PRESSEMITTEILUNG

Strahlenschutz-Vorsorge: Nr. 43 / Montag, 28. Juli 2008

Alle Messungen aus einer Hand: LfU-Labor in Kulmbach übernimmt Lebensmittel-Überwachung auf Radioaktivität für Nordbayern

(Kulmbach) +++ "Nun kommen alle amtlichen Radioaktivitätsmessungen in der Umwelt in Bayern aus einer Hand" betont Albert Göttle, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU). Denn seit Juli diesen Jahres hat das LfU-Labor in der Kulmbacher Dienststelle nun auch die Untersuchung der Lebensmittelproben für Nordbayern übernommen, nachdem es die aufwändige Akkreditierung für Lebensmittellabore durchlaufen hat. Die Fachleute erwarten mehrere Hundert Lebensmittel-Proben pro Jahr. Dazu gehört alles, was beim Verbraucher auf den Tisch kommen kann: Fleisch, Getreide, Obst, Gemüse, Kartoffeln, Milch. Auch der Zoll schickt Proben zum Beispiel von importierten Pilzen. Darüber hinaus werden wie bisher Boden-, Sediment- oder Wasserproben aus ganz Bayern bearbeitet. +++

Die Überwachung der Radioaktivität in Lebensmittel- und Umweltproben wurde bundesweit nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 eingerichtet. Grundlage dafür ist das Strahlenschutz-Vorsorge-Gesetz. Die bayerischen Radioaktivitäts-Untersuchungen sind Teil des bundesweiten "Integrierten Mess- und Informationssystems zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt" (IMIS). Bundes- und Länderbehörden arbeiten dabei Hand in Hand: Ein ausgefeiltes System garantiert, dass die Ergebnisse statistisch repräsentativ sind. Auch kleinräumig gibt es große Unterschiede: Beispielsweise wird in Mittelfranken viel Gemüse geerntet, um Augsburg herum dagegen nicht. Die Proben werden nach einem regional differenzierten Probenentnahmeplan für die Lebensmittelüberwachung von den amtlichen Lebensmittelkontrolleuren genommen. Die Radioaktivitätsuntersuchungen werden vom LfU durchgeführt, das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ermittelt die konventionellen Schadstoffgehalte. Die Radioaktivitätsmessungen für Südbayern werden im LfU in Augsburg durchgeführt, nordbayerische Proben werden ab sofort in Kulmbach analysiert. Vor dieser Zusammenfassung der Radioaktivitätsmessungen wurden Umweltproben im LfU, Lebensmittelproben im LGL und Proben landwirtschaftlicher Produkte in der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft bearbeitet. Mit dem neuen Labor in Kulmbach werden die Wege für nordbayerische Proben kürzer.

Die Daten werden fortlaufend in eine bundesweite Datenbank des Bundesamtes für Strahlenschutz eingegeben und sind auch auf einer Internet-Seite des LfU zugänglich (inters.bayern.de/umweltproben/php/formular.php).

Weitere Informationen:
Messstellen in Bayern für Wildbret: www.lfu.bayern.de/strahlung/fachinformationen/caesium_wildbret/messstellen_jaeger/index.htm
Bundesweite Überwachung von Radioaktivität in Lebensmitteln: www.bfs.de/de/ion/nahrungsmittel
Werktäglich aktuelle Informationen zur bundesweiten allgemeinen Überwachung der Umweltradioaktivität: www.bfs.de/ion/imis

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