Sanierungsplan für Schwabacher Trinkwasserleitungen bis zum Jahr 2094

Die Stadtwerke Schwabach gehen mit einem sehr langfristigen Plan an die Erneuerung der Trinkwasserleitungen. Bis 2050 sollen jedes Jahr 2,5 bis 3,5 km Wasserleitungen erneuert werden, von 2050 bis 2094 jährlich 1,8 km. Für die Reihung der zu sanierenden Streckenabschnitte arbeitet man mit der durchschnittlichen Lebenserwartung der unterschiedlichen Leitungstypen und einer Schadensstatistik die etwa Häufungen von Rohrbrüchen zeigt.

Die Stadtwerke Schwabach betreiben ein Netz von 188 Kilometern an öffentlichen Trinkwasserleitungen für die rund 40.000 Bürger der fränkischen Stadt. Sogar noch aus der Zeit um 1900 stammen die ältesten öffentlichen Wasserleitungen. Von da an wurde das Netz laufend bis zur heutigen Größe erweitert. Das gesamte Trinkwasserleitungsnetz der Stadt ist in einem ITSystem erfasst, mit Informationen über Alter, Material und Einbauart; auch die ausführenden Firmen sind darin dokumentiert. Im Jahr 2015 entwickelte der damalige technische Leiter der Stadtwerke Schwabach ein Konzept für die Erneuerung der Trinkwasserleitungen. Demnach soll in einer sehr langfristigen Planung jedes Jahr eine bestimmte Streckenlänge erneuert werden:

  • bis 2050: 2,5 bis 3,5 km pro Jahr,
  • 2050 bis 2094: rd. 1,8 km pro Jahr.

Priorisiert werden die zu erneuernden Leitungsabschnitte in der Regel nach Alter und Leitungsmaterial. Graugussrohren zum Beispiel attestiert man eine durchschnittliche Lebensdauer von 75 Jahren. Erreichen also solche Leitungsabschnitte dieses Alter, dann kommen sie in den besonderen Fokus der Erneuerungsplanung.

Schadenstatistik als Hinweis für Zustand der Rohre

Den tatsächlichen Zustand der Leitungen analysiert man unabhängig vom Alter über eine laufende Dokumentation der Rohrbrüche. Diese Schadenstatistik zeigt, auf welchen Streckenabschnitten sich Schäden häufen. Solche Leitungsabschnitte haben dann vermutlich bereits das Ende Ihrer Lebensdauer erreicht. Baufehler können dazu beitragen, dass dies früher als erwartet geschieht. Werden zum Beispiel Kunststoffrohre (PERohre) nicht wie vorgeschrieben mit Sand umhüllt verlegt, so kann grobes Material wie scharfe Steine im Umfeld durch die üblichen Erdbewegungen und Erschütterungen schon frühzeitiger Risse im Rohr verursachen. Die in den letzten Jahren gestiegenen Baupreise der Baufirmen stellen für die Stadtwerke eine zusätzliche wirtschaftliche Herausforderung dar, dennoch hält man am langfristigen Erneuerungsprogramm fest. Dieses wird aus den Trinkwassergebühren von 2,11 Euro pro Kubikmeter Leitungswasser finanziert. Pro Jahr stehen daraus rund 1 bis 2 Millionen Euro für die Leitungserneuerung und Erweiterung des Wassernetzes zur Verfügung.

Die gestiegenen Baupreise der Tiefbaufirmen machen die Leitungserneuerung wirtschaftlich nicht einfacher. Dennoch halten wir an unserem langfristigen Sanierungsprogramm fest.

Jörn Thimm, Stadtwerke Schwabach

Stadtwerke Schwabach

  • System: Trinkwasser
  • Regierungsbezirk: Mittelfranken
  • Landkreis: Stadt Schwabach
  • Länge des öffentlichen Trinkwassernetzes: 188 km
  • Anzahl der angeschlossenen Einwohner: 40.000

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