Priorität für Gewässerschutz: der Kanalsanierungsplan der Stadtwerke Rödental

Die Stadtwerke Rödental (SWR) haben Ihr Kanalnetz für die Sanierung in drei Bereiche gereiht. Vorrangig angegangen wurden Kanalabschnitte in Wasserschutzgebieten, um einer Grund und Trinkwasserverunreinigung vorzubeugen. Danach kamen Abschnitte, die zum Beispiel durch Industrieabwässer stark belastet sind. Jetzt wird auch das restliche Kanalnetz geprüft und wo nötig saniert.

Das Kanalnetz der Stadtgemeinde Rödental ist in den letzten Jahrzehnten vor dem Hintergrund zahlreicher Siedlungserweiterungen kontinuierlich auf eine Länge von 150 Kilometern gewachsen. Rohre aus Beton, Steinzeug, Duktilguss oder PVC entsorgen das Abwasser von rund 13.200 Einwohnern.

Was die Sanierung und Instandhaltung dieses Netzes betrifft, so wurden zuerst nur stellenweise Engpässe erneuert, um einen Überstau beim Abfluss zu verhindern. Seit fünf Jahren ist man nun daran, das gesamte Kanalnetz zu prüfen und falls nötig zu sanieren.

Dafür haben die Stadtwerke Rödental einen klaren Plan aufgestellt:

  • Priorität 1 haben Kanalabschnitte, die in einem Wasserschutzgebiet liegen (das sind etwa 2 Prozent Anteil am Gesamtnetz). Ein undichter Kanal würde ja für die dortigen Grundwasserkörper ein Risiko darstellen,
  • Priorität 2 haben Kanalabschnitte, die einer besonderen Belastung zum Beispiel durch hohe Mengen an Industrieabwässern ausgesetzt sind (3 Prozent Anteil am Gesamtnetz) und
  • unter Priorität 3 fällt sodann das gesamte restliche Kanalnetz.

Diese drei Netzbereiche werden von den Stadtwerken nun der Reihe nach bearbeitet und dabei geht man pro Bereich in einem Turnus vor, der sich alle 10 Jahre wiederholt. Zuerst wird der gesamte Kanalbereich mit einer Roboterkamera befahren. Anschließend werden die gewonnen Bilder genau ausgewertet und in einem elektronischen Leitungsinformationssystem dokumentiert. Für die gefundenen Schäden wird ein Sanierungskonzept erstellt und darauf folgen Ausschreibung und Umsetzung der Baumaßnahmen. Nach 10 Jahren beginnt dasselbe wieder von vorne.

Alles ok, Boden aufgraben oder ein neues Rohr in das Alte einziehen?

Aktuell ist in Rödental die Untersuchung der Kanäle in den Bereichen mit Priorität 1 (Wasserschutzgebiete) bereits abgeschlossen. Die SWR sind schon in der Umsetzung der nötigen Baumaßnahmen. Einige Sanierungen in offener Bauweise (Boden wird aufgegraben und der Kanal erneuert) wurden bereits umgesetzt. In einem anderen Abschnitt wird gerade ein Inliner (harzgetränkter Gewebeschlauch) in das alte Kanalrohr eingebracht. Dieser wird dann aufgefüllt, legt sich so an das alte Kanalrohr an und härtet unter höherer Temperatur schon nach wenigen Stunden als neues Rohr im alten Rohr aus. Bei diesem Verfahren ist es nicht erforderlich, den Boden aufzugraben und der Kanal funktioniert wieder für Jahrzehnte. So wird Geld gespart.

Im Bereich mit Kanälen der Priorität 2 steht die Untersuchung (Kamerabefahrung und Auswertung) vor dem Abschluss, die Festlegung des Sanierungsumfangs ist in Arbeit. Im Bereich mit Priorität 3 beginnen gerade die Untersuchungen. Jetzt ist wichtig, dort das Tempo zu erhöhen.

All das leisten die Stadtwerke Rödental mit einem Team von aktuell vier Personen, alsbald wird man aber Verstärkung durch eine Bauingenieurin erhalten.

Finanziert wird die Instandhaltung des Rödentaler Kanalnetzes zur Gänze über

  • die Abwassergebühren (Grundgebühr und Einleitungsgebühr in Höhe von 3,78 Euro pro Kubikmeter),
  • und die Beiträge von 5,46 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche und 0,56 Euro pro m Grundstückfläche, sofern die Regenentwässerung über das Kanalnetz erfolgt.

Für Aufgaben in der Kanalsanierung haben die SWR jährlich bis zu 1,6 Mio. Euro vorgesehen.

Für die Sanierung der Kanäle haben wir unser Netz entsprechend der Priorität bei der Vermeidung von möglichen Umwelteinwirkungen in drei Bereiche gegliedert: Erste Priorität haben dabei Kanäle, die in einem Wasserschutzgebiet liegen. Trinkwasserschutz ist am wichtigsten.

Michael Eckardt, Geschäftsführer Stadtwerke Rödental

Stadtwerke Rödental

  • System: Abwasser
  • Regierungsbezirk: Oberfanken
  • Landkreis: Coburg
  • Länge des öffentlichen Abwassernetzes: 150 km
  • Anzahl der angeschlossenen Einwohner: 13.200

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