Therapie mit Elektronen bzw. Photonen

Therapeutische Strahlungsquellen wie Kobalt- oder Cäsiumanlagen boten nur die durch das verwendete Radionuklid vorgegebene Strahlungsart und Strahlungsqualität. Die individuelle Lage und Ausdehnung der therapeutischen Zielvolumina (Tumoren) erfordert jedoch Bestrahlungsanlagen, bei denen sowohl die Strahlungsart (Elektronen, Photonen) als auch die Strahlungsqualität (Energie, Halbwertschichtdicke) frei gewählt werden können, um dem o.g. Ziel gerecht zu werden. Die meisten therapeutischen Zielvolumina können mit ultraharter Photonenstrahlung von 4-6 MeV behandelt werden. In großen Tiefen sind auch höhere Photonenenergien notwendig.

Moderne medizinische Elektronenbeschleuniger sind variabel für die Erzeugung therapeutischer Elektronenstrahlung von 2-30 MeV und ultraharter Photonenstrahlung von etwa 4 bis maximal 25 MeV Grenzenergie ausgelegt.

Um Nebenwirkungen der Therapie an benachbarten Körperregionen auf ein Minimum zu reduzieren, muss das Bestrahlungsfeld individuell auf die erforderliche Größe ausgelegt sein. Diesem Zweck dienen die Strahlkollimatoren mit variabler Öffnung.

Moderne Versionen medizinischer Elektronenlinearbeschleuniger weisen zusätzlich zu den konventionellen Kollimatoren, den Blockblenden, so genannte Lamellenkollimatoren auf (Multi-Leaf-Kollimatoren), mit denen fast beliebig geformte irreguläre Felder eingestellt werden können.

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