PRESSEMITTEILUNG
Mobilfunk: Nr. 07 / Donnerstag, 16. Februar 2006
Handy richtig nutzen- Strahlung vermindern
Aktion "Mobilfunk und Schule" gibt Lehrern in Bayern Tipps für strahlungsarmen Umgang mit Handys und verleiht kostenlos Messeinrichtungen / LfU-Projektleiter Eder: "Durch Wissen zu mehr Vorsorge"
(Augsburg) +++ Schulkinder und Handys – nicht nur auf dem Schulweg ein alltägliches Bild. Mehr als die Hälfte der 11 bis 12-Jährigen telefonieren schon mobil, Tendenz steigend. Während die Kinder und Jugendlichen fit sind in der Anwendung ihres Handys, weiß kaum jemand, worauf es ankommt, um die Strahlung für sich zu vermindern. Die Aktion "Mobilfunk und Schule" gibt hier Hilfe zur Selbsthilfe. Wesentlicher Teil des Schulprojekts ist ein spezieller Messkopf, mit dem die Schüler unter Anleitung ihres Lehrers selbst ausprobieren können, wie möglichst strahlungsarm telefoniert werden kann. Projektleiter Heinrich Eder vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sagte heute in Augsburg bei einer Fortbildung für schwäbische Lehrer: "Mehr Wissen hilft dem Mobilfunknutzer und verbessert die Vorsorge". Die Aktion "Mobilfunk und Schule" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bayerischen Staatsministerien für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz sowie für Unterricht und Kultus. Das LfU koordiniert die Aktion, stellt Unterrichtsmaterialien zur Verfügung und verleiht nach einer Einweisung der Lehrer kostenlos die Messköpfe. Seit dem Startschuss der Aktion vor drei Monaten haben bereits 14 Schulen in Bayern von dem Angebot Gebrauch gemacht. Mehr Infos und Anmeldung: www.mobilfunkundschule.bayern.de +++Handys haben ein CE-Zeichen. Damit wird gewährleistet, dass auch bei maximaler Sendeleistung die empfohlen Werte eingehalten werden. Die Handy-Strahlung kann jedoch je nach Betrieb und Anwendung um den Faktor 1000 nach unten schwanken. Hier setzt das Schulprojekt an: Der eigens für das Projekt entwickelte SAR-Messkopf misst direkt die Strahlungsleistung, die der Kopf beim Telefonieren aufnimmt. Dazu wird das Handy an einen Kunstkopf gehalten, eine Auswertungssoftware liefert sofort die Ergebnisse. Mit der neuartigen mobilen Einheit kann an jedem beliebigen Ort gemessen werden. Erfasst wird die spezifische Absorptionsrate (SAR) für alle gängigen Mobilfunknetze wie das D-Netz, das E-Netz und UMTS. Die SAR beschreibt, wie viel der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung des Handys im Körper in Wärme umgewandelt wird. Ein Foliensatz für die Lehrer hilft bei der Bewertung der Ergebnisse. Die nächsten Fortbildungstermine für Lehrer sind in der kommenden Woche in Erlangen und Ende März in Würzburg.
Tipps zur Verminderung der Handy-Strahlung
- Bereits beim Kauf auf strahlungsarme Geräte achten. Bei Klapphandys ist die Strahlung, die in den Kopf eindringt, in der Regel geringer.
- Beim Verbindungsaufbau (Empfangen oder Senden einer Nachricht) das Handy nicht ans Ohr halten, weil die Sendeleistung innerhalb weniger Sekunden stark ansteigt. Für UMTS Handys ist diese Empfehlung nicht nötig.
- Mit einer guten Verbindung zur Basisstation (Funkmast) regelt das Handy die Leistung selbstständig herunter und gibt weniger Strahlung ab. Über die Balkenanzeige kann die aktuelle Netzqualität leicht geprüft werden: viele Balken zeigen eine gute Verbindung an.
- Das Handy im Freien erzeugt weniger Strahlung. In geschlossenen Räumen wird nah am Fenster strahlungsarm telefoniert. Ungünstig sind Tiefgaragen und Kellergeschosse.
- Beim Telefonieren im Auto wechselt die Sendeleistung des Handys bei der Netzsuche sehr rasch, ist aber im allgemeinen nicht höher als in geschlossenen Räumen.
- Ganz entscheidend ist die Handhabung: wird die eingebaute Antenne mit der Hand oder auch nur mit dem Finger abgedeckt, erhöht das Gerät die Sendeleistung und gibt mehr Strahlung ab. Das Handy sollte deshalb immer seitlich gegriffen und die Antenne nicht abgedeckt werden.
- Ein Headset verringert die Strahlung bis zu 90 Prozent und ist optimal für Vieltelefonierer.
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