Ammerseewerke: Die Bürger ins Boot holen

Einbindung von Grundstücksentwässerungsanlagen in das Sanierungskonzept

Die Ammerseewerke nutzen ein neues Instrument zur nachhaltigen Sanierung der Abwasser-Infrastruktur.

Der Kanal ist für viele Bürger eine Selbstverständlichkeit. Für seine ordnungsgemäße Funktion sind die Gemeinde oder die Stadt zuständig. Diese Annahme stimmt nur bis zu einem gewissen Punkt. Der Verantwortungsbereich für die Kanäle wechselt am eigenen Grundstück. Wo genau, regelt die örtliche Entwässerungssatzung.

Nach einer einfachen Logik erfolgte die Sanierung der öffentlichen Kanalisation am Westufer des Ammersees durch die zuständigen Ammerseewerke:

Ortsteil für Ortsteil sanierten wir die öffentlichen Anlagen und folgten dabei der Logik "Ältere Anlagen zuerst".

Manfred Schmid, Vorstand Ammerseewerke

Um die Dichtheit des Kanalnetzes in einem sensiblem Bereich wie dem Ammerseegebiet sicherzustellen, reicht es allerdings nicht aus, nur die öffentlichen Anlagen zu sanieren. Auch die Grundstücksentwässerungsanlagen auf den Privatgrundstücken müssen saniert werden. Um die Grundstücksbesitzer ins Boot zu holen, haben die Ammerseewerke 2015 eine Informationsoffensive gestartet.

Grundlage dafür war die Änderung unserer Satzung: Die Ammerseewerke übernahmen die Wartung des ersten Schachts am Grundstück, welcher zuvor im Verantwortungsbereich des Grundstückseigentümers lag. Damit wurde ein Entgegenkommen signalisiert.

Manfred Schmid, Vorstand Ammerseewerke

Kanäle und Leitungen im Trennsystem

Zudem war es natürlich wichtig, den Bürgern Informationen über den ordnungsgemäßen Betrieb ihrer Grundstücksentwässerungsanlagen zu geben. Dafür wurde eine InformationsBroschüre mit den wichtigsten Fragen und Antworten für die Bürger entwickelt, die auch über mögliche Sanierungsmaßnahmen aufklärte.

Zudem fanden nacheinander in den zum Verbandsgebiet gehörigen Orten Anliegerbesprechungen im kleinen Rahmen statt. Dabei wurde die Notwendigkeit der Prüfung und Sanierung erklärt. Bei den Gesprächen wurden Übereinkommen für den Umsetzungszeitraum getroffen, die auch die Möglichkeiten der Grundstücksbesitzer berücksichtigten. Das gegenseitige Einvernehmen diente auch als Argument gegenüber anderen Bürgern. Man konnte sagen: "Es ist so abgesprochen."

Widerstände bei Anliegern gab es vor allem in der 'ersten Bugwelle' – also bei der ersten Welle der Besprechungen, bei denen noch Unverständnis und Unklarheit herrschten. Es hat sich dann aber schnell von Ortsteil zu Ortsteil herumgesprochen, dass die Sanierungen notwendig sind und bei weiteren Anliegerbesprechungen in anderen Ortsteilen war es dann schon wesentlich einfacher.

Manfred Schmid, Vorstand Ammerseewerke

Mit zusätzlichen Informationen seitens des Betreibers, beispielsweise hinsichtlich der möglichen Kosten, halfen die Ammerseewerke den Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümern, unseriöse Angebote von Firmen für die Umsetzung zu erkennen.

Ammerseewerke

  • System: Abwasser
  • Regierungsbezirk: Oberbayern
  • Landkreis: Landsberg am Lech
  • Länge des öffentlichen Abwassernetzes: 400 km
  • Anzahl der angeschlossenen Einwohner: 28.400

Kontakt für Rückfragen

  • Kontaktperson: Manfred Schmid, Vorstand Ammerseewerke,
  • Telefon: 08143/9925811

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