzgebieten liegen.
Gerhard Schmid, Stadt Maxhütte-Haidhof
Stadt Maxhütte-Haidhof
- System: Abwasser
- Regierungsbezirk: Oberpfalz
- Landkreis: Schwandorf
- Länge des öffentlichen Abwassernetzes: 120 km
- Anzahl der angeschlossenen Einwohner: 11.500