Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG mit Regierung von Oberbayern und Bayerische Schl?sserverwaltung
Artenschutz in Bayern: Nr. 29 / Donnerstag, 15. Dezember 2005
Herrenchiemsee - Insel der Fledermäuse
Drei Präsidenten eröffnen neue Fledermaus-Ausstellung im Schloss

Göttle zeichnete in diesem Rahmen die Schlossververwaltung für ihr vorbildliches Engagement zum Schutz der Fledermäuse mit der Plakette "FLEDERMÄUSE WILLKOMMEN" aus. Mit der Aktion unter der Schirmherrschaft von Bayerns Umweltminister Schnappauf sollen vor allem Hausbesitzer angeregt werden, mehr zum Schutz der ungewöhnlichen und für den Menschen völlig ungefährlichen Untermieter zu tun, denn Fledermäuse leben mit dem Menschen unter einem Dach. Oft aber werden die lebenswichtigen Quartiere bei der Renovierung der Dachgeschosse unabsichtlich zerstört.
Fakten-Kasten
- Fledermäuse sind nachtaktive Säugetiere, die sich von Insekten und Spinnen ernähren. Sie erkennen ihre Beute und ihre Umgebung mit einem "Hörbild", dem Echo ihrer Ultraschallrufe.
- Fast alle bayerischen Fledermausarten sind Kulturfolger und eng an den Menschen gebunden. Viele Arten sind in ihren Unterschlupfmöglichkeiten auf Gebäude angewiesen und siedeln zum Beispiel in den Ritzen und Hohlräumen im Dachgestühl. Bei der Renovierung werden viele dieser wertvollen Lebensräume zerstört.
- In Bayern sind insgesamt 23 verschiedene Arten nachgewiesen, die alle geschützt sind, 21 Arten pflanzen sich regelmäßig fort. Bei fünf dieser Arten haben sich die Bestände inzwischen nachhaltig erholt, so dass sie aus der "Roten Liste" der gefährdeten Arten entlassen werden konnten, zum Beispiel das Mausohr. Andere Arten wie die einst häufige Kleine Hufeisennase sind weiterhin vom Aussterben bedroht. Ein gezieltes Artenhilfsprogramm des LfU soll den Bestand dieser kleinen und empfindlichen Art im Chiemgau stärken, deren größte Kolonie in ganz Bayern auf Schloss Herrenchiemsee zu finden ist. Zusammen mit den Fledermausexperten hat die Schlossverwaltung deshalb den Schutz der Fledermäuse bei vielen Baumaßnahmen berücksichtigt. So wurden zum Beispiel Durchflugklappen in die Brandschutztüren eingebaut, Arbeiten an den Gebäudeteilen finden nur zu bestimmten Zeiten statt, in denen die Fledermäuse in ihren Wohnquartieren weniger empfindlich gegen Störungen sind.
- Mehr als 250 Ehrenamtliche und die staatlichen Stellen an den Landratsämtern und Regierungen engagieren sich zum Schutz der Fledermäuse. Zwei hauptamtliche Koordinationsstellen geben konkrete Tipps und Hilfen. Die Programme werden vom LfU koordiniert.
- Die neue Fledermaus-Ausstellung ist im Lichthof von Schloss Herrenchiemsee täglich zu den Besuchszeiten zu besichtigen. Sie ist vom LfU gemeinsam mit der Regierung von Oberbayern und der Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen erarbeitet worden.
Mehr Infos zum Fledermausschutz www.bayern.de/lfu/natur und zu Herrenchiemsee www.herrenchiemsee.de/
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